Lot Nr. 96


Guillaume Courtois (Guglielmo Cortese)


Guillaume Courtois (Guglielmo Cortese) - Alte Meister

(Saint Hippolyte 1628–1679 Rom)
Die Schlacht von Jericho,
Öl auf Leinwand, 95,5 x 225 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Bologna

Wir danken Giancarlo Sestieri, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat.

Das vorliegende Gemälde, das möglicherweise mit Werkstattbeteiligung ausgeführt wurde, steht in Zusammenhang mit einem ebenfalls von Guillaume Courtois ausgeführten Fresko in der Sala del Tesoro des Palazzo Quirinale in Rom (in: G. Sestieri, I Pittori di Battaglie, Rom 1999, S. 305, mit Abb.). Der Künstler malte auch das Martyrium des hl. Andreas für den Hochaltar von Sant’Andrea al Quirinale. Diese Werke verraten den Einfluss Pietro da Cortonas ebenso wie jenen des barocken Stils Agostino Carraccis und Giovanni Lanfrancos. Diese Anregungen haben in der für Courtois charakteristischen Formen- und Farbenpracht ihren Niederschlag gefunden. Der Künstler stand zudem unter dem Eindruck des Stils von Pier Francesco Mola, an dessen Seite er um 1658/1659 zusammen mit Gaspard Dughet, Francesco Cozza und Giovanni Battista Tassi an der Ausstattung von Camillo Francesco Maria Pamphilis Palazzo Valmontone arbeitete.

Guillaume Courtois war hauptsächlich in Rom als Historien- und Figurenmaler tätig und arbeitete mit seinen Brüdern, den Malern Jacques Courtois (Giacomo Cortese) und Jean-François Courtois, zusammen. Guillaume wurde in Saint-Hippolyte im Département Doubs in Frankreich als Sohn des Malers Jean-Pierre Courtois geboren. Über Guillaumes Jugend ist wenig bekannt, doch man nimmt an, dass er anfänglich von seinem Vater ausgebildet wurde. Der Vater und seine Söhne gingen um 1636, als Guillaume noch ein Kind war, nach Italien. Sie besuchten Mailand, Bologna, Venedig, Florenz und Siena. Allerdings sind die Reisen der Brüder Courtois nicht sehr gut dokumentiert. Guillaume Courtois ließ sich möglicherweise um 1638 in Rom nieder, wo er in die Werkstatt Pietro da Cortonas eintrat. Ebenso kann es sein, dass Guillaume und Jacques bis in die späten 1640er-Jahre zusammenblieben und dass Guillaume Courtois unter Cortonas Einfluss geriet, als er 1656 unter ihm arbeitete. Guillaume Courtois verbrachte den größten Teil seiner Schaffenszeit in Rom, wo er 1679 starb.

24.04.2018 - 17:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Guillaume Courtois (Guglielmo Cortese)


(Saint Hippolyte 1628–1679 Rom)
Die Schlacht von Jericho,
Öl auf Leinwand, 95,5 x 225 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Bologna

Wir danken Giancarlo Sestieri, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat.

Das vorliegende Gemälde, das möglicherweise mit Werkstattbeteiligung ausgeführt wurde, steht in Zusammenhang mit einem ebenfalls von Guillaume Courtois ausgeführten Fresko in der Sala del Tesoro des Palazzo Quirinale in Rom (in: G. Sestieri, I Pittori di Battaglie, Rom 1999, S. 305, mit Abb.). Der Künstler malte auch das Martyrium des hl. Andreas für den Hochaltar von Sant’Andrea al Quirinale. Diese Werke verraten den Einfluss Pietro da Cortonas ebenso wie jenen des barocken Stils Agostino Carraccis und Giovanni Lanfrancos. Diese Anregungen haben in der für Courtois charakteristischen Formen- und Farbenpracht ihren Niederschlag gefunden. Der Künstler stand zudem unter dem Eindruck des Stils von Pier Francesco Mola, an dessen Seite er um 1658/1659 zusammen mit Gaspard Dughet, Francesco Cozza und Giovanni Battista Tassi an der Ausstattung von Camillo Francesco Maria Pamphilis Palazzo Valmontone arbeitete.

Guillaume Courtois war hauptsächlich in Rom als Historien- und Figurenmaler tätig und arbeitete mit seinen Brüdern, den Malern Jacques Courtois (Giacomo Cortese) und Jean-François Courtois, zusammen. Guillaume wurde in Saint-Hippolyte im Département Doubs in Frankreich als Sohn des Malers Jean-Pierre Courtois geboren. Über Guillaumes Jugend ist wenig bekannt, doch man nimmt an, dass er anfänglich von seinem Vater ausgebildet wurde. Der Vater und seine Söhne gingen um 1636, als Guillaume noch ein Kind war, nach Italien. Sie besuchten Mailand, Bologna, Venedig, Florenz und Siena. Allerdings sind die Reisen der Brüder Courtois nicht sehr gut dokumentiert. Guillaume Courtois ließ sich möglicherweise um 1638 in Rom nieder, wo er in die Werkstatt Pietro da Cortonas eintrat. Ebenso kann es sein, dass Guillaume und Jacques bis in die späten 1640er-Jahre zusammenblieben und dass Guillaume Courtois unter Cortonas Einfluss geriet, als er 1656 unter ihm arbeitete. Guillaume Courtois verbrachte den größten Teil seiner Schaffenszeit in Rom, wo er 1679 starb.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.04.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.04. - 24.04.2018