Nicolas de Stael - Werke kaufen und verkaufen

5. Jänner 1914, St. Petersburg (Russland) – 16. März 1955, Antibes (Frankreich)

Nicolas de Staёl war ein französischer Maler aus einer russischen Aristokraten-Familie. Er gilt einerseits als Vertreter des Informel, andererseits vereinen sich in seiner Malerei jedoch Abstraktes und Gegenständlichkeit.

Während des Russischen Bürgerkrieges flüchtete die Familie Staёl von Holstein 1919 nach Polen. 1921/22 starben kurz nach einander Vater und Mutter und Nicolas und seine beiden Schwestern wuchsen daraufhin bei wohlhabenden russischen Freunden der Familie in Brüssel auf. De Staёl bekam eine angemessene Ausbildung und besuchte die Kaiserliche und Königliche Akademie der Wissenschaften in Brüssel.

Zahlreiche Auslandsaufenthalte in Holland, Spanien, Frankreich, Italien, Marroko und Algerien inspirierten den jungen Künstler in seinem Frühwerk. Er war fasziniert von Rembrandt und Vermeer, Cézanne, Matisse, Braque und Soutine, aber auch von El Greco, Titian, Bellini und Mantegna. In Marokko lernte de Staёl 1937 auch seine erste Frau, die junge Malerin Jeannine Guillou kennen. 1938 kehrte Nicolas mit Jeannine und ihrem kleinen Sohn Antek aus Geldmangel nach Paris zurück. Von 1939 bis 1940 diente de Staёl in der französischen Fremdenlegion und zog dann mit Jeannine nach Nizza. Hier trafen sie auf Jean Arp, Sonia Delaunay, Christine Boumeester und ihren Mann Henri Goetz, die Nicolas de Staёl zur abstrakten Malerei anregten. Nach der Geburt seiner Tochter Anne (1942) kehrte die Familie nach Paris zurück und de Staёl hatte seine erste Gruppen-Ausstellung (1944) in der Galerie Jeanne Bucher, unter anderem gemeinsam mit Kandinsky. Durch die Nähe ihrer Ateliers in Paris freundete sich de Staёl mit Braque an. In dieser durch die Kriegsereignisse geprägten und finanziell schwierigen Zeit für de Staёl und seine Familie wurde der Künstler 1945 Mitglied des Salon de Mai, hatte eine Einzel-Ausstellung bei Jeanne Bucher und seine Werke waren im Salon d’Automne zu sehen. Nach dem Tod 1946 seiner ersten Frau Jeannine heiratete Nicolas kurz darauf erneut. Mit Francoise Chapouton hatte er 3 weitere Kinder.
Im gleichen Jahr (1946) stellten sich die ersten Erfolge ein: er unterschrieb einen Vertrag mit Louis Carré, stellte in Paris, London, New York und Washington aus und seine finanziellen Sorgen fanden damit ein Ende. Mit Beginn der 1950er Jahre begann auch de Staёls Wandel in Richtung einer Verbindung von abstrakter und gegenständlicher Kunst. Vor allem in Amerika wurde sein Stil sehr gut angenommen. Von 1952 bis zu seinem Tod entstanden ein Großteil seiner heute noch erhaltenen Werke. 1954 trennte sich Nicolas von seiner Familie und zog nach Antibes, wo er sich im März 1955 durch einen Sprung vom Balkon seines Ateliers das Leben nahm.

Nicolas de Staёl lässt sich in seinem Schaffen schwer einordnen. Er kommt vom Abstraktem zurück zum Figurativen, in einer Zeit, die von der abstrakten Malerei dominiert wird. Er gilt als Vertreter der informellen Kunst, doch die Rückkehr zur Bildlichkeit in seinem Spätwerk zeigt seinen ganz eigenen Stil. Charakteristisch für seine Arbeiten ist die dick aufgetragene Farbe, die den Pinsel und den Spachtel als Malwerkzeug erkennen lassen.

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