Lot Nr. 612


Jean Valette Penot


Jean Valette Penot - Alte Meister

(Montauban 1710–1777) Ein Stillleben mit Pfirsichen, einer Walnuss und einer Chocolatière, Öl auf Leinwand, 57 x 46 cm, gerahmt Wir danken Dr. Claudia Salvi, die das vorliegende Stillleben als eigenhändiges Werk des Künstlers identifiziert hat. Dem Gemälde liegt ein ausführliches Gutachten bei. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um eine kürzlich wiederentdeckte Arbeit Jean Valette-Penots. Der in dem intimen kleinen Gemälde angerichtete Nachtisch eines vornehmen Herrn, der zwar von keinem übermäßigen Luxus, aber immerhin von moderatem Wohlstand zeugt, gleicht beinahe einem Trompe-l’oeil. Stilistisch kann das Gemälde um 1760 datiert werden. Geht man davon aus, dass Penot, der ja in Toulouse und nicht in Paris lebte, wahrscheinlich keine der Kaffeekannen im Stil der neuesten Mode gemalt hat, und dass das Kännchen vermutlich den späten 1750er-Jahren zuzuordnen ist, macht dies auch in ikonografischer Hinsicht Sinn. Auch wenn viele theoretische Überlegungen zur moralisierenden Symbolik in der französischen Stilllebenmalerei des 18. Jahrhunderts angestellt worden sind, handelt es sich bei dem vorliegenden Beispiel höchstwahrscheinlich bloß um die selbstwusste Darstellung einer kurzen, durch kleine Annehmlichkeiten versüßten Ruhepause, die nicht in Gesellschaft genossen wird (denn dargestellt ist nur ein einzelner Becher, und auch bei der Kanne handelt es sich um eine verseuse egoiste, die nur für eine Person gedacht war). Penot war Schüler von Antoine Rivalz an der Académie de peinture de Toulouse und verbrachte seine gesamte Schaffenszeit bis auf einen kurzen Aufenthalt in Rom in seiner Heimatstadt. Kleinformatige Stillleben à la Chardin standen in den letzten Jahren des Ancien Régime hoch im Kurs, und Penot war in der Lage, dieser Nachfrage nachzukommen. Ein für ihn wichtiger Mäzen war der Marquis de Robien. Allerdings haben sich nur wenige vergleichbare Werke erhalten, darunter ein ebenso kleines Stillleben mit Pfirsichen und Nüssen, das sich heute im Musée Ingres in Montauban befindet (Abb.1).

Zusatzabbildung

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

15.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.600,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Jean Valette Penot


(Montauban 1710–1777) Ein Stillleben mit Pfirsichen, einer Walnuss und einer Chocolatière, Öl auf Leinwand, 57 x 46 cm, gerahmt Wir danken Dr. Claudia Salvi, die das vorliegende Stillleben als eigenhändiges Werk des Künstlers identifiziert hat. Dem Gemälde liegt ein ausführliches Gutachten bei. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um eine kürzlich wiederentdeckte Arbeit Jean Valette-Penots. Der in dem intimen kleinen Gemälde angerichtete Nachtisch eines vornehmen Herrn, der zwar von keinem übermäßigen Luxus, aber immerhin von moderatem Wohlstand zeugt, gleicht beinahe einem Trompe-l’oeil. Stilistisch kann das Gemälde um 1760 datiert werden. Geht man davon aus, dass Penot, der ja in Toulouse und nicht in Paris lebte, wahrscheinlich keine der Kaffeekannen im Stil der neuesten Mode gemalt hat, und dass das Kännchen vermutlich den späten 1750er-Jahren zuzuordnen ist, macht dies auch in ikonografischer Hinsicht Sinn. Auch wenn viele theoretische Überlegungen zur moralisierenden Symbolik in der französischen Stilllebenmalerei des 18. Jahrhunderts angestellt worden sind, handelt es sich bei dem vorliegenden Beispiel höchstwahrscheinlich bloß um die selbstwusste Darstellung einer kurzen, durch kleine Annehmlichkeiten versüßten Ruhepause, die nicht in Gesellschaft genossen wird (denn dargestellt ist nur ein einzelner Becher, und auch bei der Kanne handelt es sich um eine verseuse egoiste, die nur für eine Person gedacht war). Penot war Schüler von Antoine Rivalz an der Académie de peinture de Toulouse und verbrachte seine gesamte Schaffenszeit bis auf einen kurzen Aufenthalt in Rom in seiner Heimatstadt. Kleinformatige Stillleben à la Chardin standen in den letzten Jahren des Ancien Régime hoch im Kurs, und Penot war in der Lage, dieser Nachfrage nachzukommen. Ein für ihn wichtiger Mäzen war der Marquis de Robien. Allerdings haben sich nur wenige vergleichbare Werke erhalten, darunter ein ebenso kleines Stillleben mit Pfirsichen und Nüssen, das sich heute im Musée Ingres in Montauban befindet (Abb.1).

Zusatzabbildung

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 15.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 15.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.