Lot Nr. 19


Bambara (oder Bamana), Mali: Ein Tanzaufsatz, 'Tschiwara' genannt, in Form einer weiblichen Antilope.


Bambara (oder Bamana), Mali: Ein Tanzaufsatz, 'Tschiwara' genannt, in Form einer weiblichen Antilope. - Tribal Art

Dieser horizontale Typ, aus der Region um die Hauptstadt Bamako, wird auch ‘Sogonikun-Aufsatz’ bezeichnet. Bei den Bambara (auch Bamana genannt), Ackerbauern in der Savanne von Mali, tanzen immer je zwei junge Männer vor der Aussaat mit solchen Antilopen-Aufsätzen ‘Tschiwara’ und in langen, schwarzen Faser-Kostümen. Um die Fruchtbarkeit der Felder zu sichern und zu stärken. Bei diesem Tanz werden die Antilopen-Aufsätze auf geflochtene Kappen gebunden.

Der vorliegende ‘Tschiwara-Tanzaufsatz’ stellt eine weibliche Antilope dar, im horizontalen Typ ‘Sogonikun’ gestaltet, der im Gebiet um die Hauptstadt von Mali, Bamako, üblich ist. Die Antilope ist in zwei Teilen, aus hartem, braunem Holz geschnitzt und schwarz gefärbt. Kopf und Körper sind am Hals durch zwei eiserne Klammern verbunden. Die langen, leicht und elegant nach oben geschwungenen Hörner tragen tief geschnittene Relief-Linien. Auf dem unteren Ende der Hörner, hinter dem Kopf, war wohl früher eine kleine, menschliche Zusatz-Figur aufgeklebt. Reste von schwarzem Baumharz sind dort noch erkennbar. Der eigentliche Kopf-Teil ist oben, an beiden Seiten, mit je zwei breiteren, waagrechten Zick-Zack-Linien und auf den übrigen Flächen mit doppelten, fein eingeschnittenen Linien in Kreuz-Form verziert. Die spitzen, langen Ohren liegen waagrecht an beiden Seiten. Sie sind unten gelocht und mit eingeknoteten, roten Baumwoll-Quasten dekoriert. Einige Quasten fehlen, durch langen Gebrauch des Objektes (verloren). Die Schnauze der Antilope ist weit nach vorne gezogen, mit offenem Maul und Zunge. Auf der Nase befindet sich ein durchgehendes Loch, in dem sich früher ein Metall-Ring oder eine rote Baumwoll-Quaste als Dekor befand (wie an den Ohren). Der Körper der weiblichen Antilope trägt vorne (menschliche!) Brüste, ein leicht gebogenes, eckiges Schwänzchen und ist an den Außenflächen mit feinen Linien und eingestanzten Kreisen verziert. Das ganze Objekt zeigt eine gute Gebrauchs-Patina und leichten Farbabrieb an einigen Kanten, durch längeren Gebrauch. Die Bodenplatte und die vier Löcher, zum Aufbinden der ‘Tschiwara’ auf die geflochtene Kappe, tragen deutliche Benützungs-Spuren. Keine wesentlichen Schäden!
H: ca. 40 cm; L: 67 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Deutsche Sammlung.

Lit.:
‘Bamana’ von Jean-Paul Colleyn, Abb. 44 bis Abb. 50.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

06.04.2017 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 1.625,-
Rufpreis:
EUR 1.000,-

Bambara (oder Bamana), Mali: Ein Tanzaufsatz, 'Tschiwara' genannt, in Form einer weiblichen Antilope.


Dieser horizontale Typ, aus der Region um die Hauptstadt Bamako, wird auch ‘Sogonikun-Aufsatz’ bezeichnet. Bei den Bambara (auch Bamana genannt), Ackerbauern in der Savanne von Mali, tanzen immer je zwei junge Männer vor der Aussaat mit solchen Antilopen-Aufsätzen ‘Tschiwara’ und in langen, schwarzen Faser-Kostümen. Um die Fruchtbarkeit der Felder zu sichern und zu stärken. Bei diesem Tanz werden die Antilopen-Aufsätze auf geflochtene Kappen gebunden.

Der vorliegende ‘Tschiwara-Tanzaufsatz’ stellt eine weibliche Antilope dar, im horizontalen Typ ‘Sogonikun’ gestaltet, der im Gebiet um die Hauptstadt von Mali, Bamako, üblich ist. Die Antilope ist in zwei Teilen, aus hartem, braunem Holz geschnitzt und schwarz gefärbt. Kopf und Körper sind am Hals durch zwei eiserne Klammern verbunden. Die langen, leicht und elegant nach oben geschwungenen Hörner tragen tief geschnittene Relief-Linien. Auf dem unteren Ende der Hörner, hinter dem Kopf, war wohl früher eine kleine, menschliche Zusatz-Figur aufgeklebt. Reste von schwarzem Baumharz sind dort noch erkennbar. Der eigentliche Kopf-Teil ist oben, an beiden Seiten, mit je zwei breiteren, waagrechten Zick-Zack-Linien und auf den übrigen Flächen mit doppelten, fein eingeschnittenen Linien in Kreuz-Form verziert. Die spitzen, langen Ohren liegen waagrecht an beiden Seiten. Sie sind unten gelocht und mit eingeknoteten, roten Baumwoll-Quasten dekoriert. Einige Quasten fehlen, durch langen Gebrauch des Objektes (verloren). Die Schnauze der Antilope ist weit nach vorne gezogen, mit offenem Maul und Zunge. Auf der Nase befindet sich ein durchgehendes Loch, in dem sich früher ein Metall-Ring oder eine rote Baumwoll-Quaste als Dekor befand (wie an den Ohren). Der Körper der weiblichen Antilope trägt vorne (menschliche!) Brüste, ein leicht gebogenes, eckiges Schwänzchen und ist an den Außenflächen mit feinen Linien und eingestanzten Kreisen verziert. Das ganze Objekt zeigt eine gute Gebrauchs-Patina und leichten Farbabrieb an einigen Kanten, durch längeren Gebrauch. Die Bodenplatte und die vier Löcher, zum Aufbinden der ‘Tschiwara’ auf die geflochtene Kappe, tragen deutliche Benützungs-Spuren. Keine wesentlichen Schäden!
H: ca. 40 cm; L: 67 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Deutsche Sammlung.

Lit.:
‘Bamana’ von Jean-Paul Colleyn, Abb. 44 bis Abb. 50.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.04.2017 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 01.04. - 06.04.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.