(Amsterdam 1627-1692) Flusslandschaft mit Reiter bei einer Brücke, signiert unten rechts: R. Roghman, Öl auf Leinwand, 115,6 x 170 cm , gerahmt

Provenienz: Slg. Graf Otto Thott, Gavno/Dänemark; Slg. Baron Axel Reedtz-Thott, Schloss Gavno/Dänemark; Auktion Christie's, London, 09.07.1976, Lot 32; Galerie Richard Feigen, New York; Europäische Privatsammlung. Literatur: C. A. Lorentzen, Catalogue of the Gavno Collection, 1785; J. Lange, Gavnos Malerisamling, 1876, Nr. 56; K. Madsen und O. Andrup, Malerisamling pa Gavno, 1914, Nr. 146; R. Juynboll, in: Thieme-Becker, Bd. XXVIII, 1934, S. 518; W. Sumowski, Die Gemälde der Rembrandt-Schüler, vol. IV, 1989, Nr. 1664, pp. 2479 u. 2482, Ill. p. 2489; W. Th. Kloek, De kasteeltekeningen van Roelant Roghman, vol. II, 1990, Nr. 21, p. 44; W. Sumowski, Drawings of the Rembrandt School, vol. X (in Vorbereitung), Nr. 2234. Roghman, ein Neffe von R. Savery, war mit Rembrandt und G. van den Eeckhout befreundet. Er war einer der besten Zeichner seiner Zeit und schuf tographische Darstellungen und Ideallandschaften. Seine seltenen Gemälde, ebenfalls ausgewogen komponierte Ideallandschaften, sind Meisterwerke ihrer Gattung. Sumowski schreibt über sie: "Wiederum gelingt Vollkommenes in Selbstwiederholung ohne Selbstkopie...". Die hier vorliegende monumentale Landschaft ist ein beeindruckendes und charakteristisches Beispiel für Roghmans malerisches Oeuvre. Sie steht in wechselseitigen Beziehungen zu den Landschaftsgemälden von G. van den Eeckhout, J. Lievens und Ph. Koninck. Der Helldunkelkontrast und die leichten Pinselstriche unseres Bildes zeigen aber auch den Einfluß Rembrandts, mit dem Roghman laut den Angaben Houbrakens eng befreundet war. Keines der Gemälde Roghmans ist datiert. Man weiß aber, dass der Maler in der Mitte der 1650er Jahre eine längere Reise unternahm, die ihn nach Frankreich, Deutschland und in die Schweiz führte. Als er 1658 nach Amsterdam zurückkehrte, hatte er vermutlich in seinem Gepäck einen umfangreichen gezeichneten Motivvorrat.