Kal.: 12 (vermutlich 12/65), Nr.: 6243, Lauflänge: 765 mm, Gewicht: 2830 g, doppelte Laufhakenverriegelung und Schienenverlängerung mit Greenerverschluß, Damastläufe, Doppelabzug, Auszieher, die Stahlteile brüniert, die Basküle, Abzugsbügel, Schloßplatten, Hähne und Schlüssel mit umfangreicher, gut gemachter und einfacher Randstich-, Rosetten-, Arabesken- und Tierstückgravur, die Schloßplatten in Bannern mit 'C. G. BONEHILL' beschriftet, in den überarbeiteten und vor langer Zeit neu brünierten Läufen der teilweise schwer lesbare Schriftzug: 'BELMONT INTERCHANGEABLE.' sowie 'FINEST DAMASCUS.', im Abzugsbügel der Schriftzug: 'IDIE', die Laufschiene unmittelbar vor der Schienenverlängerung beschriftet mit: 'PATENT CLIP LUMP', der Schaft aus schönem Nußholz, mit unten gerundetem Pistolengriff, griffiger Fischhaut und Schaftkappe aus Horn, Schaftlänge: 358 mm, Riemenbügel, an der Schafthalsoberseite ein ungraviertes, elliptisches, silbernes Monogrammplättchen, vermutlich vor langer Zeit leicht überarbeitet, gebraucht, die Läufe innen in gutem Zustand, die Stahlteile außen stellenweise leicht abgerieben, der Schaft nunmehr nur mit leichten Gebrauchsspuren, britischer Beschuß, Sammlerwaffe A+M

Christopher George Bonehill wurde 1831 als Sohn eines Eisenwarenhändlers in Birmingham geboren. Von etwa 1844 bis 1851 ging er bei einem Herrn Aston (möglicherweise William Aston & Co) in die Lehre. 1851 gründete er seine Firma ‘Belmont Firearms Works’ in der Price Street in Birmingham und zog 1873 in die Morville Street (bis 1876) und von 1877 bis 1900 in die Belmont Row. Die Firma war als Großlieferant von Schrotflinten und Kleinkalibergewehren vor allem auf dem Exportmarkt bekannt. Er war ebenso Produzent für das Militär und hatte sich auch umgekehrt engagiert militärische Überschussware auf das Kaliber.22 umzubauen. Bonehill erhielt mehrere Patente für Schrotflintenschlösser, Doppelläufe, Verschlüsse und Sicherungen. Ab etwa 1900 war Bonehill der Hauptlieferant von Waffen an die “Society of Miniature Rifle Clubs”. Dieser Verein wurde gegründet, um das Gewehrschießen unter der Arbeiterklasse zu fördern. Dazu wurden alte Martini-Gewehre im Kal.: .303 auf das Kal.: .22 umgerüstet. Zu diesem Zweck hatte er gemeinsam mit A. Tunstall ein Patent für solche Waffen mit abnehmbaren Läufen angemeldet (ein entsprechendes Gewehr wurde bei der Dorotheum Auktion im März 2012 verkauft.) Über 28 Jahre war er auch der Leiter des Birminghamer Beschußamtes. Seine Firma existierte unter einem unbekannten Nachfolger bis 1965.