(Florenz 1596–1657)
Tod der Kleopatra,
Öl auf Leinwand, 77 x 63 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Südfrankreich;
Auktion, Sotheby’s, New York, 30. Januar 2020, Lot 151 (als Cesare Dandini);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
S. Bellesi, Pittura e Scultura a Firenze (secoli XVI–XIX), Florenz 2017, S. 15 f., Abb. 14

Cesare Dandini war eine Schlüsselfigur in der Kunstproduktion des 17. Jahrhunderts. Das vorliegende Gemälde ist eine Variante des Künstlers einer weiteren ganzfigurigen Darstellung mit dem Tod der Kleopatra (vgl. S. Bellesi, Cesare Dandini, Turin 1996, S. 156–158, Kat.-Nr. 99). Im Vergleich zu jener konzentriert sich die vorliegende Fassung in einer gekonnten Verdichtung von Gestik und Mimik der Figur auf den Kopf und Oberkörper, wobei der von Pathos bestimmte Ausdruck den Tod der Kleopatra begleitet. Andere eigenhändige Versionen, welche die vorliegende leicht variieren, befinden sich in Privatsammlungen (vgl. ebd., S. 158, Kat.-Nr. 100 und 101). Die theatralische Gestik und der Ausdruck, die Dandini seiner Kleopatra verleiht, lassen die Komposition mit anderen Werken in Verbindung zu bringen, insbesondere mit seiner Lucretia in der Sammlung Luzzetti (vgl. ebd., S. 159 f., Nr. 103).

Mit nach hinten gebeugtem Kopf blickt die Königin verzweifelt nach oben. Ihre rechte Hand ist zu einer festen Faust geballt und dazu bestimmt, die giftige Kobra zu ihrer Brust zu führen, um ihrem Geliebten Marcus Antonius in den Tod zu folgen. Die Komposition fasziniert ob ihrer leuchtenden Farben. Als Folge des Schlangenbisses tropft rotes Blut auf die weiße Haut, das farblich der samtigen Draperie im Hintergrund entspricht. Die kostbaren Materialien der Kleidung und der Juwelen Kleopatras kontrastieren in reichen Abstufungen von Gold und Blau.