Lot Nr. 126 -


Pier Francesco Mola


(Coldrerio 1612–1666 Rom)
Begegnung von Jakob und Rachel,
Öl auf Leinwand, 98,7 x 147 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Scardeoni, Lugano;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Lugano, Museo Cantonale d’Arte, Pier Francesco Mola. 1612–1666, 23. September – 19. November 1989, Nr. I.4;
Rom, Musei Capitolini, Pier Francesco Mola. 1612–1666, 3. Dezember 1989 – 31. Januar 1990, Nr. I.4

Literatur:
L. Laureati, in: M. Kahn-Rossi (Hrsg.), Pier Francesco Mola 1612 – 1666, Ausstellungskatalog, Mailand 1989, S. 148, Kat.-Nr. I.4, Abb. S. 152;
F. Petrucci, L. Piu, Indice dell’opera pittorica del Mola, in: F. Petrucci (Hrsg.), Mola e il suo tempo. Pittura di figura a Roma della Collezione Koelliker, Ausstellungskatalog, Mailand 2005, S. 243, Nr. 57;
F. Petrucci, Pier Francesco Mola (1612–1666). Materia e colore nella pittura del ‘600, Rom 2012, S. 298, Nr. B34, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde stellt eine biblische Episode dar, die im Buch Genesis beschrieben wird: Rahel wird von ihrem Vater Laban zum Weiden und Tränken der Herde geschickt und wird dabei von Jakob, ihrem zukünftigen Ehemann, unterstützt, der einen schweren Stein, der den Brunnen abdeckte, bewegt. Die Szene wird von einer weiten klassischen Landschaft gerahmt, die an die Carracci erinnert, mit einem hohen Berg in der Ferne.

Pier Francesco Mola wurde in der Provinz Tessin, einem Kanton der Schweiz, geboren und zog als kleiner Junge nach Rom, als sein Vater zum Architekten der Camera Apostolica ernannt wurde. Schon in jungen Jahren trat er in die römische Werkstatt des Cavaliere d’Arpino ein und arbeitete später in Bologna als Gehilfe von Francesco Albani.

Mola wurde auch von Pietro Testa beeinflusst, den er 1637 in Lucca kennenlernte, sowie von Giovanni Francesco Barbieri, gen. Guercino, dessen Bologneser Werkstatt er in den 1640er-Jahren angehört haben könnte. Die charakteristischsten Werke Molas sind kleinformatige Kabinett- und Galeriebilder, die er für private Sammler schuf, mit Themen aus der Bibel, der klassischen Mythologie oder der zeitgenössischen Dichtkunst, in der Regel eingebettet in Landschaften, die von der venezianischen und emilianischen Malschule inspiriert und von einer auffällig poetischen und romantischen Stimmung geprägt sind.

Das vorliegende Werk wurde der frühen Schaffensperiode Molas zugeschrieben, doch das Vorhandensein stilistischer Einflüsse, die offensichtlich von Guercino herrühren, hat zu der Vermutung geführt, dass das Gemälde in der zweiten Hälfte der 1640er-Jahre ausgeführt wurde.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-

Pier Francesco Mola


(Coldrerio 1612–1666 Rom)
Begegnung von Jakob und Rachel,
Öl auf Leinwand, 98,7 x 147 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Scardeoni, Lugano;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Lugano, Museo Cantonale d’Arte, Pier Francesco Mola. 1612–1666, 23. September – 19. November 1989, Nr. I.4;
Rom, Musei Capitolini, Pier Francesco Mola. 1612–1666, 3. Dezember 1989 – 31. Januar 1990, Nr. I.4

Literatur:
L. Laureati, in: M. Kahn-Rossi (Hrsg.), Pier Francesco Mola 1612 – 1666, Ausstellungskatalog, Mailand 1989, S. 148, Kat.-Nr. I.4, Abb. S. 152;
F. Petrucci, L. Piu, Indice dell’opera pittorica del Mola, in: F. Petrucci (Hrsg.), Mola e il suo tempo. Pittura di figura a Roma della Collezione Koelliker, Ausstellungskatalog, Mailand 2005, S. 243, Nr. 57;
F. Petrucci, Pier Francesco Mola (1612–1666). Materia e colore nella pittura del ‘600, Rom 2012, S. 298, Nr. B34, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde stellt eine biblische Episode dar, die im Buch Genesis beschrieben wird: Rahel wird von ihrem Vater Laban zum Weiden und Tränken der Herde geschickt und wird dabei von Jakob, ihrem zukünftigen Ehemann, unterstützt, der einen schweren Stein, der den Brunnen abdeckte, bewegt. Die Szene wird von einer weiten klassischen Landschaft gerahmt, die an die Carracci erinnert, mit einem hohen Berg in der Ferne.

Pier Francesco Mola wurde in der Provinz Tessin, einem Kanton der Schweiz, geboren und zog als kleiner Junge nach Rom, als sein Vater zum Architekten der Camera Apostolica ernannt wurde. Schon in jungen Jahren trat er in die römische Werkstatt des Cavaliere d’Arpino ein und arbeitete später in Bologna als Gehilfe von Francesco Albani.

Mola wurde auch von Pietro Testa beeinflusst, den er 1637 in Lucca kennenlernte, sowie von Giovanni Francesco Barbieri, gen. Guercino, dessen Bologneser Werkstatt er in den 1640er-Jahren angehört haben könnte. Die charakteristischsten Werke Molas sind kleinformatige Kabinett- und Galeriebilder, die er für private Sammler schuf, mit Themen aus der Bibel, der klassischen Mythologie oder der zeitgenössischen Dichtkunst, in der Regel eingebettet in Landschaften, die von der venezianischen und emilianischen Malschule inspiriert und von einer auffällig poetischen und romantischen Stimmung geprägt sind.

Das vorliegende Werk wurde der frühen Schaffensperiode Molas zugeschrieben, doch das Vorhandensein stilistischer Einflüsse, die offensichtlich von Guercino herrühren, hat zu der Vermutung geführt, dass das Gemälde in der zweiten Hälfte der 1640er-Jahre ausgeführt wurde.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023