Lot Nr. 118


Jan van Huchtenburg


(Haarlem 1647–1733 Amsterdam)
Die Schlacht bei Chiari: Prinz Eugen von Savoyen besiegt die französischen Truppen unter Herzog von Villeroy am Oglio bei Chiari,
bezeichnet rechts unten: BATTAILLE. CHIARI / A. 1701,
Öl auf Leinwand, 91 x 115 cm, ungerahmt

Provenienz:
Galleria Pietro Accorsi, Turin;
Auktion, Della Rocca, Turin, 2. Dezember 2009, Lot 340 (als Jan van Huchtenburg);
Auktion, Dorotheum, Wien, 18. April 2012, Lot 533 (als Jan van Huchtenburg);
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde basiert auf einer Komposition von Jan van Huchtenburg in the Galleria Sabauda, Turin (Inv.-Nr. 887).

Die Schlacht von Chiari wurde am 1. September 1701 zwischen den österreichischen Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen und der französisch-spanisch-savoyardischen Allianz unter dem Kommando von François de Neufville, Herzog von Villeroy, während des Spanischen Erbfolgekrieges geschlagen. Die österreichischen Imperialisten errangen einen großen Sieg und konnten das von Spanien kontrollierte Herzogtum Mailand erfolgreich einnehmen.

Prinz Eugen ist hier im Vordergrund, fast in der Bildmitte, zu sehen, wie er seinen Adjutanten Befehle erteilt. Prinz Eugen von Savoyen (Paris 1663–1736 Wien) war nicht nur ein großer Militärstratege, sondern auch ein leidenschaftlicher Kunstliebhaber, Mäzen und Sammler. Er legte eine außergewöhnliche Gemäldesammlung an, mit der er seine Sommerresidenz, das Schloss Belvedere in Wien, und andere Residenzen ausstattete. Nach seinem Tod wurde die Gemäldesammlung größtenteils von Karl Emanuel III. von Savoyen erworben und wurde Teil der königlichen Sammlungen in Turin. Während seiner Jugend in Paris hatte Prinz Eugen Gelegenheit, die großen Schlachtenszenen zu bewundern, die der Hof Ludwigs XIV. bei den besten Künstlern seiner Zeit für Schloss Versailles in Auftrag gegeben hatte: etwa die Fresken für die Botschaftertreppe, die zwischen 1677 und 1678 von Adam Frans van der Meulen nach einem Entwurf von Charles Le Brun gemalt wurden (die Fresken wurden Mitte des 18. Jahrhunderts zerstört), oder die Ausstattung der berühmten Spiegelgalerie, ebenfalls ein Werk Le Bruns, das dieser 1681 vollendete.

Bei der Wahl eines Malers, der ihn auf seinen Feldzügen 1708/09 begleiten sollte, fiel die Wahl des Prinzen Eugen auf Jan van Huchtenburg, einen niederländischen Künstler, der in den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts unter Le Brun und van der Meulen am Hof Ludwigs XIV. sowie in der Pariser Gobelinmanufaktur tätig gewesen war. Der wichtigste Auftrag Eugens von Savoyen an van Huchtenburg waren die Gemälde, die heute in der Galleria Sabauda hängen. Der Künstler malte sie zwischen 1712 und 1717, wobei er die Tradition der gedrängten und bewegten Schlachtszenen des 17. Jahrhunderts mit dem Feldherrn im Vordergrund mit der älteren Tradition der Vogelperspektive verband und damit gleichzeitig eine detaillierte Darstellung der Ereignisse und eine überzeugende Darstellung des Triumphs des siegreichen Feldherrn bot.

Zum Zeitpunkt des Todes von Prinz Eugen wurde dieser umfangreiche Bilderzyklus im Inventar als im Vorzimmer der Prunkräume von Schloss Hof befindlich verzeichnet, welches der Prinz 1725 erworben hatte. Der ursprüngliche Aufbewahrungsort ist jedoch unbekannt, möglicherweise hingen die Bilder zunächst im Belvedere in Wien.

Die Serie der Schlachten Prinz Eugens von Savoyen von van Huchtenburg erfreuten sich in ganz Europa eines großen Erfolgs, auch dank der Stiche, die der Künstler selbst von den Gemälden anfertigte, um die Batailles gagnées par le serenissime prince Fr. Eugène sur les ennemis de la foi [...] dépeintes et gravées en Taille-douce zu illustrieren; das Werk erschien 1720 in Den Haag und wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts mehrmals neu aufgelegt.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Jan van Huchtenburg


(Haarlem 1647–1733 Amsterdam)
Die Schlacht bei Chiari: Prinz Eugen von Savoyen besiegt die französischen Truppen unter Herzog von Villeroy am Oglio bei Chiari,
bezeichnet rechts unten: BATTAILLE. CHIARI / A. 1701,
Öl auf Leinwand, 91 x 115 cm, ungerahmt

Provenienz:
Galleria Pietro Accorsi, Turin;
Auktion, Della Rocca, Turin, 2. Dezember 2009, Lot 340 (als Jan van Huchtenburg);
Auktion, Dorotheum, Wien, 18. April 2012, Lot 533 (als Jan van Huchtenburg);
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde basiert auf einer Komposition von Jan van Huchtenburg in the Galleria Sabauda, Turin (Inv.-Nr. 887).

Die Schlacht von Chiari wurde am 1. September 1701 zwischen den österreichischen Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen und der französisch-spanisch-savoyardischen Allianz unter dem Kommando von François de Neufville, Herzog von Villeroy, während des Spanischen Erbfolgekrieges geschlagen. Die österreichischen Imperialisten errangen einen großen Sieg und konnten das von Spanien kontrollierte Herzogtum Mailand erfolgreich einnehmen.

Prinz Eugen ist hier im Vordergrund, fast in der Bildmitte, zu sehen, wie er seinen Adjutanten Befehle erteilt. Prinz Eugen von Savoyen (Paris 1663–1736 Wien) war nicht nur ein großer Militärstratege, sondern auch ein leidenschaftlicher Kunstliebhaber, Mäzen und Sammler. Er legte eine außergewöhnliche Gemäldesammlung an, mit der er seine Sommerresidenz, das Schloss Belvedere in Wien, und andere Residenzen ausstattete. Nach seinem Tod wurde die Gemäldesammlung größtenteils von Karl Emanuel III. von Savoyen erworben und wurde Teil der königlichen Sammlungen in Turin. Während seiner Jugend in Paris hatte Prinz Eugen Gelegenheit, die großen Schlachtenszenen zu bewundern, die der Hof Ludwigs XIV. bei den besten Künstlern seiner Zeit für Schloss Versailles in Auftrag gegeben hatte: etwa die Fresken für die Botschaftertreppe, die zwischen 1677 und 1678 von Adam Frans van der Meulen nach einem Entwurf von Charles Le Brun gemalt wurden (die Fresken wurden Mitte des 18. Jahrhunderts zerstört), oder die Ausstattung der berühmten Spiegelgalerie, ebenfalls ein Werk Le Bruns, das dieser 1681 vollendete.

Bei der Wahl eines Malers, der ihn auf seinen Feldzügen 1708/09 begleiten sollte, fiel die Wahl des Prinzen Eugen auf Jan van Huchtenburg, einen niederländischen Künstler, der in den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts unter Le Brun und van der Meulen am Hof Ludwigs XIV. sowie in der Pariser Gobelinmanufaktur tätig gewesen war. Der wichtigste Auftrag Eugens von Savoyen an van Huchtenburg waren die Gemälde, die heute in der Galleria Sabauda hängen. Der Künstler malte sie zwischen 1712 und 1717, wobei er die Tradition der gedrängten und bewegten Schlachtszenen des 17. Jahrhunderts mit dem Feldherrn im Vordergrund mit der älteren Tradition der Vogelperspektive verband und damit gleichzeitig eine detaillierte Darstellung der Ereignisse und eine überzeugende Darstellung des Triumphs des siegreichen Feldherrn bot.

Zum Zeitpunkt des Todes von Prinz Eugen wurde dieser umfangreiche Bilderzyklus im Inventar als im Vorzimmer der Prunkräume von Schloss Hof befindlich verzeichnet, welches der Prinz 1725 erworben hatte. Der ursprüngliche Aufbewahrungsort ist jedoch unbekannt, möglicherweise hingen die Bilder zunächst im Belvedere in Wien.

Die Serie der Schlachten Prinz Eugens von Savoyen von van Huchtenburg erfreuten sich in ganz Europa eines großen Erfolgs, auch dank der Stiche, die der Künstler selbst von den Gemälden anfertigte, um die Batailles gagnées par le serenissime prince Fr. Eugène sur les ennemis de la foi [...] dépeintes et gravées en Taille-douce zu illustrieren; das Werk erschien 1720 in Den Haag und wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts mehrmals neu aufgelegt.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023