(Grodnau 1925 geb.) “Normale Malerei mit Terese”, betitelt, signiert, datiert muehl 24.10.85, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm, auf Keilrahmen, (K)

Provenienz:
Privatbesitz, Österreich

Otto Muehl

Normale Malerei

Selbstportraits
Zu den stärksten Werkgruppen des Wiener Aktionisten und Kommunegründers Otto Muehl gehören die Selbstportraits. Sein malerisches Oeuvre ist gekennzeichnet von überraschenden Stilwechseln und ironischer Aufarbeitung der Kunstgeschichte. Sexuelle Provokation, politische Agitation, paradiesische Utopie und die „Überwindung des Kleinfamilienwahsinns“ sind die begehrten Themen.

In den Selbstportraits breitet er in schonungsloser Direktheit Sarkasmus und Hohn über sein eigenes „zerrissenes Existenzproblem“ aus. Seit dem Zock Manifest (1967 - 70), in dem er sich unter die lächerlichen Promi-Figuren des 20. Jahrhunderts einreiht, begeht Muehl die „Destruktion des Materials Mensch“ und spottet genussvoll über seinen facettenreichen Charakter: Geblendeter Narziss, rätselhafter Narr, apokalyptischer Irrer und megalomaner Guru.

In „Normale Malerei“ aus dem Jahr 1985 inszeniert er auf der Leinwand die Situation des gelangweilten/gleichgültigen Kommune-Superstars. Muehl war in dieser Phase zum bewunderten Idol eines prosperierenden Kollektivs aufgestiegen und legt sich in diesem Bild eine Hollywood-Szene auf: Ein ermüdeter Humphrey Bogart, der seine John-Wayne-Pranke besitzergreifend über die Schulter der entzückten Anbetenden wirft. Das Auge in violetter Umnachtung, der spöttisch/zynische/ironische Blick schweift sehnsuchtsvoll hinauf, wartend auf, die/eine erlösende Instanz.

Wie in den „12 Aktionen“, der „van Gogh Serie“ und den „Haushaltsunfällen“ malt er seiner eigenen Zeit voraus.

Auszug aus: Theo Altenberg, MUEHL MALEREI, 2005

Provenienz:
vPrivatbesitz, Österreich

Otto Muehl

Normale Malerei

Selbstportraits
Zu den stärksten Werkgruppen des Wiener Aktionisten und Kommunegründers Otto Muehl gehören die Selbstportraits. Sein male