Lot Nr. 241


Herbert Brandl *


(Graz 1959 geb.)
Ohne Titel, auf der Rückseite signiert, datiert Brandl 2005, Öl auf Leinwand, 150 x 190 cm, auf Metallspannrahmen

Provenienz:
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck (rückseitig Etikett)
Privatsammlung, Deutschland

Die malerische Tätigkeit orientiert sich an einem vorgegebenen Bild, sei es eine industriell produzierte Abbildung, eine eigene Fotografie oder ein Bild der Erinnerung oder Vorstellung. Zur Bestimmung von Brandls Malerei gehört es, dieses Bild erkennen zu geben, nicht, es zu verarbeiten, aufzuheben, in Malerei zu überführen. Es zu erkennen zu geben heißt, die ferne der Dinge und Orte zu wahren und zu steigern, derer er bedarf, um sein Begehren nach der Realisierung von Nähe wach zu halten. Brandl malt in dieses Bild hinein, er malt es aus, investiert seine malerische Arbeit in dieses Bild, belastet es mit Farbmassen, er gibt ihm Gewicht und mit dem Gewicht Nähe. Nur durch diese Tätigkeit wird das Bild sichtbar, doch ist es nicht etwas, das genuin durch die Malerei hervorgebracht wurde, es war schon da, bevor es gemalt wurde. Einen praktischen Hinweis auf diese Präexistenz des Bildes stellt in der Tat die kurze Zeit dar, die Brandl benötigt, es zu malen. Er braucht länger, an dieses Bild zu denken, es zu etablieren, bevor es gemalt wird, greift auch zurück auf viele andere Malereien, die jeder einzelnen vorangehen. Brandl ist ein Maler, der immer noch ein Bild malt. Da es das Bild schon vor dem Malen gibt, kommt die Malerei mit keinem Bild zum Schluss.
Ulrich Look aus: Nähe/Ferne, Katalog: Herbert Brandl, Deichtorhallen, 2009

16.05.2018 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 45.000,-
Schätzwert:
EUR 24.000,- bis EUR 36.000,-

Herbert Brandl *


(Graz 1959 geb.)
Ohne Titel, auf der Rückseite signiert, datiert Brandl 2005, Öl auf Leinwand, 150 x 190 cm, auf Metallspannrahmen

Provenienz:
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck (rückseitig Etikett)
Privatsammlung, Deutschland

Die malerische Tätigkeit orientiert sich an einem vorgegebenen Bild, sei es eine industriell produzierte Abbildung, eine eigene Fotografie oder ein Bild der Erinnerung oder Vorstellung. Zur Bestimmung von Brandls Malerei gehört es, dieses Bild erkennen zu geben, nicht, es zu verarbeiten, aufzuheben, in Malerei zu überführen. Es zu erkennen zu geben heißt, die ferne der Dinge und Orte zu wahren und zu steigern, derer er bedarf, um sein Begehren nach der Realisierung von Nähe wach zu halten. Brandl malt in dieses Bild hinein, er malt es aus, investiert seine malerische Arbeit in dieses Bild, belastet es mit Farbmassen, er gibt ihm Gewicht und mit dem Gewicht Nähe. Nur durch diese Tätigkeit wird das Bild sichtbar, doch ist es nicht etwas, das genuin durch die Malerei hervorgebracht wurde, es war schon da, bevor es gemalt wurde. Einen praktischen Hinweis auf diese Präexistenz des Bildes stellt in der Tat die kurze Zeit dar, die Brandl benötigt, es zu malen. Er braucht länger, an dieses Bild zu denken, es zu etablieren, bevor es gemalt wird, greift auch zurück auf viele andere Malereien, die jeder einzelnen vorangehen. Brandl ist ein Maler, der immer noch ein Bild malt. Da es das Bild schon vor dem Malen gibt, kommt die Malerei mit keinem Bild zum Schluss.
Ulrich Look aus: Nähe/Ferne, Katalog: Herbert Brandl, Deichtorhallen, 2009


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.05.2018 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.05. - 16.05.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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