Lot Nr. 95 -


Jan Brueghel I und Jacob de Backer


Jan Brueghel I und Jacob de Backer - Alte Meister

(Brüssel 1568–1625 Antwerpen) und (Antwerpen ca.1555 - nach 1590)
Das Urteil des Midas,
Öl auf Holz, 104 x 140 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein Gutachten liegt vor.

Sehr ungewöhnlich in seiner Komposition und geradezu humoristischen Herangehensweise, stellt dieses Gemälde eine interessante Arbeit Jan Brueghels des Älteren und Jacob de Backers dar.

In einer grünen, bewaldeten Landschaft ist eine großfigurige mythologische Szene dargestellt. Klaus Ertz schreibt: „Drei formale Akzente, ausgedrückt in Figurengruppen, bestimmen die Figurenkomposition der zweidimensionalen Bildfläche: im Vordergrund links, räumlich im Boden leicht abgesetzt durch einen bis über die Mitte nach rechts hinweg laufenden Dreiecks-Zwickel, der mit Gräsern und Pflanzen bewachsen ist, treiben zwei großformatige männliche dunkle bocksfüßige Panisken ihr Unwesen. Ihre Gestik, der Linke legt den Zeigefinger auf die Lippen – ein Gestus der Verschwiegenheit! –, der Rechte in Rückenansicht scheint sich mit erhobenem Arm köstlich zu amüsieren, erläutert das sich in dieser Darstellung geschilderte Geschehen. Dieser linken Gruppe harmonisch gegenübergestellt ist eine aus drei Frauen bestehende zweite Gruppe, die in der rechten unteren Bildecke auf der Erde sitzend, das Geschehen in Blicken und Gesten kommentiert. Diese Frauen, in erotische Gewänder gehüllt, dürften Nymphen sein, die vom Geigenspiel Apollons entzückt, diesen ‚anhimmeln‘. Zwei Frauen nehmen in ihren schmachtenden Blicken direkten Kontakt zu dem jugendlichen Gott auf; die rechts am Bildrand Sitzende bezieht mit ihrem Blick ‚aus dem Bild‘ den Betrachter ins Geschehen ein. Die dritte und wichtigste im Bildzentrum stehende Figurengruppe besteht aus dem vor einem dicken Baumstamm sitzenden greisen Berggott Tmolos, der halbnackt, nur mit einem roten Tuch notdürftig verhüllt, nach links oben schaut und mit dem Zeigefinger der rechten Hand eine eindeutige bestimmende Meinung (den Urteilsspruch!) kundtut. Der Blick geht zu dem links hinter Tmolos stehenden, in kostbare Gewänder gehüllten, mit einer goldenen Krone auf dem Haupt als König Midas gekennzeichneten bärtigen Mann mit Eselsohren. Links neben Midas, auf Höhe des Tmolos, steht der im Oberkörper nackte, im Unterleib mit einem grünen Tuch bekleidete Pan, kenntlich an der Pan-Flöte, die er in Händen hält.“

Ikonographischer Hintergrund ist die Erzählung aus Ovids Metamorphosen: Pan hielt sich für einen Meister auf der Flöte und wagte es, den göttlichen Apoll mit seiner Leier herauszufordern. Richter im Wettstreit sollte der greise Berggott Tmolos sein. Pan begann auf seiner Flöte barbarische Weisen zu spielen, zum Entzücken des Königs Midas. Als dann Apollon in die Saiten seiner Leier griff (Backer stellt im hier vorliegenden Gemälde eine Leier dar) waren alle Zuhörer zutiefst ergriffen. Für Tmolos gab es keinen Zweifel am Gewinner: Apoll. Midas aber, wagte es die Entscheidung des Berggottes zu tadeln und sprach Pan den ersten Preis zu. Da trat Apoll unsichtbar vor den König und zog ihn an den Ohren, so dass er fortan mit Eselsohren ‚geziert‘ war. Klaus Ertz identifiziert diese sehr ungewöhnliche Umsetzung des Themas eindeutig:
„Nach gründlicher Beschäftigung mit diesem Bild bin ich überzeugt, dass die Landschaft des Vorder- und Hintergrundes von dem flämischen MeisterJan Brueghel d. Ä. (geboren 1568 in Brüssel, gestorben 1625 in Antwerpen) gemalt wurde. Die Figuren dagegen sind von anderer Hand, meiner Meinung nach von dem Malerkollegen Jacob de Backer (geboren um 1540/50 in Antwerpen, gestorben vor 1600 vermutlich in Frankreich). Der Erhaltungszustand dieses Gemäldes ist als sehr gut zu bezeichnen.“

Jacob de Backer ist einer der am wenigsten dokumentierten Künstler der Antwerpener Schule des 16. Jahrhunderts, obwohl er in zeitgenössischen Dokumenten oft Erwähnung fand: Van Mander spricht davon, dass Jacobs Werke „stark nachgefragt und überall gesucht sind und vielerorts Kabinette und Bildergalerien von Kunstliebhabern zieren. […] Kurz, er ist wohl einer der besten Koloristen, die Antwerpen je gesehen hat: Er war ein ‚Inkarnatsmaler’, weil er seine Gemälde nicht nur mit Weiß, sondern auch mit einem Fleischton höhte, was ihm einen unsterblichen Ruf unter den Malern eintrug“ (K. van Mander, Schilder-Boeck, Haarlem 1603/04, 231v–232r, hrsg. und übers. von H. Miedema, The Lives of the Illustrious Netherlandish and German Painters, Doornspijk 1994, I, S. 185/86). Aufgrund dieser schlechten Quellenlage ist die Rekonstruktion seine Oeuvres schwierig. (see: Eckhard Leuschner, Defining De Backer: New Evidence on the Last Phase of Antwerp Mannerism Before Rubens, in Gazette des Beaux-Arts, CXXXVII, no. 1587, 2001).

Die Tatsache, dass sich so wenig Dokumente erhalten haben, überrascht insofern, als der ihm zugeschriebene Werkkorpus einen höchst versierten Künstler zu erkennen gibt, der überaus einfallsreich spätmanieristische Elemente mit Einflüssen des sich ankündigen Barock verbindet. Trotz seiner kurzen Karriere war er sehr produktiv: Er arbeitete in mehreren Fällen mit Jan Brueghel dem Älteren zusammen und hatte einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung des Stils Peter Paul Rubens. Interessanterweise befassen sich einige wenige frühe Quellen, die sich zu Backer erhalten haben, mit seiner Zusammenarbeit mit Brueghel: Im Rechnungsbuch des Antwerpener Kunsthändlers Forchhoudt findet sich folgender Eintrag: “1702, 4 Augustus, Weenen. - Reeckeninghe (Mercus Forchoudt) vane en party schilderijen ghemerckt…ontfangen per conto van de SSs Melchior y Guillmo Forchoudt en syn vercocht alsvolght: n1 | 1 Vonnis van Midas van de Bacquer ende Breugel, met” (vgl.: Jean Denucé, Exportation d’oeuvres d’art au XVIIe siècle à Anvers. La firme Forchoudt, 1930, p. 259). Ein Auktionskatalog führt auf: Henrietta Popta, 5 april 1697 n.164 ‘t Oordeel van Pan en Midas van Jacob Backer” (vgl.: G. Hoet, Catalogus of naamlyst van schilderyen, met derzelver pryzen zedert een langen reeks van jaaren zoo in Holland als op andere plaatzen in het openbaar verkogt. Benevens een verzameling van lysten van verscheyden nog in wezen zynde cabinetten, vol. I, 1752, pp. 40-42, n.34), und schließlich findet sich folgender Eintrag in der Nachlassauktion des Kunsthändlers Jacomo de Wit beim Auktionshaus Everaerts, Antwerpen, 15. Mai 1741: “Een stuck Schilderye verbeldende het Vonnis van Midas, de figueren door J. De Backer en het Landtschap geschildert van den Fluweelen Breugel, puyck goedt, h.3 v. 4 d., br.4 v.4 duym”, Naergelaeten door Juffrouw de Weduwe van wylen. Sieur Jacomo de Wit, verkogt den 15 Mey 1741 in Antwerpen, p. 32, n. 8.

Ob es sich bei einem der erwähnten Gemälde um das vorliegende handelt, kann nicht geklärt werden. Die Maße des Gemäldes in der Wit-Auktion ähneln denen des vorliegenden. Dennoch belegen diese Quellen, dass Zusammenarbeiten der beiden Künstler durchaus nicht ungewöhnlich waren. Klaus Ertz führt folgende Beispiele zum Vergleich an: Jan Brueghel I und Jacob de Backer, Landschaft mit Diana und Acteon, Stockholm, Nationalmuseum, inv. no. NM 367, Kupfer 37 x 27 cm; Jan Brueghel d. Ä. und Jacob de Backer, Diana und Acteon, London, Johnny Van Haeften 2007, Kupfer, 26,6 x 36,2 cm; Jacob de Backer, Das Midasurteil, Privatbesitz, Nizza, Kupfer, 35,5 x 43 cm.

Bei dem vorliegenden, humoristisch- ungewöhnlichen Gemälde handelt es sich um eine interessante Ergänzung des Werkes beider Künstler. Brueghels Landschaft, eher in einer progressiven Braun/grün Palette gehalten, darf als fortschrittlich gelten, so Ertz: „Die weit¬gehende Auflösung des starren Drei-Farben-Schemas Braun-Grün-Blau und die Hinwendung auf einen auf Braun basierenden Gesamtton mit einigen grünen Farbakzenten, ist für diese Zeit allerdings schon sehr „modern“. Brueghel war noch sehr jung, als er um 1590 mit Backer zusammenarbeitete, bevor seine Italienreise wichtige Einflüsse auf sein Werk haben sollte. Die harmonische Komposition und offenbar nahtlose Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Figurenmaler seiner Zeit in Antwerpen belegen das Können des jungen Künstlers.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

18.10.2016 - 18:00

Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 120.000,-

Jan Brueghel I und Jacob de Backer


(Brüssel 1568–1625 Antwerpen) und (Antwerpen ca.1555 - nach 1590)
Das Urteil des Midas,
Öl auf Holz, 104 x 140 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein Gutachten liegt vor.

Sehr ungewöhnlich in seiner Komposition und geradezu humoristischen Herangehensweise, stellt dieses Gemälde eine interessante Arbeit Jan Brueghels des Älteren und Jacob de Backers dar.

In einer grünen, bewaldeten Landschaft ist eine großfigurige mythologische Szene dargestellt. Klaus Ertz schreibt: „Drei formale Akzente, ausgedrückt in Figurengruppen, bestimmen die Figurenkomposition der zweidimensionalen Bildfläche: im Vordergrund links, räumlich im Boden leicht abgesetzt durch einen bis über die Mitte nach rechts hinweg laufenden Dreiecks-Zwickel, der mit Gräsern und Pflanzen bewachsen ist, treiben zwei großformatige männliche dunkle bocksfüßige Panisken ihr Unwesen. Ihre Gestik, der Linke legt den Zeigefinger auf die Lippen – ein Gestus der Verschwiegenheit! –, der Rechte in Rückenansicht scheint sich mit erhobenem Arm köstlich zu amüsieren, erläutert das sich in dieser Darstellung geschilderte Geschehen. Dieser linken Gruppe harmonisch gegenübergestellt ist eine aus drei Frauen bestehende zweite Gruppe, die in der rechten unteren Bildecke auf der Erde sitzend, das Geschehen in Blicken und Gesten kommentiert. Diese Frauen, in erotische Gewänder gehüllt, dürften Nymphen sein, die vom Geigenspiel Apollons entzückt, diesen ‚anhimmeln‘. Zwei Frauen nehmen in ihren schmachtenden Blicken direkten Kontakt zu dem jugendlichen Gott auf; die rechts am Bildrand Sitzende bezieht mit ihrem Blick ‚aus dem Bild‘ den Betrachter ins Geschehen ein. Die dritte und wichtigste im Bildzentrum stehende Figurengruppe besteht aus dem vor einem dicken Baumstamm sitzenden greisen Berggott Tmolos, der halbnackt, nur mit einem roten Tuch notdürftig verhüllt, nach links oben schaut und mit dem Zeigefinger der rechten Hand eine eindeutige bestimmende Meinung (den Urteilsspruch!) kundtut. Der Blick geht zu dem links hinter Tmolos stehenden, in kostbare Gewänder gehüllten, mit einer goldenen Krone auf dem Haupt als König Midas gekennzeichneten bärtigen Mann mit Eselsohren. Links neben Midas, auf Höhe des Tmolos, steht der im Oberkörper nackte, im Unterleib mit einem grünen Tuch bekleidete Pan, kenntlich an der Pan-Flöte, die er in Händen hält.“

Ikonographischer Hintergrund ist die Erzählung aus Ovids Metamorphosen: Pan hielt sich für einen Meister auf der Flöte und wagte es, den göttlichen Apoll mit seiner Leier herauszufordern. Richter im Wettstreit sollte der greise Berggott Tmolos sein. Pan begann auf seiner Flöte barbarische Weisen zu spielen, zum Entzücken des Königs Midas. Als dann Apollon in die Saiten seiner Leier griff (Backer stellt im hier vorliegenden Gemälde eine Leier dar) waren alle Zuhörer zutiefst ergriffen. Für Tmolos gab es keinen Zweifel am Gewinner: Apoll. Midas aber, wagte es die Entscheidung des Berggottes zu tadeln und sprach Pan den ersten Preis zu. Da trat Apoll unsichtbar vor den König und zog ihn an den Ohren, so dass er fortan mit Eselsohren ‚geziert‘ war. Klaus Ertz identifiziert diese sehr ungewöhnliche Umsetzung des Themas eindeutig:
„Nach gründlicher Beschäftigung mit diesem Bild bin ich überzeugt, dass die Landschaft des Vorder- und Hintergrundes von dem flämischen MeisterJan Brueghel d. Ä. (geboren 1568 in Brüssel, gestorben 1625 in Antwerpen) gemalt wurde. Die Figuren dagegen sind von anderer Hand, meiner Meinung nach von dem Malerkollegen Jacob de Backer (geboren um 1540/50 in Antwerpen, gestorben vor 1600 vermutlich in Frankreich). Der Erhaltungszustand dieses Gemäldes ist als sehr gut zu bezeichnen.“

Jacob de Backer ist einer der am wenigsten dokumentierten Künstler der Antwerpener Schule des 16. Jahrhunderts, obwohl er in zeitgenössischen Dokumenten oft Erwähnung fand: Van Mander spricht davon, dass Jacobs Werke „stark nachgefragt und überall gesucht sind und vielerorts Kabinette und Bildergalerien von Kunstliebhabern zieren. […] Kurz, er ist wohl einer der besten Koloristen, die Antwerpen je gesehen hat: Er war ein ‚Inkarnatsmaler’, weil er seine Gemälde nicht nur mit Weiß, sondern auch mit einem Fleischton höhte, was ihm einen unsterblichen Ruf unter den Malern eintrug“ (K. van Mander, Schilder-Boeck, Haarlem 1603/04, 231v–232r, hrsg. und übers. von H. Miedema, The Lives of the Illustrious Netherlandish and German Painters, Doornspijk 1994, I, S. 185/86). Aufgrund dieser schlechten Quellenlage ist die Rekonstruktion seine Oeuvres schwierig. (see: Eckhard Leuschner, Defining De Backer: New Evidence on the Last Phase of Antwerp Mannerism Before Rubens, in Gazette des Beaux-Arts, CXXXVII, no. 1587, 2001).

Die Tatsache, dass sich so wenig Dokumente erhalten haben, überrascht insofern, als der ihm zugeschriebene Werkkorpus einen höchst versierten Künstler zu erkennen gibt, der überaus einfallsreich spätmanieristische Elemente mit Einflüssen des sich ankündigen Barock verbindet. Trotz seiner kurzen Karriere war er sehr produktiv: Er arbeitete in mehreren Fällen mit Jan Brueghel dem Älteren zusammen und hatte einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung des Stils Peter Paul Rubens. Interessanterweise befassen sich einige wenige frühe Quellen, die sich zu Backer erhalten haben, mit seiner Zusammenarbeit mit Brueghel: Im Rechnungsbuch des Antwerpener Kunsthändlers Forchhoudt findet sich folgender Eintrag: “1702, 4 Augustus, Weenen. - Reeckeninghe (Mercus Forchoudt) vane en party schilderijen ghemerckt…ontfangen per conto van de SSs Melchior y Guillmo Forchoudt en syn vercocht alsvolght: n1 | 1 Vonnis van Midas van de Bacquer ende Breugel, met” (vgl.: Jean Denucé, Exportation d’oeuvres d’art au XVIIe siècle à Anvers. La firme Forchoudt, 1930, p. 259). Ein Auktionskatalog führt auf: Henrietta Popta, 5 april 1697 n.164 ‘t Oordeel van Pan en Midas van Jacob Backer” (vgl.: G. Hoet, Catalogus of naamlyst van schilderyen, met derzelver pryzen zedert een langen reeks van jaaren zoo in Holland als op andere plaatzen in het openbaar verkogt. Benevens een verzameling van lysten van verscheyden nog in wezen zynde cabinetten, vol. I, 1752, pp. 40-42, n.34), und schließlich findet sich folgender Eintrag in der Nachlassauktion des Kunsthändlers Jacomo de Wit beim Auktionshaus Everaerts, Antwerpen, 15. Mai 1741: “Een stuck Schilderye verbeldende het Vonnis van Midas, de figueren door J. De Backer en het Landtschap geschildert van den Fluweelen Breugel, puyck goedt, h.3 v. 4 d., br.4 v.4 duym”, Naergelaeten door Juffrouw de Weduwe van wylen. Sieur Jacomo de Wit, verkogt den 15 Mey 1741 in Antwerpen, p. 32, n. 8.

Ob es sich bei einem der erwähnten Gemälde um das vorliegende handelt, kann nicht geklärt werden. Die Maße des Gemäldes in der Wit-Auktion ähneln denen des vorliegenden. Dennoch belegen diese Quellen, dass Zusammenarbeiten der beiden Künstler durchaus nicht ungewöhnlich waren. Klaus Ertz führt folgende Beispiele zum Vergleich an: Jan Brueghel I und Jacob de Backer, Landschaft mit Diana und Acteon, Stockholm, Nationalmuseum, inv. no. NM 367, Kupfer 37 x 27 cm; Jan Brueghel d. Ä. und Jacob de Backer, Diana und Acteon, London, Johnny Van Haeften 2007, Kupfer, 26,6 x 36,2 cm; Jacob de Backer, Das Midasurteil, Privatbesitz, Nizza, Kupfer, 35,5 x 43 cm.

Bei dem vorliegenden, humoristisch- ungewöhnlichen Gemälde handelt es sich um eine interessante Ergänzung des Werkes beider Künstler. Brueghels Landschaft, eher in einer progressiven Braun/grün Palette gehalten, darf als fortschrittlich gelten, so Ertz: „Die weit¬gehende Auflösung des starren Drei-Farben-Schemas Braun-Grün-Blau und die Hinwendung auf einen auf Braun basierenden Gesamtton mit einigen grünen Farbakzenten, ist für diese Zeit allerdings schon sehr „modern“. Brueghel war noch sehr jung, als er um 1590 mit Backer zusammenarbeitete, bevor seine Italienreise wichtige Einflüsse auf sein Werk haben sollte. Die harmonische Komposition und offenbar nahtlose Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Figurenmaler seiner Zeit in Antwerpen belegen das Können des jungen Künstlers.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016