Lot Nr. 24


Juriaen van Streeck


(Amsterdam 1632–1687)
Ein mit Straußenfedern geschmückter Helm, eine Geige, ein Totenschädel und weitere Gegenstände auf einem Tisch, dahinter ein junger Mann,
undeutlich signiert untere Mitte: J. van Streek,
Öl auf Leinwand, 112 x 95 cm, gerahmt

Provenienz:
möglicherweise Auktion, Amsterdam, 17. April 1708, Lot 375;
Auktion, Amsterdam, 3. Oktober 1708, Lot 96;
vermutlich Auktion, Lempertz, Köln, 10. Mai 1916, Lot 100

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung auf Grundlage hochaufgelöster Fotografien bestätigt hat.

Die vorliegende dramatische, sorgfältig ausgeführte Szene ist ein bestechendes und rätselhaftes Beispiel für das Schaffen von Juriaan van Streeck, einem der faszinierendsten Amsterdamer Meister des ausgehenden holländischen Goldenen Zeitalters. Der vornehme archaische Helm mit dem Straußengefieder, die antiquierte „burgundische“ Kleidung der Figur im Hintergrund und der wunderbar umgesetzte Schädel zeichnen dieses Werk als ein Vanitas-Stillleben der ersten Stunde aus. Fred Meijer ist der Auffassung, dass das vorliegende Werk einen realen Einblick in die Werkstatt van Streecks widerspiegelt, und vergleicht es mit einem ähnlichen Gemälde, das auf Schloss Muiderslot in den Niederlanden aufbewahrt wird. Abgesehen von der unverkennbaren Anspielung auf das Memento mori wird die Bedeutung des vorliegenden Werks durch die Darstellung eines Titelblatts, das mit dem drapierten grünen Samttuch auf dem Tisch kontrastiert, noch komplexer. Der Titel lautet „Aran en Titus, of Wraak en Weerwraak“ oder „Aran und Titus, oder Rache und Gegenrache“, eine zu jener Zeit überaus beliebte Tragödie des Dramatikers Jan Vos (1610–1667).

Van Streeck ist der Archetyp des späten Amsterdamer Stilllebenmalers, dessen Werkstatt sich an verschiedenen Orten der Stadt befand, von Jordaan bis zur oberen Prinsengracht. Obschon van Streeck im Stil Willem Kalfs arbeitete, ist wenig darüber bekannt, wo er ausgebildet wurde. Sein Schaffen zeichnet sich durch die Darstellung von irdischen Symbolen der Schönheit und des Erfindungsreichtums, aber auch der Vergänglichkeit aus, wie der Schädel und die Geige auf dem vorliegenden Werk belegen.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

15.12.2023 - 15:14

Erzielter Preis: **
EUR 5.200,-
Schätzwert:
EUR 5.000,- bis EUR 7.000,-
Startpreis:
EUR 4.000,-

Juriaen van Streeck


(Amsterdam 1632–1687)
Ein mit Straußenfedern geschmückter Helm, eine Geige, ein Totenschädel und weitere Gegenstände auf einem Tisch, dahinter ein junger Mann,
undeutlich signiert untere Mitte: J. van Streek,
Öl auf Leinwand, 112 x 95 cm, gerahmt

Provenienz:
möglicherweise Auktion, Amsterdam, 17. April 1708, Lot 375;
Auktion, Amsterdam, 3. Oktober 1708, Lot 96;
vermutlich Auktion, Lempertz, Köln, 10. Mai 1916, Lot 100

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung auf Grundlage hochaufgelöster Fotografien bestätigt hat.

Die vorliegende dramatische, sorgfältig ausgeführte Szene ist ein bestechendes und rätselhaftes Beispiel für das Schaffen von Juriaan van Streeck, einem der faszinierendsten Amsterdamer Meister des ausgehenden holländischen Goldenen Zeitalters. Der vornehme archaische Helm mit dem Straußengefieder, die antiquierte „burgundische“ Kleidung der Figur im Hintergrund und der wunderbar umgesetzte Schädel zeichnen dieses Werk als ein Vanitas-Stillleben der ersten Stunde aus. Fred Meijer ist der Auffassung, dass das vorliegende Werk einen realen Einblick in die Werkstatt van Streecks widerspiegelt, und vergleicht es mit einem ähnlichen Gemälde, das auf Schloss Muiderslot in den Niederlanden aufbewahrt wird. Abgesehen von der unverkennbaren Anspielung auf das Memento mori wird die Bedeutung des vorliegenden Werks durch die Darstellung eines Titelblatts, das mit dem drapierten grünen Samttuch auf dem Tisch kontrastiert, noch komplexer. Der Titel lautet „Aran en Titus, of Wraak en Weerwraak“ oder „Aran und Titus, oder Rache und Gegenrache“, eine zu jener Zeit überaus beliebte Tragödie des Dramatikers Jan Vos (1610–1667).

Van Streeck ist der Archetyp des späten Amsterdamer Stilllebenmalers, dessen Werkstatt sich an verschiedenen Orten der Stadt befand, von Jordaan bis zur oberen Prinsengracht. Obschon van Streeck im Stil Willem Kalfs arbeitete, ist wenig darüber bekannt, wo er ausgebildet wurde. Sein Schaffen zeichnet sich durch die Darstellung von irdischen Symbolen der Schönheit und des Erfindungsreichtums, aber auch der Vergänglichkeit aus, wie der Schädel und die Geige auf dem vorliegenden Werk belegen.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister - mit Werken aus der Rimpau-Langenstein Sammlung (Lot 108–139)
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 15.12.2023 - 15:14
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.12. - 14.12.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.