Lot Nr. 217


Indonesien, Java: Ein Prunk-Messer ’Wedung’ eines Adeligen, aus Pamor-Stahl, Gold und aus dem Backenzahn eines Elefanten.


Indonesien, Java: Ein Prunk-Messer ’Wedung’ eines Adeligen, aus Pamor-Stahl, Gold und aus dem Backenzahn eines Elefanten. - Stammeskunst/Tribal-Art; Afrika

Solche Prunk- und Prestige-Messer, ‘Wedung’ genannt, gehörten zur traditionellen Ausstattung adeliger Männer in Zentral-Java, wenn sie zu Audienzen, Zeremonien oder Festen in den Palast (‘Kraton’) des Sultans eingeladen wurden. Vorliegender ‘Wedung’ ist ein besonders prachtvolles Beispiel eines solchen Prunk- und Zier-Messers: Seine breite, einschneidige Klinge besteht aus außergewöhnlich sorgfältig, aus vielen verschiedenen Lagen von Eisen geschmiedetem Pamor-Stahl (Muster-Typ: ‘Beras wutah’). Das in Wellen, Rillen und einer einwärts gedrehten Volute gestaltete, breite, untere Ende der Klinge ist mit Blatt-Gold belegt. Wie auch die erste Hälfte des fünfkantigen Griffs mit einer relativ dicken Schicht aus Gold rundum eingefasst ist. Den Rand dieser Gold-Auflage ziert ein schmales, graviertes Schmuckband und an der Unterseite, zur Klinge hin, befindet sich ein erhabenes Blatt-Motiv. Die zweite, äußere Hälfte des Griffs, mit ihren schrägen, weißen, sowie hell- und dunkelbraunen Streifen, besteht aus dem harten, fünfkantig geschliffenen Material des Backenzahns eines Elefanten. Die Scheide des ‘Wedung’ ist aus feinem, braunem Edelholz und ist mit vier doppelten, goldfarbenen Bändern gefasst. An der Außenseite ziert ein Emblem in ’Mirabotta-Form’, aus Blüten- und Blattranken, die elegante Scheide. Dieses Emblem besteht aus vergoldetem Silber. An der Innenseite der Scheide ist mittels der goldfarbenen Bindungen eine lange, biegsame Bügel-Klammer aus hellem Horn befestigt. Sie dient dazu, den ‘Wedung’ in den Gürtel eines Festtags-Sarongs zu stecken. Insgesamt ist dieser ‘Wedung’ ein besonders wert- und prunkvolles Objekt, wie es nur höchsten Adels-Kreisen auf Java vorbehalten war. Das Stück befindet sich in bestem Original-Zustand (nur eine minimale Korrosion ist an der Klingen-Spitze erkennbar). 19. Jahrhundert; L: 46 cm (gesamt). (ME) ASA

Prov.: Österreichische Privatsammlung.

Lit.: ‘Traditional weapons of the Indonesian Archipelago’ von A. G. van Zonneveld, Abb. 641, 642, 643, 645.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

05.11.2014 - 13:00

Schätzwert:
EUR 3.600,- bis EUR 4.000,-

Indonesien, Java: Ein Prunk-Messer ’Wedung’ eines Adeligen, aus Pamor-Stahl, Gold und aus dem Backenzahn eines Elefanten.


Solche Prunk- und Prestige-Messer, ‘Wedung’ genannt, gehörten zur traditionellen Ausstattung adeliger Männer in Zentral-Java, wenn sie zu Audienzen, Zeremonien oder Festen in den Palast (‘Kraton’) des Sultans eingeladen wurden. Vorliegender ‘Wedung’ ist ein besonders prachtvolles Beispiel eines solchen Prunk- und Zier-Messers: Seine breite, einschneidige Klinge besteht aus außergewöhnlich sorgfältig, aus vielen verschiedenen Lagen von Eisen geschmiedetem Pamor-Stahl (Muster-Typ: ‘Beras wutah’). Das in Wellen, Rillen und einer einwärts gedrehten Volute gestaltete, breite, untere Ende der Klinge ist mit Blatt-Gold belegt. Wie auch die erste Hälfte des fünfkantigen Griffs mit einer relativ dicken Schicht aus Gold rundum eingefasst ist. Den Rand dieser Gold-Auflage ziert ein schmales, graviertes Schmuckband und an der Unterseite, zur Klinge hin, befindet sich ein erhabenes Blatt-Motiv. Die zweite, äußere Hälfte des Griffs, mit ihren schrägen, weißen, sowie hell- und dunkelbraunen Streifen, besteht aus dem harten, fünfkantig geschliffenen Material des Backenzahns eines Elefanten. Die Scheide des ‘Wedung’ ist aus feinem, braunem Edelholz und ist mit vier doppelten, goldfarbenen Bändern gefasst. An der Außenseite ziert ein Emblem in ’Mirabotta-Form’, aus Blüten- und Blattranken, die elegante Scheide. Dieses Emblem besteht aus vergoldetem Silber. An der Innenseite der Scheide ist mittels der goldfarbenen Bindungen eine lange, biegsame Bügel-Klammer aus hellem Horn befestigt. Sie dient dazu, den ‘Wedung’ in den Gürtel eines Festtags-Sarongs zu stecken. Insgesamt ist dieser ‘Wedung’ ein besonders wert- und prunkvolles Objekt, wie es nur höchsten Adels-Kreisen auf Java vorbehalten war. Das Stück befindet sich in bestem Original-Zustand (nur eine minimale Korrosion ist an der Klingen-Spitze erkennbar). 19. Jahrhundert; L: 46 cm (gesamt). (ME) ASA

Prov.: Österreichische Privatsammlung.

Lit.: ‘Traditional weapons of the Indonesian Archipelago’ von A. G. van Zonneveld, Abb. 641, 642, 643, 645.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst/Tribal-Art; Afrika
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 05.11.2014 - 13:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 31.10. - 05.11.2014