Originale 20.520 Kilometer
Ausgestattet mit 6-Gang-Schaltgetriebe
Wird mit frischem Zahnriemen-Service übergeben

Auf dem Genfer Autosalon 1994 präsentierte Ferrari den F355 als Nachfolger des 348. Auch wenn er sich optisch sehr an seinem Vorgänger orientierte, stellte er hinsichtlich Fahrverhalten, Fahrleistungen und Verarbeitungsqualität einen großen Fortschritt im Vergleich zum 348 GTB/GTS dar. Der F355 war technisch weit mehr als ein simples Upgrade. Er war eine Verbesserung aller Tugenden, die Ferrari im letzte halben Jahrhundert jemals entwickelt hatte. Er versetzte die Marke Ferrari mit zahlreichen Innovationen und seinen Fahrleistungen sozusagen in die Neuzeit. Bremsen, Kupplung, Fahrwerk und Motor galten als ausgewogen aufeinander abgestimmt und die Abmessungen waren auch für große Fahrer ausreichend.

Das V8-Aggregat im F355 erzeugte, auch dank der Fünfventiltechnik, ein beeindruckendes Drehmoment von 363 Nm und eine spezifische Leistung von 109 PS pro Liter Hubraum. In Summe waren das deren 380 aus 3496 ccm. Der F355 war das leistungsstärkste Ferrari-Modell, das bis zu diesem Zeitpunkt mit einem nicht aufgeladenen V8-Motor gebaute worden war. Ein computergesteuertes Fahrwerk mit unabhängiger Radaufhängung, eine variable Servolenkung und ABS halfen bei der Bändigung. Klaus Westrup, Chefredakteur des Automagazins „auto motor und sport“, lobte den F355 für die sehr hohen Fahrleistungen mit der direkten Leistungsabgabe des Motors, die Handlichkeit des Sportwagens und die sehr gute Sitzposition.

Diese Leistungsdaten, die aus dem F355 ein erfolgreiches Modell machten, galten natürlich auch im vom Pininfarina entworfenen Spider. Auch der war nur 5 km/h von der magischen 300er Top-Speed-Marke entfernt. Ab 1997 war im F355 F1 als erstes Serienfahrzeug das Sechsganggetriebe auch per Schaltwippen hinter dem Lenkrad zu betätigen. Ein elektrohydraulisches System, das direkt aus der Formel 1 stammte und dort im Jahr 1989 mit einem Sieg beim Grand Prix von Brasilien debütierte. Die manuelle Schaltung war aber parallel weiterhin im Angebot und wurde weit häufiger gewählt. Der F355 Spider verfügte über eine Aluminium-Stahl-Karosserie, deren Unterboden zum Ausgleich des Abtriebs zwischen den Achsen eine geschlossene Verkleidung erhielt. Damit der Komfort im offenem Sportwagen nicht zu kurz kam, war das Gestühl mit edlem Conolly-Leder bezogen, und das Verdeck erstmals halbautomatisch elektrisch betätigt.

Dieser Ferrari F355 Spider wurde am 30. Mai 1997 über den Ferrari-Vertragshändler SAMOCAR in Rom an einen Unternehmer in Mailand ausgeliefert. Dieser, im Serviceheft namentlich als Dottore Meisani aufgeführt, war laut Aussage des Einbringers ein leidenschaftlicher Ferrari-Sammler, was auch die geringe Laufleistung erklären mag. Das Serviceheft zeigt nur drei Stempel, wovon der letzte einen Kilometerstand von 17.233 im Jahr 2016 zeigt. 2018 hat ein auf exklusive Autos spezialisierter deutscher Autohändler den Ferrari in sein Portfolio aufgenommen. Dort entdeckte der Tiroler Einbringer den bildhübschen Spider mit dem beliebteren Schaltgetriebe und gerade mal 18.000 gelaufenen Kilometern. Sein Qualitätsanspruch erlaubt nur erstklassig erhaltene Exponate und dieser Spider war dafür gut genug. Nachdem man sich handelseinig wurde, durfte der F355 Spider seinen exquisiten Fuhrpark ergänzen.

Die österreichische Einzelgenehmigung wurde dann im September 2018 erteilt. Aber wie das so ist mit den Autos in größeren Sammlungen, noch dazu eines geschäftigen Unternehmers, werden sie mehr gestreichelt und bewundert denn gefahren. Der F355 Spider hatte in der fein ausstaffierten Sammlergarage, die so mancher gerne auch als Wohnhaus hätte, einen besonderen Platz, einem Kunstwerk gebührend. So sind in den vergangenen vier Jahren nur wenige Kilometer dazugekommen. Nichtsdestotrotz war dem Einbringer die stete Betriebsbereitschaft des Spiders wichtig und er hat auf entsprechende Wartung geschaut. Vor wenigen Wochen ließ er noch ein neues Pickerlgutachten erstellen und lässt auch vor der Übergabe noch einen Service mit Zahnriemenwechsel beim österreichischen Vertragspartner durchführen.

Chassis: ZFFXR48B000108053:
Motor: 45347
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung