Lot Nr. 186


Konvolut (2 Stücke): Zwei reich dekorierte, orientalische Kopfbedeckungen für Frauen, bzw. Mädchen.


Konvolut (2 Stücke): Zwei reich dekorierte, orientalische Kopfbedeckungen für Frauen, bzw. Mädchen. - Stammeskunst/Tribal-Art

1.: Eine fez-artige, runde Kappe in kostbarer Ausführung. Fez-Kappen dieses Typs sind im Osmanischen Reich, von der Türkei bis Damaskus und Jerusalem, von Frauen getragen worden. Die Außenseite der Kappe ist dicht mit feinem Silber-Draht in Blatt- und Blüten-Motiven bestickt. Der flache, metallene 'Fez-Deckel'oben wurde aus dünnem, tordiertem Silber-Draht zu blattartigen, durchbrochenen Voluten und einer kleinen, zentralen 'Laterne' gearbeitet und anschließend (feuer-) vergoldet! Mit einem aufgelöteten Hexagramm ('Davidstern'), dem bekannten jüdischen Symbol, das aber auch im Islam und in Indien als Ornament und als Zeichen zur Abwehr des Bösen vorkommt. Mit 12 gefassten, roten Korallen-Perlen und einem roten Schmuckstein aus Glas in der Mitte.
Am runden Rand des 'Fez-Deckels' hängen 18 Ketten aus Silber und anderen Metallen, sowie daran zumeist gelochte, silberne Schmuck-Plättchen und osmanische Münzen als Anhänger. Insgesamt eine meisterliche Arbeit! 19. Jh.; H: ca. 15 cm (mit Anhängern), DM: ca. 16 cm (unterer Rand).

2.: Eine Mädchen-Haube der Ersari-Turkmenen (aus Turkmenistan oder Nord-Afghanistan): Aus rotem, abgestepptem Stoff mit grünen Streifen. Reich dekoriert mit getriebenen Silber-Plättchen, einer Stirn-Zier aus zwei Bändern schmaler, getriebener Silber-Plättchen, auf Ketten gefädelt, mit lanzettförmigen, glatten Anhängern aus Silber.
Links und rechts hängen zwei lange Schläfen-Gehänge mit je drei geschnittenen und dekorierten Silberplatten und Anhängern. Die sechs Silberplatten tragen je zwei geschliffene und gefasste, große Karneole.
An der Rückseite der Haube ist eine lange, rote und gestreifte Stoff-Schleppe als Zier und Abdeckung des Rücken-Zopfs angenäht. Am Rand mit Silber-Plättchen besetzt und zwei aufgenähten, bunten, dreieckigen, bunt bestickten Schutz-Amuletten mit drei und fünf angehängten Quasten.
Oben auf dem Scheitel der Haube sitzt ein Aufsatz aus Silber, im Stil der Tekke-Turkmenen graviert und zum Teil (feuer-) vergoldet. Der Aufsatz ist mit Silber-Anhängern, die zum Teil gefasste und geschliffene Karneole und rote Glassteine tragen, sowie auch mit silbernen Schellen behängt. Diese zentralen Aufsätze der Turkmenen-Hauben zeigen an, dass sich die junge Trägerin der Haube gerade jetzt im heiratsfähigen Alter befindet.
Ein seltenes Objekt, komplett und in sehr gutem Zustand. 1. Hälfte 20. Jh.; H: ca. 30 cm (obere Haube allein), 74 cm (mit Schläfen-Gehänge und Schleppe hinten). (ME)

Literatur: 'Schmuck aus dem Orient' von Wolf-Dieter Seiwert, Abb. 43, 51, 728, 739, 747, 764; 'Palestinian Costume' von Shelagh Weir, Abb. S. 180; 'Exotischer Schmuck' von Katrin & Ulrich Klever, Abb. S. 104.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

26.05.2015 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 1.500,-
Schätzwert:
EUR 1.200,- bis EUR 1.500,-

Konvolut (2 Stücke): Zwei reich dekorierte, orientalische Kopfbedeckungen für Frauen, bzw. Mädchen.


1.: Eine fez-artige, runde Kappe in kostbarer Ausführung. Fez-Kappen dieses Typs sind im Osmanischen Reich, von der Türkei bis Damaskus und Jerusalem, von Frauen getragen worden. Die Außenseite der Kappe ist dicht mit feinem Silber-Draht in Blatt- und Blüten-Motiven bestickt. Der flache, metallene 'Fez-Deckel'oben wurde aus dünnem, tordiertem Silber-Draht zu blattartigen, durchbrochenen Voluten und einer kleinen, zentralen 'Laterne' gearbeitet und anschließend (feuer-) vergoldet! Mit einem aufgelöteten Hexagramm ('Davidstern'), dem bekannten jüdischen Symbol, das aber auch im Islam und in Indien als Ornament und als Zeichen zur Abwehr des Bösen vorkommt. Mit 12 gefassten, roten Korallen-Perlen und einem roten Schmuckstein aus Glas in der Mitte.
Am runden Rand des 'Fez-Deckels' hängen 18 Ketten aus Silber und anderen Metallen, sowie daran zumeist gelochte, silberne Schmuck-Plättchen und osmanische Münzen als Anhänger. Insgesamt eine meisterliche Arbeit! 19. Jh.; H: ca. 15 cm (mit Anhängern), DM: ca. 16 cm (unterer Rand).

2.: Eine Mädchen-Haube der Ersari-Turkmenen (aus Turkmenistan oder Nord-Afghanistan): Aus rotem, abgestepptem Stoff mit grünen Streifen. Reich dekoriert mit getriebenen Silber-Plättchen, einer Stirn-Zier aus zwei Bändern schmaler, getriebener Silber-Plättchen, auf Ketten gefädelt, mit lanzettförmigen, glatten Anhängern aus Silber.
Links und rechts hängen zwei lange Schläfen-Gehänge mit je drei geschnittenen und dekorierten Silberplatten und Anhängern. Die sechs Silberplatten tragen je zwei geschliffene und gefasste, große Karneole.
An der Rückseite der Haube ist eine lange, rote und gestreifte Stoff-Schleppe als Zier und Abdeckung des Rücken-Zopfs angenäht. Am Rand mit Silber-Plättchen besetzt und zwei aufgenähten, bunten, dreieckigen, bunt bestickten Schutz-Amuletten mit drei und fünf angehängten Quasten.
Oben auf dem Scheitel der Haube sitzt ein Aufsatz aus Silber, im Stil der Tekke-Turkmenen graviert und zum Teil (feuer-) vergoldet. Der Aufsatz ist mit Silber-Anhängern, die zum Teil gefasste und geschliffene Karneole und rote Glassteine tragen, sowie auch mit silbernen Schellen behängt. Diese zentralen Aufsätze der Turkmenen-Hauben zeigen an, dass sich die junge Trägerin der Haube gerade jetzt im heiratsfähigen Alter befindet.
Ein seltenes Objekt, komplett und in sehr gutem Zustand. 1. Hälfte 20. Jh.; H: ca. 30 cm (obere Haube allein), 74 cm (mit Schläfen-Gehänge und Schleppe hinten). (ME)

Literatur: 'Schmuck aus dem Orient' von Wolf-Dieter Seiwert, Abb. 43, 51, 728, 739, 747, 764; 'Palestinian Costume' von Shelagh Weir, Abb. S. 180; 'Exotischer Schmuck' von Katrin & Ulrich Klever, Abb. S. 104.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst/Tribal-Art
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 26.05.2015 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 26.05.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.