(Cento 1591–1666 Bologna)
Die Verleugnung Petri,
Öl auf Leinwand, 134,5 x 190,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Lancellotti Durazzo;
Europäische Privatsammlung

Es handelt sich hier um eine Werkstattwiederholung des heute in Privatbesitz befindlichen Gemäldes, das Kardinal Mazarin bei Guercino in Auftrag gegeben hatte und für das der Künstler im Mai 1646 bezahlt wurde (L. Salerno, I dipinti del Guercino, Rom 1988, S. 306, Nr. 231). Nicholas Turner hat darauf hingewiesen, dass die Qualität des Pinselstrichs in den Gesichts- und Haarpartien der Figuren - vor allem jener des Heiligen Petrus - gegenüber dem Rest des Bildes höher scheint, sodass es möglich ist, dass Guercino bei diesen wichtigen Details, auf die der Blick des Betrachters zuerst fällt, zuletzt selbst Hand angelegt hat. An der Oberseite des Frauenkopfes finden sich auch Spuren eines Pentimentos.

Die Proportionen des vorliegenden Gemäldes unterscheiden sich von jenen der von Kardinal Mazarin beauftragten ursprünglichen Fassung. Der Abstand zwischen dem oberen Rand des Bildes und den Köpfen der drei Protagonisten ist deutlich schmäler; darüber hinaus erstreckt sich die Komposition auf beiden Seiten mehr in die Breite. Links ist der Mantel, der den rechten Unterarm des Heiligen Petrus bedeckt, zur Gänze sichtbar und nicht beschnitten, während rechts der gebeugte Soldatenarm nicht so stark der Begrenzung durch den Bildrand zum Opfer fällt. Diese Veränderungen im Format müssen bald nach der Ausführung der Urfassung vorgenommen worden sein - Malweise, Farbigkeit und Helldunkel weisen starke Ähnlichkeiten auf - und sind zweifellos auf die Sonderwünsche eines Auftraggebers zurückzuführen.

Wir danken Nicholas Turner, der das Gemälde im Original geprüft hat, für den Hinweis auf die Zuschreibung und seine Hilfe bei der Katalogisierung.