(Antwerpen 1577–1664 Utrecht)
Küstenlandschaft mit Fischern beim Ausladen ihres Fangs,
monogrammiert links unten: AW,
Öl auf Holz, 36 x 50,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

Wir danken Gerlinde de Beer, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Sie vermutet eine Entstehungszeit in der zweiten Hälfte der 1620er-Jahre.

Diese betriebsame Küstenszene mit Fischern und Fischersfrauen, die ihren Fang am Ufer auslegen, ist ein typisches Beispiel für die Marinemalerei, auf die sich Willaerts spezialisiert hatte und die ihm frühe Anerkennung eintrug. Die sorgfältig arrangierte Komposition der imposanten, panoramaartig wiedergegebenen Küstenlandschaft und die feine Umsetzung der Schiffe, Figuren und Gewänder zeigen einen Künstler auf dem Höhepunkt seines Könnens. In dem vorliegenden Gemälde stellt Willaerts die Formen der Natur, das Erzählerische und das Genreelement seiner Küstenszenen in den Vordergrund. Damit gelingt es ihm, die Aufmerksamkeit des Betrachters zu gewinnen und zu halten.

Adam Willaerts war eine der zentralen Persönlichkeiten der niederländischen Marinemalerei. Über seine Herkunft ist jedoch nur wenig bekannt. Da er bei seiner Heirat 1605 angab, aus London zu stammen, ist davon auszugehen, dass seine Familie aufgrund der Eroberung Antwerpens durch die Spanier im Jahr 1585 nach England ausgewandert war. Im Jahr 1602 wird Willaerts zum ersten Mal in Utrecht erwähnt, wo er zusammen mit seinem Malerkollegen Salomon Vredeman de Vries den Auftrag zur Dekoration einer der Orgeln in der Kathedrale erhielt. Der Künstler verbrachte seine Laufbahn in Utrecht und bekleidete führende Positionen in der Lukasgilde; er betrieb ein vielbeschäftigtes Atelier und bildete zahlreiche Schüler aus, darunter seine drei Söhne Abraham, Cornelis und Isaac.