Lot Nr. 34 V


1964 Amphicar 770


Chassis: 103839
Motor: 6K3048 HE
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung

Der Oldtimer für Straße und Wasser
Rares viersitziges Sportboot-Cabrio


Die 1950er und 60er-Jahre waren Jahre des Aufbruchs und vieler neuer Ideen. So wundert es nicht, dass der deutsche Ingenieur Hanns Trippel seine bereits im zweiten Weltkrieg an Amphibienautos durchgeführten Forschungen nun für ein ziviles Projekt umsetzen wollte. Der Absatzmarkt für ein solches Fahrzeug schien grenzenlos zu sein. Ob im Freizeit-Bereich oder auch für den professionellen Einsatz bei Jägern, Anglern oder Ranger. Um die Marktchancen in den USA, dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten einzuschätzen, wurde ein Vorserienmodell des Amphicar bereits 1960 auf der New York Motor Show gezeigt. BMW-Großaktionär Harald Quandt fand Gefallen an dem Vehikel und ermöglichte Trippel ab 1961 die Großserienproduktion. Gebaut wurde es in der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik in Berlin.  Die selbsttragende Stahlkarosserie hatte ein als geschlossene Wanne konstruiertes Unterteil aus 1,5mm starken Blechen. Da an den Achswellen Wasser eindringen konnte, war der Motorraum mit einer Lenzpumpe ausgestattet, um ein Absaufen des Antriebs zu verhindern. Standesgemäß und notwendig für ein Wasserfahrzeug waren die roten und grünen Positionslichter an den Seiten, und ein weißes Positionslicht, das mit einem kleinen Mast auf dem Heckdeckel über dem Motor montiert werden konnte.
Geplant hatte man mit 25.000 Stück, die vor allem den amerikanischen Markt erobern sollten. Doch fand das Schwimmauto leider doch nicht so viel Anklang wie erhofft und so wurden insgesamt nur 3.878 Fahrzeuge hergestellt. Nur wenige hundert Exemplare dürften weltweit noch existieren.
Am 6.5.1971 wurde dem Amphicar die österreichische Einzelgenehmigung ausgestellt und am 25.5. des Jahres erstmals zugelassen auf Herrn Hans Eschelböck-Bauer in Haberfelden bei Wels, genau die Adresse, wo heute HEBA Reifen sitzt. Die Geschichte vor 1971 ist leider nicht bekannt, aber als Erstzulassungsdatum des Amphicar ist der Dezember 1964 vermerkt. 1981 erfolgte dann die Abmeldung des Amphicar. Der nächste Eintrag lautet auf Herrn Andreas Sames in Berndorf. Dessen Vater Alois Sames stieg in den späten 50er-Jahren in den Autohandel ein und eröffnete 1960 die „Triestingtaler Autoschau“ – ein riesiger Autoplatz mitten in Berndorf, wo Kunden ein kunterbunter Mix eines KFZ-Handels geboten wurde. Der ultimative Kick durchzuckte Sames, als er Ende der 60er Jahre von einem Schwimmwagen, Marke „Amphicar 770“ erfuhr, angeboten in Wallsee a.d. Donau. Sames und der Verkäufer wurden sich schnell handelseinig und Alois war nun stolzer Besitzer eines knallroten schwimmenden Cabrios. Nach kurzer Probefahrt an Land konnte er es nicht erwarten – es wurde in die Donau gestochen! Stunden später ging er in Wien wieder an Land. Damit war der Amphicar-Virus in der Familie gesät und Jahre später entdeckte oben erwähnter Sames-Sohn Andreas das blaue Amphicar eher zufällig und musste natürlich zuschlagen. Der Zustand war leider nicht der Beste und so wurde begonnen, das Amphicar zu demontieren. Jahre später verkaufte er das Auto, großenteils in Kisten verpackt, an den Einbringer aus Böheimkirchen. Der begann zuerst die fehlenden Teile zu identifizieren, weltweit nach Ersatz zu suchen und zusammenzutragen - alles penibel dokumentiert. Über 3 Jahre hat der Einbringer das Amphicar in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut und 2006 auf sich zugelassen. Jeden gefahrenen Kilometer, Teiletausch und Service hat er belegt und archiviert.
Jetzt machen dem Einbringer das Alter und die Gesundheit etwas zu schaffen und zwingen zur Aufgabe des Hobbys.

01.07.2023 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 71.300,-
Schätzwert:
EUR 75.000,- bis EUR 90.000,-

1964 Amphicar 770


Chassis: 103839
Motor: 6K3048 HE
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung

Der Oldtimer für Straße und Wasser
Rares viersitziges Sportboot-Cabrio


Die 1950er und 60er-Jahre waren Jahre des Aufbruchs und vieler neuer Ideen. So wundert es nicht, dass der deutsche Ingenieur Hanns Trippel seine bereits im zweiten Weltkrieg an Amphibienautos durchgeführten Forschungen nun für ein ziviles Projekt umsetzen wollte. Der Absatzmarkt für ein solches Fahrzeug schien grenzenlos zu sein. Ob im Freizeit-Bereich oder auch für den professionellen Einsatz bei Jägern, Anglern oder Ranger. Um die Marktchancen in den USA, dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten einzuschätzen, wurde ein Vorserienmodell des Amphicar bereits 1960 auf der New York Motor Show gezeigt. BMW-Großaktionär Harald Quandt fand Gefallen an dem Vehikel und ermöglichte Trippel ab 1961 die Großserienproduktion. Gebaut wurde es in der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik in Berlin.  Die selbsttragende Stahlkarosserie hatte ein als geschlossene Wanne konstruiertes Unterteil aus 1,5mm starken Blechen. Da an den Achswellen Wasser eindringen konnte, war der Motorraum mit einer Lenzpumpe ausgestattet, um ein Absaufen des Antriebs zu verhindern. Standesgemäß und notwendig für ein Wasserfahrzeug waren die roten und grünen Positionslichter an den Seiten, und ein weißes Positionslicht, das mit einem kleinen Mast auf dem Heckdeckel über dem Motor montiert werden konnte.
Geplant hatte man mit 25.000 Stück, die vor allem den amerikanischen Markt erobern sollten. Doch fand das Schwimmauto leider doch nicht so viel Anklang wie erhofft und so wurden insgesamt nur 3.878 Fahrzeuge hergestellt. Nur wenige hundert Exemplare dürften weltweit noch existieren.
Am 6.5.1971 wurde dem Amphicar die österreichische Einzelgenehmigung ausgestellt und am 25.5. des Jahres erstmals zugelassen auf Herrn Hans Eschelböck-Bauer in Haberfelden bei Wels, genau die Adresse, wo heute HEBA Reifen sitzt. Die Geschichte vor 1971 ist leider nicht bekannt, aber als Erstzulassungsdatum des Amphicar ist der Dezember 1964 vermerkt. 1981 erfolgte dann die Abmeldung des Amphicar. Der nächste Eintrag lautet auf Herrn Andreas Sames in Berndorf. Dessen Vater Alois Sames stieg in den späten 50er-Jahren in den Autohandel ein und eröffnete 1960 die „Triestingtaler Autoschau“ – ein riesiger Autoplatz mitten in Berndorf, wo Kunden ein kunterbunter Mix eines KFZ-Handels geboten wurde. Der ultimative Kick durchzuckte Sames, als er Ende der 60er Jahre von einem Schwimmwagen, Marke „Amphicar 770“ erfuhr, angeboten in Wallsee a.d. Donau. Sames und der Verkäufer wurden sich schnell handelseinig und Alois war nun stolzer Besitzer eines knallroten schwimmenden Cabrios. Nach kurzer Probefahrt an Land konnte er es nicht erwarten – es wurde in die Donau gestochen! Stunden später ging er in Wien wieder an Land. Damit war der Amphicar-Virus in der Familie gesät und Jahre später entdeckte oben erwähnter Sames-Sohn Andreas das blaue Amphicar eher zufällig und musste natürlich zuschlagen. Der Zustand war leider nicht der Beste und so wurde begonnen, das Amphicar zu demontieren. Jahre später verkaufte er das Auto, großenteils in Kisten verpackt, an den Einbringer aus Böheimkirchen. Der begann zuerst die fehlenden Teile zu identifizieren, weltweit nach Ersatz zu suchen und zusammenzutragen - alles penibel dokumentiert. Über 3 Jahre hat der Einbringer das Amphicar in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut und 2006 auf sich zugelassen. Jeden gefahrenen Kilometer, Teiletausch und Service hat er belegt und archiviert.
Jetzt machen dem Einbringer das Alter und die Gesundheit etwas zu schaffen und zwingen zur Aufgabe des Hobbys.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 01.07.2023 - 15:00
Auktionsort: Vösendorf
Besichtigung: 29.06. - 01.07.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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