Salomon van Ruysdael
(Naarden um 1600-1670 Haarlem)
Überfall auf einen Pferdewagen in den Dünen bei Sonnenuntergang,
signiert und datiert links unten: S. VR (ligiert) uyesdael/1643,
Öl auf Holz, 37,5 x 53,5 cm, gerahmt
Provenienz:
N. J. W. Smallenburg van Stellendam;
Auktion, Frederik Muller, Amsterdam, 6. Mai 1913, Lot 92;
A. W. M. Mensing, Kunsthandel, Amsterdam;
Dr. F. P. J. Vester, Dordrecht;
im Erbgang an den heutigen Besitzer
Ausgestellt:
Leiden, Stedelijk Museum de Lakenhal, Tentoonstelling Kunstbezit van Oud-Alumni der Leidse Universiteit, Juni 1950, Nr. 46
Literatur:
W. Stechow, Salomon van Ruysdael, Eine Einführung in seine Kunst mit kritischem Katalog der Gemälde, Berlin 1975, S. 86, Nr. 122
Das vorliegende Gemälde ist ein wunderbares Beispiel für Salomon van Ruysdaels sogenannte „trockene“ Gemälde, deren Komposition ohne den für den Künstler ansonsten so typischen Wasserlauf auskommt. Außerdem datiert das Bild aus den 1640er-Jahren, die als van Ruysdaels „Dekade der tonalen Landschaften“ bekannt sind, als der Künstler Atmosphäre mit den geringsten tonalen Mitteln schuf. Hier liegt das Augenmerk ganz auf dem Himmel, der sich über den weichen Farben der Dünen erhebt.
Das Thema ist im Oeuvre des Künstlers selten anzutreffen. Stechow, der diese Überfälle unter die Reitergefechte und Angriffe aus dem Hinterhalt gereiht hat, nennt rund zehn Gemälde dieses Darstellungsinhalts, wobei die datierten Arbeiten von 1633 bis 1664 reichen. Indem van Ruysdael während seiner Laufbahn immer wieder zu diesem Thema zurückkehrte, wird seine lebenslange Verpflichtung gegenüber Esaias van de Velde deutlich, der das Thema in die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts eingeführt hatte. In der Tat muss es damals, als Söldner insbesondere in Kampfpausen auf der Suche nach einem Einkommen waren, auf dem Land häufig solche Überfälle gegeben haben. Ein Gemälde mit einem vergleichbaren Überfall auf einer Straße in den Dünen, das die drei gleichen Banditen auf den Knien zeigt, wurde am 5. November 1986 bei Sotheby’s, New York, als Lot 68 versteigert (mit Abb.; Stechow, Nr. 131).
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
23.10.2018 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 62.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-
Salomon van Ruysdael
(Naarden um 1600-1670 Haarlem)
Überfall auf einen Pferdewagen in den Dünen bei Sonnenuntergang,
signiert und datiert links unten: S. VR (ligiert) uyesdael/1643,
Öl auf Holz, 37,5 x 53,5 cm, gerahmt
Provenienz:
N. J. W. Smallenburg van Stellendam;
Auktion, Frederik Muller, Amsterdam, 6. Mai 1913, Lot 92;
A. W. M. Mensing, Kunsthandel, Amsterdam;
Dr. F. P. J. Vester, Dordrecht;
im Erbgang an den heutigen Besitzer
Ausgestellt:
Leiden, Stedelijk Museum de Lakenhal, Tentoonstelling Kunstbezit van Oud-Alumni der Leidse Universiteit, Juni 1950, Nr. 46
Literatur:
W. Stechow, Salomon van Ruysdael, Eine Einführung in seine Kunst mit kritischem Katalog der Gemälde, Berlin 1975, S. 86, Nr. 122
Das vorliegende Gemälde ist ein wunderbares Beispiel für Salomon van Ruysdaels sogenannte „trockene“ Gemälde, deren Komposition ohne den für den Künstler ansonsten so typischen Wasserlauf auskommt. Außerdem datiert das Bild aus den 1640er-Jahren, die als van Ruysdaels „Dekade der tonalen Landschaften“ bekannt sind, als der Künstler Atmosphäre mit den geringsten tonalen Mitteln schuf. Hier liegt das Augenmerk ganz auf dem Himmel, der sich über den weichen Farben der Dünen erhebt.
Das Thema ist im Oeuvre des Künstlers selten anzutreffen. Stechow, der diese Überfälle unter die Reitergefechte und Angriffe aus dem Hinterhalt gereiht hat, nennt rund zehn Gemälde dieses Darstellungsinhalts, wobei die datierten Arbeiten von 1633 bis 1664 reichen. Indem van Ruysdael während seiner Laufbahn immer wieder zu diesem Thema zurückkehrte, wird seine lebenslange Verpflichtung gegenüber Esaias van de Velde deutlich, der das Thema in die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts eingeführt hatte. In der Tat muss es damals, als Söldner insbesondere in Kampfpausen auf der Suche nach einem Einkommen waren, auf dem Land häufig solche Überfälle gegeben haben. Ein Gemälde mit einem vergleichbaren Überfall auf einer Straße in den Dünen, das die drei gleichen Banditen auf den Knien zeigt, wurde am 5. November 1986 bei Sotheby’s, New York, als Lot 68 versteigert (mit Abb.; Stechow, Nr. 131).
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 23.10.2018 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 13.10. - 23.10.2018 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.