Lot Nr. 10


Werkstatt des Alessandro Allori


(Florenz 1535–1607)
Bildnis einer Dame mit Hund,
Öl auf Holz, 89 x 66 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 11. April 2013, Lot 103 (als Werkstatt des Alessandro Allori);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Dieses Porträt ist ein bedeutendes Beispiel der florentinischen Malerei der Spätrenaissance, das dem Stil Alessandro Alloris nahesteht. Es zeichnet sich durch Formalität und aristokratische Gelassenheit aus. Allori, ein Schüler und Neffe Bronzinos, entwickelte einen skulpturalen Porträtstil, mit dem er seinen wohlhabenden aristokratischen Dargestellten Würde verlieh. Die Gestalt der jungen Frau der vorliegenden Komposition weist mehrere Symbole auf, die auf ihren sozialen Status weisen, wie das modische Kleid mit seinem sorgfältig umgesetzten Seidenglanz und die Frisur mit dem von einem Mittelscheitel geteilten, hochgesteckten Haar, das mit Bändern und kostbaren Juwelen geschmückt ist. Der Hund auf dem Tisch, den sie mit der linken Hand festhält, und die Blumenvase sind Symbole für Treue und Reinheit.

In der Werkstatt, die Allori von seinem Meister Bronzino geerbt hatte, entstanden „infiniti ritratti“ [„unzählige Porträts“] für „Principi, Signori, e gentilhuomini“, wie Raffaele Borghini in seinem Werk Il Riposo von 1581 belegt. Wie Bronzino vor ihm war Allori einer der produktivsten und bedeutendsten Maler, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Florenz tätig waren; er war offizieller Hofmaler der Medici. Im Jahr 1540 wurde er von Bronzino, einem Freund seines verstorbenen Vaters, adoptiert. Alloris Werk verrät einen tiefen Respekt vor dem bel disegno der Meister des Goldenen Zeitalters der Florentiner Kunst, darunter Michelangelo, Andrea del Sarto und natürlich Bronzino. Auf seinen Stil wirkten jedoch auch zeitgenössische Einflüsse und möglicherweise auch Kenntnisse nordischer Maler ein. Allori war an zahlreichen Projekten beteiligt, unter anderem an den Dekorationen für die Begräbnisfeierlichkeiten für Michelangelo im Jahr 1564 und für die Hochzeit von Francesco de’ Medici mit Johanna von Österreich. Zusammen mit Mitarbeitern und Schülern wie Giovanni Maria Butteri, Alessandro Fei, Maso da San Friano, Jacopo Coppi und Giorgio Vasari war er auch an der Dekoration des Studiolo von Francesco I. beteiligt. Er war der Vater von Cristofano Allori, dem bedeutenden Florentiner Maler des Frühbarocks.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

15.12.2023 - 15:05

Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-
Startpreis:
EUR 10.000,-

Werkstatt des Alessandro Allori


(Florenz 1535–1607)
Bildnis einer Dame mit Hund,
Öl auf Holz, 89 x 66 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 11. April 2013, Lot 103 (als Werkstatt des Alessandro Allori);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Dieses Porträt ist ein bedeutendes Beispiel der florentinischen Malerei der Spätrenaissance, das dem Stil Alessandro Alloris nahesteht. Es zeichnet sich durch Formalität und aristokratische Gelassenheit aus. Allori, ein Schüler und Neffe Bronzinos, entwickelte einen skulpturalen Porträtstil, mit dem er seinen wohlhabenden aristokratischen Dargestellten Würde verlieh. Die Gestalt der jungen Frau der vorliegenden Komposition weist mehrere Symbole auf, die auf ihren sozialen Status weisen, wie das modische Kleid mit seinem sorgfältig umgesetzten Seidenglanz und die Frisur mit dem von einem Mittelscheitel geteilten, hochgesteckten Haar, das mit Bändern und kostbaren Juwelen geschmückt ist. Der Hund auf dem Tisch, den sie mit der linken Hand festhält, und die Blumenvase sind Symbole für Treue und Reinheit.

In der Werkstatt, die Allori von seinem Meister Bronzino geerbt hatte, entstanden „infiniti ritratti“ [„unzählige Porträts“] für „Principi, Signori, e gentilhuomini“, wie Raffaele Borghini in seinem Werk Il Riposo von 1581 belegt. Wie Bronzino vor ihm war Allori einer der produktivsten und bedeutendsten Maler, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Florenz tätig waren; er war offizieller Hofmaler der Medici. Im Jahr 1540 wurde er von Bronzino, einem Freund seines verstorbenen Vaters, adoptiert. Alloris Werk verrät einen tiefen Respekt vor dem bel disegno der Meister des Goldenen Zeitalters der Florentiner Kunst, darunter Michelangelo, Andrea del Sarto und natürlich Bronzino. Auf seinen Stil wirkten jedoch auch zeitgenössische Einflüsse und möglicherweise auch Kenntnisse nordischer Maler ein. Allori war an zahlreichen Projekten beteiligt, unter anderem an den Dekorationen für die Begräbnisfeierlichkeiten für Michelangelo im Jahr 1564 und für die Hochzeit von Francesco de’ Medici mit Johanna von Österreich. Zusammen mit Mitarbeitern und Schülern wie Giovanni Maria Butteri, Alessandro Fei, Maso da San Friano, Jacopo Coppi und Giorgio Vasari war er auch an der Dekoration des Studiolo von Francesco I. beteiligt. Er war der Vater von Cristofano Allori, dem bedeutenden Florentiner Maler des Frühbarocks.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Auktion: Alte Meister - mit Werken aus der Rimpau-Langenstein Sammlung (Lot 108–139)
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 15.12.2023 - 15:05
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.12. - 14.12.2023