(Játiva, Valencia 1591–1652 Neapel)
Der heilige Johannes der Täufer,
Öl auf Leinwand, 92 x 72 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien

Wir danken Nicola Spinosa, der die Zuschreibung an Jusepe de Ribera auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat. Er datiert das Gemälde in die 1630er-Jahre.

Das vorliegende Gemälde ist mit einer weiteren eigenhändigen Fassung Riberas zu vergleichen, die am 17. Oktober 2012 im Dorotheum, Wien, als Lot 623 versteigert wurde (signiert und mit 1632 datiert, 109 x 82,3 cm; siehe N. Spinosa, Ribera, L’opera completa, Neapel 2006, S. 311, Kat. Nr. A 138).

Die physischen Merkmale des hl. Johannes mit blasser Haut und rötlich-blonden Locken gehen auf eine Reihe von Figurendarstellungen Riberas zurück, die vor allem in den 1630er-Jahren entstanden sind, als der Maler eine große Vorliebe für diesen Typus an den Tag legte. Er zeigt sich auch in dem Engel des Gemäldes Der hl. Franziskus in der Portincula in der Schlosskapelle des spanischen Königspalastes El Pardo. Der vorliegende Johannes lässt sich außerdem mit der Figur der Venus in dem mit 1637 datierten Bild Venus und Adonis in der Galleria Nazionale d’Arte Antica di Palazzo Corsini in Rom vergleichen, ebenso mit der Protagonistin des mit 1636 datierten Gemäldes Aufnahme der Maria Magdalena in den Himmel im Museum der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid. Der Figurentyp kehrt auch in einem weiteren berühmten Werk des Künstlers, der Madonna der irdischen Dreifaltigkeit im Museo di Capodimonte in Neapel, wieder, welches um 1635 datiert wird.

Das 2012 im Dorotheum versteigerte Gemälde zeigt die Szene aus einem etwas erweiterten Blickwinkel: Der rechte Arm des Heiligen ist dort zur Gänze zu sehen, das Detail des Lamms beinhaltet den Kopf und einen Teil des Halses, und vom erhobenen Kreuz ist das obere Ende zusammen mit dem Himmel darüber sichtbar. Beide Gemälde datieren aus den 1630er-Jahren.