Lot Nr. 1169


„Bologneser Hund“, Meissen um 1750


Porzellan, naturalistisch staffiert, Figur eines sitzenden zur Linken gewandten Hundes mit naturalistisch ausgeformten und fein staffiertem Fell, Höhe 18 cm, Sockel 4 x 24 x 13,5 cm, Modell von Johann Joachim Kaendler wohl 1748, Pressnummer 25, Brandrisse im Bereich des Bauches und der Hinterbeine, im Bereich des Unterkiefers und Schwanzes restauriert, Chip an der Unterseite der rechten Hinterpfote, (GO)

Die Bologneser Hunde fanden sich in zahlreichen Skulpturen Meissens wieder. Das Hauptaugenmerk bei der Gestaltung dieser Figur ist auf das wuschelige naturalistisch ausgeformte Fell mit seinen einzelnen Fellsträhnen gelegt. Philipp II., König von Spanien 1556–1598, erhielt vom Herzog d’Este zwei Bologneser zum Geschenk. Er bedankte sich mit den Worten, diese beiden Hunde seien „das königlichste Geschenk, das man einem Kaiser machen könne“. Auch Madame de Pompadour, Katharina die Große sowie die Kaiserin Maria Theresia besaßen Bologneser. Johann Joachim Kaendler bemerkt in seinen Arbeitsberichten aus dem Jahre 1748: „“2. Pologneser zotteligte Hunde, gegeneinander sehend auff Camine zu sezen, davon einer sich kratzet, der andere aber aufrecht sizet“. Als Beispiel sei aus dem Arbeitsbericht vom Dezember 1743 der Hund genannt, den Kaendler „nach dem Leben aus sauberste in Thon poußiret“ hat und zwar auf Wunsch der Gräfin Moszczynska, geborene Cosel (Pietsch, S. 100). In der Taxa steht unter Position 97 „1. Kleiner Hund als Compagnon zu dem vor Ihre Excell. die Gräfin Mozinska nach dem Leben gefertigten“ (Rafael, a.a.O., S. 53) Sowohl in den Arbeitsberichten als auch in seiner Taxa beschreibt Kaendler in den 1740er Jahren zahlreiche Hundemodelle für die Damen des Hofs. Meistens handelt es sich dabei um Möpse, die nach der Gründung des Mopsordens am sächsischen Hof besonders beliebt waren. Aber es gibt auch kleine Bologneser und nicht näher definierte Hunderassen.

Experte: M.A. Georg Ottomeyer M.A. Georg Ottomeyer
+43-1-515 60-538

georg.ottomeyer@dorotheum.at

25.04.2024 - 13:00

Erzielter Preis: **
EUR 8.450,-
Schätzwert:
EUR 6.500,- bis EUR 8.000,-

„Bologneser Hund“, Meissen um 1750


Porzellan, naturalistisch staffiert, Figur eines sitzenden zur Linken gewandten Hundes mit naturalistisch ausgeformten und fein staffiertem Fell, Höhe 18 cm, Sockel 4 x 24 x 13,5 cm, Modell von Johann Joachim Kaendler wohl 1748, Pressnummer 25, Brandrisse im Bereich des Bauches und der Hinterbeine, im Bereich des Unterkiefers und Schwanzes restauriert, Chip an der Unterseite der rechten Hinterpfote, (GO)

Die Bologneser Hunde fanden sich in zahlreichen Skulpturen Meissens wieder. Das Hauptaugenmerk bei der Gestaltung dieser Figur ist auf das wuschelige naturalistisch ausgeformte Fell mit seinen einzelnen Fellsträhnen gelegt. Philipp II., König von Spanien 1556–1598, erhielt vom Herzog d’Este zwei Bologneser zum Geschenk. Er bedankte sich mit den Worten, diese beiden Hunde seien „das königlichste Geschenk, das man einem Kaiser machen könne“. Auch Madame de Pompadour, Katharina die Große sowie die Kaiserin Maria Theresia besaßen Bologneser. Johann Joachim Kaendler bemerkt in seinen Arbeitsberichten aus dem Jahre 1748: „“2. Pologneser zotteligte Hunde, gegeneinander sehend auff Camine zu sezen, davon einer sich kratzet, der andere aber aufrecht sizet“. Als Beispiel sei aus dem Arbeitsbericht vom Dezember 1743 der Hund genannt, den Kaendler „nach dem Leben aus sauberste in Thon poußiret“ hat und zwar auf Wunsch der Gräfin Moszczynska, geborene Cosel (Pietsch, S. 100). In der Taxa steht unter Position 97 „1. Kleiner Hund als Compagnon zu dem vor Ihre Excell. die Gräfin Mozinska nach dem Leben gefertigten“ (Rafael, a.a.O., S. 53) Sowohl in den Arbeitsberichten als auch in seiner Taxa beschreibt Kaendler in den 1740er Jahren zahlreiche Hundemodelle für die Damen des Hofs. Meistens handelt es sich dabei um Möpse, die nach der Gründung des Mopsordens am sächsischen Hof besonders beliebt waren. Aber es gibt auch kleine Bologneser und nicht näher definierte Hunderassen.

Experte: M.A. Georg Ottomeyer M.A. Georg Ottomeyer
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georg.ottomeyer@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Möbel, Antiquitäten, Glas & Porzellan
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.04.2024 - 13:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. -25.04.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.