Lot Nr. 33


Fernando Botero *


(Medellin, Kolumbien 1932 geb.; lebt und arbeitet in Paris und New York)
Paar mit Schirm, 2004, signiert und datiert, Öl auf Leinwand, 50 x 38 cm, gerahmt

Zu diesem Werk liegt ein vom Künstler signiertes Fotozertifikat mit dem Stempel der Galleria Tega, Mailand, vor.

Provenienz:
Galleria Tega, Mailand (rückseitig Stempel)
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Mailand, Galleria Tega, Fernando Botero, 21. April - 18. Juli 2015, Ausst.-Kat.
S. 54 mit Abb.

„In seinen Ateliers auf der ganzen Welt arbeitet Fernando Botero [...] und malt mit der Sachkenntnis eines Meisterhandwerkers der Vergangenheit und mit der Neugier eines Mannes, der völlig in seine Zeit eingetaucht ist, voller Interesse und Sinn für das Neue”
(L. Beatrice, L’opera mondo di Fernando Botero, in Fernando Botero, hrsg. von Galleria Tega, Skira 2015, S. 41)

Boteros Malerei ist originell und passt zu keiner bestimmten Strömung – „wir können von Botero als einem literarischen Künstler sprechen, wenn auch nicht als einem Erzählkünstler im engeren Sinne: Seine Malerei wendet sich an das Publikum, fängt dessen Blick ein und setzt auf Vertrautheit zwischen Maler und Betrachter. Sie stößt dich nicht vor den Kopf, sie ist nie traumatisch; sie begleitet dich wie die Seiten eines langen Romans, es nimmt ein, hüllt ein und ist voller Überraschungen“ (S. 35)

In den Werken des venezolanischen Künstlers vermischen sich verschiedene Einflüsse: wie etwa der Klassizismus von Piero della Francesca, Paolo Uccello und Raffael, den Botero als theoretische Grundlage der Malerei ansieht und den er während seines Italienaufenthaltes wahrnahm und studierte; so wie der Einfluss Picassos, der um die 50er Jahre in Paris noch weit verbreitet war; und schließlich seine geerbte und unauflösbare Bindung an seine Heimat Kolumbien, die in seinen Werken nie verloren geht aber von einem langen Aufenthalt in Mexiko auf der Suche nach Ideen aus der populären Kunst des Muralismus gefiltert ist. Die Erinnerung an die Provinz seiner Kindheit steht in seinem Werk im Mittelpunkt und wird durch einen intensiven tragikomischen Sinn und eine ausgeprägte Neigung zum Geschichtenerzählen dargestellt.

Seine Gestaltung liegt außerhalb aller Schemata, gereift durch Studienerfahrungen in Spanien, Frankreich und Italien. Hier entschied sich Botero in der Toskana sein eigenes Atelier zu gründen, um neben seine Arbeit als Maler auch der Bildhauerei nachgehen zu können. Er hatte zunächst Mühe, sich zu etablieren, vor allem in einem Amerika, das sein Zentrum in einem New York hatte, das von Abstraktem Expressionismus und Pop Art dominiert wurde. 1961 eröffnete jedoch der Ankauf eines seiner Werke durch das MoMA neue Karrieremöglichkeiten für Botero.

Im letzten Jahrzehnt ist der Stil des südamerikanischen Künstlers von einer kratzenden und ätzenden Ironie und der weichen Sinnlichkeit seiner Palette gekennzeichnet. Es besteht kein Zweifel an Boteros Fähigkeit, das Schicksal eines Werkes durch einen gemalten Körper zu verändern, eine Kraft, die in einen stillen Raum einbricht und sein Schicksal endgültig verändert: „Was ich male, sind Volumen. Wenn ich ein Stillleben male, male ich immer ein Volumen, wenn ich ein Tier male, male ich es volumetrisch, und dasselbe gilt für eine Landschaft. Ich interessiere mich für das Volumen, für die Sinnlichkeit der Form. Wenn ich eine Frau, einen Mann, einen Hund oder ein Pferd male, habe ich immer diese Vorstellung von Volumen [...].”  Botero benutzt keine Modelle, er erfindet die Szene immer wieder aufs Neue und bezaubert durch die Konzeption einer Kunst, die er als unerschöpflich definiert, „ein endloser Prozess, in dem man nie aufhört zu lernen.“

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

23.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 222.900,-
Schätzwert:
EUR 180.000,- bis EUR 260.000,-

Fernando Botero *


(Medellin, Kolumbien 1932 geb.; lebt und arbeitet in Paris und New York)
Paar mit Schirm, 2004, signiert und datiert, Öl auf Leinwand, 50 x 38 cm, gerahmt

Zu diesem Werk liegt ein vom Künstler signiertes Fotozertifikat mit dem Stempel der Galleria Tega, Mailand, vor.

Provenienz:
Galleria Tega, Mailand (rückseitig Stempel)
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Mailand, Galleria Tega, Fernando Botero, 21. April - 18. Juli 2015, Ausst.-Kat.
S. 54 mit Abb.

„In seinen Ateliers auf der ganzen Welt arbeitet Fernando Botero [...] und malt mit der Sachkenntnis eines Meisterhandwerkers der Vergangenheit und mit der Neugier eines Mannes, der völlig in seine Zeit eingetaucht ist, voller Interesse und Sinn für das Neue”
(L. Beatrice, L’opera mondo di Fernando Botero, in Fernando Botero, hrsg. von Galleria Tega, Skira 2015, S. 41)

Boteros Malerei ist originell und passt zu keiner bestimmten Strömung – „wir können von Botero als einem literarischen Künstler sprechen, wenn auch nicht als einem Erzählkünstler im engeren Sinne: Seine Malerei wendet sich an das Publikum, fängt dessen Blick ein und setzt auf Vertrautheit zwischen Maler und Betrachter. Sie stößt dich nicht vor den Kopf, sie ist nie traumatisch; sie begleitet dich wie die Seiten eines langen Romans, es nimmt ein, hüllt ein und ist voller Überraschungen“ (S. 35)

In den Werken des venezolanischen Künstlers vermischen sich verschiedene Einflüsse: wie etwa der Klassizismus von Piero della Francesca, Paolo Uccello und Raffael, den Botero als theoretische Grundlage der Malerei ansieht und den er während seines Italienaufenthaltes wahrnahm und studierte; so wie der Einfluss Picassos, der um die 50er Jahre in Paris noch weit verbreitet war; und schließlich seine geerbte und unauflösbare Bindung an seine Heimat Kolumbien, die in seinen Werken nie verloren geht aber von einem langen Aufenthalt in Mexiko auf der Suche nach Ideen aus der populären Kunst des Muralismus gefiltert ist. Die Erinnerung an die Provinz seiner Kindheit steht in seinem Werk im Mittelpunkt und wird durch einen intensiven tragikomischen Sinn und eine ausgeprägte Neigung zum Geschichtenerzählen dargestellt.

Seine Gestaltung liegt außerhalb aller Schemata, gereift durch Studienerfahrungen in Spanien, Frankreich und Italien. Hier entschied sich Botero in der Toskana sein eigenes Atelier zu gründen, um neben seine Arbeit als Maler auch der Bildhauerei nachgehen zu können. Er hatte zunächst Mühe, sich zu etablieren, vor allem in einem Amerika, das sein Zentrum in einem New York hatte, das von Abstraktem Expressionismus und Pop Art dominiert wurde. 1961 eröffnete jedoch der Ankauf eines seiner Werke durch das MoMA neue Karrieremöglichkeiten für Botero.

Im letzten Jahrzehnt ist der Stil des südamerikanischen Künstlers von einer kratzenden und ätzenden Ironie und der weichen Sinnlichkeit seiner Palette gekennzeichnet. Es besteht kein Zweifel an Boteros Fähigkeit, das Schicksal eines Werkes durch einen gemalten Körper zu verändern, eine Kraft, die in einen stillen Raum einbricht und sein Schicksal endgültig verändert: „Was ich male, sind Volumen. Wenn ich ein Stillleben male, male ich immer ein Volumen, wenn ich ein Tier male, male ich es volumetrisch, und dasselbe gilt für eine Landschaft. Ich interessiere mich für das Volumen, für die Sinnlichkeit der Form. Wenn ich eine Frau, einen Mann, einen Hund oder ein Pferd male, habe ich immer diese Vorstellung von Volumen [...].”  Botero benutzt keine Modelle, er erfindet die Szene immer wieder aufs Neue und bezaubert durch die Konzeption einer Kunst, die er als unerschöpflich definiert, „ein endloser Prozess, in dem man nie aufhört zu lernen.“

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
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alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.06. - 23.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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