Lot Nr. 48


Cornelis Molenaer und Gillis Mostaert


Cornelis Molenaer und Gillis Mostaert - Alte Meister

(Antwerpen um 1535/40-1589) und (Hulst 1528-1598 Antwerpen)
Moses auf dem Berg Nebo,
Öl auf Holz, 121 x 154 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien (als Lucas van Valkenborch, mit Figuren von Maerten de Vos)

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten (Mai 2018) liegt bei.

Darüber hinaus danken wir Vadim Sadkow vom Staatlichen Museum für Bildende Künste A. S. Puschkin, Moskau, der die Zuschreibung an die beiden Künstler unabhängig davon auf der Grundlage von Fotografien bestätigt hat.

Laut Karel van Mander wurde der in Antwerpen ansässige Maler Cornelis Molenaer von Zeitgenossen „Schele Neel (der schielende Neel)“ genannt (K. van Mander, Schilderboek, Haarlem 1604, fol. 157-159). Luuk Pijl schreibt: „Man weiß, dass Cornelis Molenaer mit Künstlern wie Gillis Coignet und Gillis Mostaert zusammengearbeitet hat. Nur wenige Werke des Meisters, die allesamt großformatige Landschaften mit biblischen Szenen abbilden, sind heute erhalten. Die Geschichte des vorliegenden Gemäldes ist dem 5. Buch Mose entnommen (33,48-52 und 34,1-4), wo Gott Moses befiehlt, den Berg Nebo hinaufzusteigen, um auf das gelobte Land zu blicken. Die Gestalt des Moses in der Bildmitte ist aufgrund der vom Kopf ausgehenden Strahlen zu erkennen. Diese spezielle Szene wurde in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts selten dargestellt. Am bekanntesten ist wohl Luca Signorellis Beschäftigung mit dem Bildthema um 1482 in der Sixtina in Rom, ein weiteres Beispiel Matthäus Merians viel spätere Radierung aus den 1620er-Jahren. Die Ausführung des vorliegenden Gemäldes weist stilistische Übereinstimmungen mit Molenaers monogrammiertem Gemälde einer Waldlandschaft mit dem barmherzigen Samariter in Berlin auf. Außerdem steht es stilistisch einem signierten Werk sehr nahe, das am 1. September 1999 bei Christie’s in Amsterdam als Lot 27 zur Versteigerung kam […].“ Die gut gezeichneten Figuren wurden von Gillis Mostaert ausgeführt, der des Öfteren mit Cornelis Molenaer zusammenarbeitete.

Pijl weiter: „Diese wieder aufgefundene Landschaft mit Moses auf dem Berg Nebo von der Hand Molenaers und Mostaerts ist in der Tat eine wichtige Ergänzung von zwei Zeitgenossen Pieter Brueghels d. Ä. zur flämischen Malerei des 16. Jahrhunderts. Ihr Schaffen ebnete Meistern wie Hans Bol und Lucas van Valkenborch den Weg, denen das vorliegende Gemälde einst zugeschrieben war.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 87.500,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Cornelis Molenaer und Gillis Mostaert


(Antwerpen um 1535/40-1589) und (Hulst 1528-1598 Antwerpen)
Moses auf dem Berg Nebo,
Öl auf Holz, 121 x 154 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien (als Lucas van Valkenborch, mit Figuren von Maerten de Vos)

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten (Mai 2018) liegt bei.

Darüber hinaus danken wir Vadim Sadkow vom Staatlichen Museum für Bildende Künste A. S. Puschkin, Moskau, der die Zuschreibung an die beiden Künstler unabhängig davon auf der Grundlage von Fotografien bestätigt hat.

Laut Karel van Mander wurde der in Antwerpen ansässige Maler Cornelis Molenaer von Zeitgenossen „Schele Neel (der schielende Neel)“ genannt (K. van Mander, Schilderboek, Haarlem 1604, fol. 157-159). Luuk Pijl schreibt: „Man weiß, dass Cornelis Molenaer mit Künstlern wie Gillis Coignet und Gillis Mostaert zusammengearbeitet hat. Nur wenige Werke des Meisters, die allesamt großformatige Landschaften mit biblischen Szenen abbilden, sind heute erhalten. Die Geschichte des vorliegenden Gemäldes ist dem 5. Buch Mose entnommen (33,48-52 und 34,1-4), wo Gott Moses befiehlt, den Berg Nebo hinaufzusteigen, um auf das gelobte Land zu blicken. Die Gestalt des Moses in der Bildmitte ist aufgrund der vom Kopf ausgehenden Strahlen zu erkennen. Diese spezielle Szene wurde in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts selten dargestellt. Am bekanntesten ist wohl Luca Signorellis Beschäftigung mit dem Bildthema um 1482 in der Sixtina in Rom, ein weiteres Beispiel Matthäus Merians viel spätere Radierung aus den 1620er-Jahren. Die Ausführung des vorliegenden Gemäldes weist stilistische Übereinstimmungen mit Molenaers monogrammiertem Gemälde einer Waldlandschaft mit dem barmherzigen Samariter in Berlin auf. Außerdem steht es stilistisch einem signierten Werk sehr nahe, das am 1. September 1999 bei Christie’s in Amsterdam als Lot 27 zur Versteigerung kam […].“ Die gut gezeichneten Figuren wurden von Gillis Mostaert ausgeführt, der des Öfteren mit Cornelis Molenaer zusammenarbeitete.

Pijl weiter: „Diese wieder aufgefundene Landschaft mit Moses auf dem Berg Nebo von der Hand Molenaers und Mostaerts ist in der Tat eine wichtige Ergänzung von zwei Zeitgenossen Pieter Brueghels d. Ä. zur flämischen Malerei des 16. Jahrhunderts. Ihr Schaffen ebnete Meistern wie Hans Bol und Lucas van Valkenborch den Weg, denen das vorliegende Gemälde einst zugeschrieben war.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.