Lot Nr. 702


Rudolf von Alt


(Wien 1812–1905)
Der Wasserfall in Bad Gastein mit der Straubinger Hütte, um 1830, rückseitig handschriftliche Bestätigung von Louise Alt, 23. Mai 1906, Nachlass-Stempel "Rud.Alt" und handschriftliche Bestätigung von Alfred Wawra, Aquarell, Deckweiß auf Papier, 17,6 x 24 cm, links oben restaurierter Riss, gerahmt

Provenienz:
Sammlung A. Lipp, Wien;
Dessen Auktion, C. J. Wawra, Wien, 23. April 1906, Los 180;
Privatsammlung, Österreich;
Auktion, Dorotheum, Wien, 23. März 1965, Los 144;
Privatsammlung, Wien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 1. Dezember 1970, Los 141;
Sammlung Dr. Otto Glaser (1926-2017), Irland;
Dessen Erben, Privatsammlung, Irland.

Verzeichnet in:
Walter Koschatzky, Rudolf von Alt. 1812-1905, Wien 2001, WVZ-Nr. 30/12.

Rückseitige Bestätigung von Louise Alt, 23. Mai 1906: "Ich bestätige daß dieses Bild darstellend Gastein von meinem Vater Prof. Rudolf v. Alt im Jahr 1830 gemalt wurde"

Rückseitige Bestätigung Alfred Wawra: "Bei unserer Auktion vom 13. April 1906 (Lipp) gekauft; dass es eine Arbeit Alt's ist u. aus dem Nachlasse stammt garantiere ich. Alfred Wawra"

Im Jahr 1830 reiste der knapp 18-jährige Rudolf von Alt erstmals allein zu den malerischen „Hotspots“ des 19. Jahrhunderts, ins Salzkammergut und nach Bad Gastein, das gerade am Anfang war, sich zu einem der berühmtesten Kurorte der Monarchie zu entwickeln. Die Reise bezeichnet eine entscheidende Wende in der künstlerischen Auffassung des jungen Malers. Die unabhängige Suche nach geeigneten Standpunkten, das Vertiefen in das jeweilige Motiv veränderten sein Verständnis wie sich Wirklichkeit künstlerisch verwandeln lässt.

Das vorliegende Aquarell mit dem Blick auf den Gasteiner Wasserfall, in besonderer Nahsicht, ist ein besonderes Beispiel für diese Metamorphose vom vorsichtigen Herantasten zur künstlerisch freien Interpretation. Eine penible aber in der weichen Linienführung lebendige Zeichnung erfasst die Architektur der damals schon berühmten Straubinger Hütte mit der angrenzenden ersten großen Badeanstalt des Ortes. In reizvoll naiver, noch in barocker Manier gestalteter Art erfasst er die Bäume, allein das Gleiten des Lichtes über die Äste, das reizvolle Schattenspiel an den Fassaden, der weiß transparente Rauch und der feine Duft eines warmen Sonnenhimmels beweisen schon ganz den freien Blick des Künstlers. Ganz in seinem Element ist der junge Alt bei der Zeichnung des Wassers. Mit erstaunlicher Sicherheit erfasst er das Tosen, die Gischt, die Kühle dieses so schwer fassbaren Elements, das dem Bild gleichzeitig seine dramatische Schönheit verleiht.

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at

24.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 18.000,-

Rudolf von Alt


(Wien 1812–1905)
Der Wasserfall in Bad Gastein mit der Straubinger Hütte, um 1830, rückseitig handschriftliche Bestätigung von Louise Alt, 23. Mai 1906, Nachlass-Stempel "Rud.Alt" und handschriftliche Bestätigung von Alfred Wawra, Aquarell, Deckweiß auf Papier, 17,6 x 24 cm, links oben restaurierter Riss, gerahmt

Provenienz:
Sammlung A. Lipp, Wien;
Dessen Auktion, C. J. Wawra, Wien, 23. April 1906, Los 180;
Privatsammlung, Österreich;
Auktion, Dorotheum, Wien, 23. März 1965, Los 144;
Privatsammlung, Wien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 1. Dezember 1970, Los 141;
Sammlung Dr. Otto Glaser (1926-2017), Irland;
Dessen Erben, Privatsammlung, Irland.

Verzeichnet in:
Walter Koschatzky, Rudolf von Alt. 1812-1905, Wien 2001, WVZ-Nr. 30/12.

Rückseitige Bestätigung von Louise Alt, 23. Mai 1906: "Ich bestätige daß dieses Bild darstellend Gastein von meinem Vater Prof. Rudolf v. Alt im Jahr 1830 gemalt wurde"

Rückseitige Bestätigung Alfred Wawra: "Bei unserer Auktion vom 13. April 1906 (Lipp) gekauft; dass es eine Arbeit Alt's ist u. aus dem Nachlasse stammt garantiere ich. Alfred Wawra"

Im Jahr 1830 reiste der knapp 18-jährige Rudolf von Alt erstmals allein zu den malerischen „Hotspots“ des 19. Jahrhunderts, ins Salzkammergut und nach Bad Gastein, das gerade am Anfang war, sich zu einem der berühmtesten Kurorte der Monarchie zu entwickeln. Die Reise bezeichnet eine entscheidende Wende in der künstlerischen Auffassung des jungen Malers. Die unabhängige Suche nach geeigneten Standpunkten, das Vertiefen in das jeweilige Motiv veränderten sein Verständnis wie sich Wirklichkeit künstlerisch verwandeln lässt.

Das vorliegende Aquarell mit dem Blick auf den Gasteiner Wasserfall, in besonderer Nahsicht, ist ein besonderes Beispiel für diese Metamorphose vom vorsichtigen Herantasten zur künstlerisch freien Interpretation. Eine penible aber in der weichen Linienführung lebendige Zeichnung erfasst die Architektur der damals schon berühmten Straubinger Hütte mit der angrenzenden ersten großen Badeanstalt des Ortes. In reizvoll naiver, noch in barocker Manier gestalteter Art erfasst er die Bäume, allein das Gleiten des Lichtes über die Äste, das reizvolle Schattenspiel an den Fassaden, der weiß transparente Rauch und der feine Duft eines warmen Sonnenhimmels beweisen schon ganz den freien Blick des Künstlers. Ganz in seinem Element ist der junge Alt bei der Zeichnung des Wassers. Mit erstaunlicher Sicherheit erfasst er das Tosen, die Gischt, die Kühle dieses so schwer fassbaren Elements, das dem Bild gleichzeitig seine dramatische Schönheit verleiht.

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 24.10.2023