Meister der Epiphanie von Fiesole
(tätig in Florenz in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts)
Madonna mit Kind und Johannesknaben,
Öl auf Holz, 86 x 60 cm (gesamt), gebogter Abschluss, integrierter Rahmen
Provenienz:
Sammlung Baron Michele Lazzaroni (1863–1934), Paris, 1931;
Kunsthandel, Italien;
europäische Privatsammlung
Literatur:
R. van Marle, The Development of the Italian Schools of Painting, 1931, Bd. XIII, S. 130, Abb. S. 131, Abb. 83 (als Benedetto Ghirlandaio);
E. Fahy, Some Early Italian Pictures in the Gambier-Parry Collection, in: The Burlington Magazine, Bd. 109, Nr. 768, 1967, S. 133, Erwähnung unter Anm. 22 („[…] könnte von Filippo di Giuliano oder denkbarerweise auch von einem anderen unbekannten Maler ausgeführt worden sein, der mit Sellajo zusammengearbeitet hat. […] könnten wir diesen anonymen Maler nach der Epiphanie von Fiesole benennen […]. Dieser Meister ist möglicherweise mit Filippo di Giuliano identisch.“);
E. Fahy, Some Followers of Domenico Ghirlandajo, New York/London 1976, S. 170 (als Meister der Epiphanie von Fiesole);
E. Fahy, The Este Predella Panels and Other Works by the Master of the Fiesole Epiphany, in: Nuovi Studi, 2003, S. 24 (als Meister der Epiphanie von Fiesole)
Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 104232 registriert (als Meister der Epiphanie von Fiesole).
Everett Fahy war der Erste, der 1967 einen Werkkorpus dieses anonymen Meisters zusammengetragen hat. Er benannte ihn nach der Anbetung der Könige mit den Heiligen Franziskus, Paulus und Johannes dem Täufer, die sich heute in der Kirche San Francesco in Fiesole befindet. Fahy siedelte den Florentiner Künstler im Umkreis Domenico Ghirlandaios an und verwies auf seine Kenntnis der Werke Jacopo del Sellaios und Cosimo Rosellis ebenso wie jener Sandro Botticellis und Filippo Lippis. Man könnte in ihm Filippo di Giuliano vermuten, der um 1480 mit Jacopo del Sellaio, mit dem er bereits seit 1473 zusammengearbeitet hatte, in Florenz eine gemeinsame Werkstatt betrieb.
Das vorliegende Gemälde zeigt die Madonna mit dem Kind und dem Johannesknaben auf einem steinernen Sims vor einer hügeligen Flusslandschaft. Sowohl die Gottesmutter als auch Johannes richten den Blick auf das Jesuskind, welches das kompositorische und ikonografische Zentrum bildet. Die vornehmen Züge und die Kleidung der Madonna entsprechen den Idealen der Florentiner Renaissance: das leicht geneigte Haupt, der sanfte Gesichtsausdruck mit den gesenkten, mandelförmigen Augen, das glänzende goldene Haar, über dem ein durchscheinender Schleier liegt, die gelängten Finger und das von einer juwelenbesetzten Brosche zusammengehaltene prächtig drapierte Gewand.
Bei dem Werk handelt es sich um ein colmo da camera, ein im Florenz des 15. Jahrhunderts beliebtes Format, das von Typus und Größe her für die private Andacht bestimmt war.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 49.400,-
- Schätzwert:
-
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-
Meister der Epiphanie von Fiesole
(tätig in Florenz in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts)
Madonna mit Kind und Johannesknaben,
Öl auf Holz, 86 x 60 cm (gesamt), gebogter Abschluss, integrierter Rahmen
Provenienz:
Sammlung Baron Michele Lazzaroni (1863–1934), Paris, 1931;
Kunsthandel, Italien;
europäische Privatsammlung
Literatur:
R. van Marle, The Development of the Italian Schools of Painting, 1931, Bd. XIII, S. 130, Abb. S. 131, Abb. 83 (als Benedetto Ghirlandaio);
E. Fahy, Some Early Italian Pictures in the Gambier-Parry Collection, in: The Burlington Magazine, Bd. 109, Nr. 768, 1967, S. 133, Erwähnung unter Anm. 22 („[…] könnte von Filippo di Giuliano oder denkbarerweise auch von einem anderen unbekannten Maler ausgeführt worden sein, der mit Sellajo zusammengearbeitet hat. […] könnten wir diesen anonymen Maler nach der Epiphanie von Fiesole benennen […]. Dieser Meister ist möglicherweise mit Filippo di Giuliano identisch.“);
E. Fahy, Some Followers of Domenico Ghirlandajo, New York/London 1976, S. 170 (als Meister der Epiphanie von Fiesole);
E. Fahy, The Este Predella Panels and Other Works by the Master of the Fiesole Epiphany, in: Nuovi Studi, 2003, S. 24 (als Meister der Epiphanie von Fiesole)
Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 104232 registriert (als Meister der Epiphanie von Fiesole).
Everett Fahy war der Erste, der 1967 einen Werkkorpus dieses anonymen Meisters zusammengetragen hat. Er benannte ihn nach der Anbetung der Könige mit den Heiligen Franziskus, Paulus und Johannes dem Täufer, die sich heute in der Kirche San Francesco in Fiesole befindet. Fahy siedelte den Florentiner Künstler im Umkreis Domenico Ghirlandaios an und verwies auf seine Kenntnis der Werke Jacopo del Sellaios und Cosimo Rosellis ebenso wie jener Sandro Botticellis und Filippo Lippis. Man könnte in ihm Filippo di Giuliano vermuten, der um 1480 mit Jacopo del Sellaio, mit dem er bereits seit 1473 zusammengearbeitet hatte, in Florenz eine gemeinsame Werkstatt betrieb.
Das vorliegende Gemälde zeigt die Madonna mit dem Kind und dem Johannesknaben auf einem steinernen Sims vor einer hügeligen Flusslandschaft. Sowohl die Gottesmutter als auch Johannes richten den Blick auf das Jesuskind, welches das kompositorische und ikonografische Zentrum bildet. Die vornehmen Züge und die Kleidung der Madonna entsprechen den Idealen der Florentiner Renaissance: das leicht geneigte Haupt, der sanfte Gesichtsausdruck mit den gesenkten, mandelförmigen Augen, das glänzende goldene Haar, über dem ein durchscheinender Schleier liegt, die gelängten Finger und das von einer juwelenbesetzten Brosche zusammengehaltene prächtig drapierte Gewand.
Bei dem Werk handelt es sich um ein colmo da camera, ein im Florenz des 15. Jahrhunderts beliebtes Format, das von Typus und Größe her für die private Andacht bestimmt war.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.