Lot Nr. 151


Jacques François Joseph Swebach-Desfontaines


(Metz 1769–1825 Paris)
Weite Landschaft mit einer Postkutsche,
signiert und datiert rechts unten: Swebach. 1821,
Öl auf Leinwand, 52 x 111,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Louis Philippe I., Herzog von Orleans (1773–1850), der spätere König der Franzosen (1830);
Kunsthandel Richard Green, London;
Auktion, Dorotheum, Wien, 12. Dezember 1978, Lot 132;
Privatsammlung, Oberösterreich

Der von der zeitgenössischen Kunstkritik als „Wouwerman unserer Zeit“ gepriesene Jacques François Joseph Swebach-Desfontaines stellt in dem vorliegenden Werk eine hell beleuchtete Genreszene dar. Angesiedelt ist sie vor einer weiten Gebirgslandschaft in Südfrankreich. Wie der Beiname erwarten lässt, wurde der Künstler, der in der Regel Werke wie Militärkonvois, Schlachtenszenen, Gefechte, Pferdemärkte und Jagdszenen schuf, für seine Genauigkeit bei der Darstellung von Pferden gepriesen. Das vorliegende Genrebild ist eine Ausnahme im Schaffen des Künstlers. Oft zeichnen sich seine Werke durch kleine Figurengruppen aus, denen eine humoristische Note anhaftet, was auch bei dem vorliegenden Gemälde der Fall ist. Das Geschehen spielt sich um eine mittig platzierte Postkutsche ab. Der Herr im grünen Samtmantel auf dem Schimmel unterhält sich entweder mit dem Paar in der Kutsche oder mit dem Kutscher mit Zylinder auf dem angeschirrten Pferd. Zu seiner Rechten wird der Blick auf eine hellgrün gekleidete Gestalt frei. Es ist ungewiss, ob diese Figur im Begriff ist, in die Kutsche zu steigen oder die Tür für die Fahrgäste zu öffnen. Ins Gespräch vertieft, ignoriert der elegante Herr völlig die Bauernfamilie, die ihm ihre Früchte und ihre Ernte verkaufen möchte.

Der junge Künstler wurde von seinem Vater François-Louis Swebach in Metz unterrichtet und setzte seine Ausbildung als Maler bei Michel Duplessis in Paris fort. Er schuf Werke in den oben genannten Genres sowohl in der Malerei als auch in der Druckgrafik. Zwischen 1791 und 1823 stellt Swebach-Desfontaines beim Salon aus, wo er 1810 mit einer Medaille ausgezeichnet wurde. Der Künstler war nicht nur für seine Pferdedarstellungen bekannt, sondern auch für seine Detailfreude und sein Interesse an der Narration, wovon auch das vorliegende Werk zeugt. Zwischen 1802 und 1813 war Swebach-Desfontaines Premier Peintre in der Porzellanmanufaktur von Sèvres; von 1815 bis 1820 arbeitete der Künstler für Zar Alexander I. als Premier Peintre in der kaiserlichen Porzellanmanufaktur von Sankt Petersburg, von wo aus er weiterhin Werke an den Salon schickte.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 26.000,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Jacques François Joseph Swebach-Desfontaines


(Metz 1769–1825 Paris)
Weite Landschaft mit einer Postkutsche,
signiert und datiert rechts unten: Swebach. 1821,
Öl auf Leinwand, 52 x 111,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Louis Philippe I., Herzog von Orleans (1773–1850), der spätere König der Franzosen (1830);
Kunsthandel Richard Green, London;
Auktion, Dorotheum, Wien, 12. Dezember 1978, Lot 132;
Privatsammlung, Oberösterreich

Der von der zeitgenössischen Kunstkritik als „Wouwerman unserer Zeit“ gepriesene Jacques François Joseph Swebach-Desfontaines stellt in dem vorliegenden Werk eine hell beleuchtete Genreszene dar. Angesiedelt ist sie vor einer weiten Gebirgslandschaft in Südfrankreich. Wie der Beiname erwarten lässt, wurde der Künstler, der in der Regel Werke wie Militärkonvois, Schlachtenszenen, Gefechte, Pferdemärkte und Jagdszenen schuf, für seine Genauigkeit bei der Darstellung von Pferden gepriesen. Das vorliegende Genrebild ist eine Ausnahme im Schaffen des Künstlers. Oft zeichnen sich seine Werke durch kleine Figurengruppen aus, denen eine humoristische Note anhaftet, was auch bei dem vorliegenden Gemälde der Fall ist. Das Geschehen spielt sich um eine mittig platzierte Postkutsche ab. Der Herr im grünen Samtmantel auf dem Schimmel unterhält sich entweder mit dem Paar in der Kutsche oder mit dem Kutscher mit Zylinder auf dem angeschirrten Pferd. Zu seiner Rechten wird der Blick auf eine hellgrün gekleidete Gestalt frei. Es ist ungewiss, ob diese Figur im Begriff ist, in die Kutsche zu steigen oder die Tür für die Fahrgäste zu öffnen. Ins Gespräch vertieft, ignoriert der elegante Herr völlig die Bauernfamilie, die ihm ihre Früchte und ihre Ernte verkaufen möchte.

Der junge Künstler wurde von seinem Vater François-Louis Swebach in Metz unterrichtet und setzte seine Ausbildung als Maler bei Michel Duplessis in Paris fort. Er schuf Werke in den oben genannten Genres sowohl in der Malerei als auch in der Druckgrafik. Zwischen 1791 und 1823 stellt Swebach-Desfontaines beim Salon aus, wo er 1810 mit einer Medaille ausgezeichnet wurde. Der Künstler war nicht nur für seine Pferdedarstellungen bekannt, sondern auch für seine Detailfreude und sein Interesse an der Narration, wovon auch das vorliegende Werk zeugt. Zwischen 1802 und 1813 war Swebach-Desfontaines Premier Peintre in der Porzellanmanufaktur von Sèvres; von 1815 bis 1820 arbeitete der Künstler für Zar Alexander I. als Premier Peintre in der kaiserlichen Porzellanmanufaktur von Sankt Petersburg, von wo aus er weiterhin Werke an den Salon schickte.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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