(‘Division’ hier im Sinne eines Kavallerie-Truppenkörpers in der Stärke von zwei Eskadronen), zugeteilt den k. u. k. Luftfahrtruppen. Dr. Passini wird im Schematismus der k. k. Landwehr und der k. k. Gendarmerie der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder für 1914 auf Seite 306 noch als Leutnant in der Reserve beim Landesschützenregiment Nr. I (Trient) mit dem Rang vom 1. Jänner 1903 genannt, muß aber im 1. Weltkrieg zur Division der Reitenden Tiroler Landesschützen transferiert und später den k. u. k. Luftfahrtruppen zugeteilt worden sein, wie aus dem Schnitt des Waffenrockes und dem Luftfahrtruppenabzeichen auf dem Kragen hervorgeht. Beschreibung: Grundtuch des Waffenrockes nach Vorschrift aus hechtgrauem, in Wirklichkeit aber aus lichtblauem Kammgarn ziemlich dunkler Nuance, Stehkragen, Ärmelaufschläge, alle Rockkanten und die Ränder der vier Taschenpatten aus grasgrünem Egalisierungstuch, eine Reihe zu sechs glatten, versilberten Knöpfen, die geschweiften Schoßtaschenpatten auf der Rückseite mit je drei ebensolchen Rockknöpfen besetzt. Zwei blinde Brust- und zwei ebenfalls blinde Hüfttaschen, die von geschweiften, grasgrün vorgestoßenen Taschenpatten gedeckt werden, die Hüfttaschenpatten schräg angesetzt. Auf der linken Schulter eine goldene, schwarz geritzte Achselschlinge mit Schuber und auf den vorderen Kragenenden je ein silbergestickter Distinktionsstern, dahinter das mit Zirkularverordnung vom 29.10.1910 eingeführte ‘Ballonabzeichen’ aus vergoldetem Metall, das die Zugehörigkeit zu den k. u. k. Luftfahrtruppen anzeigt und allen Offizieren und Mannschaften zustand, die ‘aktiv im Luftschifferdienst verwendet werden’. Der Oberleib mit weißer, der Schoßteil mit lichtblauer Seide gefüttert. Auf der linken Brustseite sind die Seiden- oder Zwirnschlingen, in die am Dreiecksband getragene Auszeichnungen eingehängt wurden, abgetrennt. Stattdessen sind sechs derartige Auszeichnungen provisorisch an einer Spagatschnur befestigt und zwar das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern, das Bronzene Signum laudis mit Doppelkronen und Porträt des Kaisers Karl I., die kleine silberne Tapferkeitsmedaille, die Verwundetenmedaille (LAESO MILITI) von 1917 für einmalige Verwundung, das Karl-Truppenkreuz und die Tiroler Erinnerungsmedaille an den 1. Weltkrieg von 1928. Auf der rechten Brustseite befinden sich zwei schwarze Seidenschlingen für ein Steckkreuz. In der Innentasche Schneideretikett der Firma Szallay in Wien mit dem Namen des Trägers ‚Paul Passini’ und dem Fertigungsdatum ‘26. III.(1)917’, woraus geschlossen werden kann, daß Leutnant Dr. Passini Anfang 1917 zu den Reitenden Tiroler Landesschützen transferiert wurde. Dies könnte auch die vorschriftswidrige lichtblaue Farbe des Waffenrockes erklären, weil möglicherweise hechtgraue Uniformstoffe nicht mehr vorrätig waren. Auf der Rückseite der rechten Schulterpartie mehrere sehr kleine Mottenschäden, sonst guter Erhaltungszustand. Ungemein seltener Waffenrock eines Reserveoffiziers der k. k. Reitenden Tiroler Landesschützen, der in doch bereits vorgerücktem Alter (Leutnantsrang von 1903!) wohl auf eigenes Ersuchen den k. u. k. Luftfahrtruppen zugeteilt wurde und sich in dieser Verwendung, wie seine Auszeichnungen beweisen, sehr bewährt haben dürfte. (Ma)