Lotto No. 994


Ungewöhnliche Art Deco Vitrine mit Schreibfunktion im japonisierenden Stil,


Ungewöhnliche Art Deco Vitrine mit Schreibfunktion im japonisierenden Stil, - Mobili e oggetti d'arte

mehrfach signiert W. HEJDA WIEN, sowie datiert 1924, mittels Makoré-Holz furnierter Weichholzkorpus in Pagodenform auf mit bronzeapplizierten Beinen, 1 Lade, 4 Türen mit symmetrischem Perlmuttdekor in Form von Seepferdchen, mittig verglaste Tür mit geschliffenem Glas - gravierte Signatur W. HEJDA und Datierung 1924, polychrom ausgeführte Inneneinrichtung in Form von exotischen Szenen mit Elefanten und Fauna- Rückwand lässt sich mittels Druckknopf (in der oberen linken Tür) öffnen und offenbart auf diese Weise ein Geheimfach mit qualitätvoller birnefurnierter Schreibeinrichtung, am oberen Rand durchbrochen gearbeitete Elfenbeinbordüre mit figuralen Szenerien und Insekten wie Schmetterlingen; Pagodendach mit naturalistisch vollplastisch geschnitzten, sowie goldgefassten Drachen und Fabelwesen, seitlich angebrachter Schnitzdekor in Goldfassung, mittels Ebenholz und Elfenbein ausgeführte schachbrettartige Marketerie in den Seitennischen, ca. 185 x 146 x 55 cm, div. kleine Furnierfehlstellen, sowie div. kleine Teile fehlen bzw. liegen lose bei, Alters- und Gebrauchsspuren. (DOC)

Die Öffnung Japans 1854 und die Präsentation japanischer Objekte auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts in London, Paris und Wien lösten in Europa eine Begeisterung für alles Japanische aus, welche die bildenden und angewandten Künste nachhaltig beeinflusste. Dass bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts solch eine beachtliche Menge an japanischen Objekten gesammelt wurde, kann als Ergebnis des damaligen Japan-Booms verstanden werden. Paris übernahm mit seinen Weltausstellungen 1867, 1878, 1889 und 1900 eine Vorreiterrolle in der Herstellung von im "gout japonais" ausgeführten Möbeln und sog. Objets d'art ein. Nach einer fast 250 Jahre langen Isolation, welche mit der Meiji Restauration 1868 endete, sah Japan in der Wiener Weltausstellung eine Chance sich auf der Weltbühne zu profilieren. Mit erheblicher Planung und großen Mühen bereitete man sich vor und errichtete eigens dafür ein "japanisches Dorf".

Die japanischen Exponate fanden großen Anklang. Zahlreiche Stücke wurden verkauft und Japan wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Die immense Begeisterung der Wiener Kritiker und des Publikums hatte unter anderem zur Folge, dass der Japonismus nun auch in den deutschsprachigen Raum einzog. Vor allem stellt die Weltausstellung einen wichtigen Faktor dar, der zum regen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen Japan und Östereich beitrug. Josef Hoffmann und Gustav Klimt gelten als die Wegbereiter des Japonismus, zumal sich letzterer bei der Farbwahl sehr stark von textilen Musterentwürfen (Kimonos etc.) inspirieren ließ.

WILHELM HEJDA (1868-1942), der für die meisterliche Ausführung des Elfenbein-Schmucks und vermutlich auch für die Fabelwesen verantwortlich zeichnet (mehrfach HEJDA 1924 signiert), war der Sohn eines Kunstschlossers. Er besuchte die Akademie der bildenden Künste Wien bei Caspar von Zumbusch. Danach war er 1891-1892 in Paris bei Lefebvre und Deloye und 1892-1894 in Budapest tätig. Sodann kehrte er nach Wien zurück, wo er bis zu seinem Tod blieb. Von 1900 bis 1912 war Heyda Mitglied des Hagenbundes.
Als Bildhauer machte er sich durch die Gestaltung des 40 Tonnen schweren und 15 Meter breiten Doppeladlers, sowie des Skulpturenschmucks (zahlreiche Soldatenköpfe) am ehem. Kriegsministerium (dzt. Bundesministerium f. Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz) am Stubenring 1, sowie weiteren Museen wie dem Technischen Museum und der Urania einen Namen.

Esperto: Alexander Doczy Alexander Doczy
+43-1-515 60-302

alexander.doczy@dorotheum.at

02.05.2019 - 14:00

Prezzo realizzato: **
EUR 27.500,-
Stima:
EUR 30.000,- a EUR 40.000,-

Ungewöhnliche Art Deco Vitrine mit Schreibfunktion im japonisierenden Stil,


mehrfach signiert W. HEJDA WIEN, sowie datiert 1924, mittels Makoré-Holz furnierter Weichholzkorpus in Pagodenform auf mit bronzeapplizierten Beinen, 1 Lade, 4 Türen mit symmetrischem Perlmuttdekor in Form von Seepferdchen, mittig verglaste Tür mit geschliffenem Glas - gravierte Signatur W. HEJDA und Datierung 1924, polychrom ausgeführte Inneneinrichtung in Form von exotischen Szenen mit Elefanten und Fauna- Rückwand lässt sich mittels Druckknopf (in der oberen linken Tür) öffnen und offenbart auf diese Weise ein Geheimfach mit qualitätvoller birnefurnierter Schreibeinrichtung, am oberen Rand durchbrochen gearbeitete Elfenbeinbordüre mit figuralen Szenerien und Insekten wie Schmetterlingen; Pagodendach mit naturalistisch vollplastisch geschnitzten, sowie goldgefassten Drachen und Fabelwesen, seitlich angebrachter Schnitzdekor in Goldfassung, mittels Ebenholz und Elfenbein ausgeführte schachbrettartige Marketerie in den Seitennischen, ca. 185 x 146 x 55 cm, div. kleine Furnierfehlstellen, sowie div. kleine Teile fehlen bzw. liegen lose bei, Alters- und Gebrauchsspuren. (DOC)

Die Öffnung Japans 1854 und die Präsentation japanischer Objekte auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts in London, Paris und Wien lösten in Europa eine Begeisterung für alles Japanische aus, welche die bildenden und angewandten Künste nachhaltig beeinflusste. Dass bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts solch eine beachtliche Menge an japanischen Objekten gesammelt wurde, kann als Ergebnis des damaligen Japan-Booms verstanden werden. Paris übernahm mit seinen Weltausstellungen 1867, 1878, 1889 und 1900 eine Vorreiterrolle in der Herstellung von im "gout japonais" ausgeführten Möbeln und sog. Objets d'art ein. Nach einer fast 250 Jahre langen Isolation, welche mit der Meiji Restauration 1868 endete, sah Japan in der Wiener Weltausstellung eine Chance sich auf der Weltbühne zu profilieren. Mit erheblicher Planung und großen Mühen bereitete man sich vor und errichtete eigens dafür ein "japanisches Dorf".

Die japanischen Exponate fanden großen Anklang. Zahlreiche Stücke wurden verkauft und Japan wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Die immense Begeisterung der Wiener Kritiker und des Publikums hatte unter anderem zur Folge, dass der Japonismus nun auch in den deutschsprachigen Raum einzog. Vor allem stellt die Weltausstellung einen wichtigen Faktor dar, der zum regen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen Japan und Östereich beitrug. Josef Hoffmann und Gustav Klimt gelten als die Wegbereiter des Japonismus, zumal sich letzterer bei der Farbwahl sehr stark von textilen Musterentwürfen (Kimonos etc.) inspirieren ließ.

WILHELM HEJDA (1868-1942), der für die meisterliche Ausführung des Elfenbein-Schmucks und vermutlich auch für die Fabelwesen verantwortlich zeichnet (mehrfach HEJDA 1924 signiert), war der Sohn eines Kunstschlossers. Er besuchte die Akademie der bildenden Künste Wien bei Caspar von Zumbusch. Danach war er 1891-1892 in Paris bei Lefebvre und Deloye und 1892-1894 in Budapest tätig. Sodann kehrte er nach Wien zurück, wo er bis zu seinem Tod blieb. Von 1900 bis 1912 war Heyda Mitglied des Hagenbundes.
Als Bildhauer machte er sich durch die Gestaltung des 40 Tonnen schweren und 15 Meter breiten Doppeladlers, sowie des Skulpturenschmucks (zahlreiche Soldatenköpfe) am ehem. Kriegsministerium (dzt. Bundesministerium f. Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz) am Stubenring 1, sowie weiteren Museen wie dem Technischen Museum und der Urania einen Namen.

Esperto: Alexander Doczy Alexander Doczy
+43-1-515 60-302

alexander.doczy@dorotheum.at


Hotline dell'acquirente lun-ven: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Asta: Mobili e oggetti d'arte
Tipo d'asta: Asta in sala
Data: 02.05.2019 - 14:00
Luogo dell'asta: Vienna | Palais Dorotheum
Esposizione: 20.04. - 02.05.2019


** Prezzo d'acquisto comprensivo di tassa di vendita e IVA

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