Lot Nr. 58


Christiaen van Couwenbergh


(Delft 1604–1667 Keulen)
Die Auffindung des Mosesknaben,
monogrammiert und datiert rechts oben: CB·F- / 1640,
Öl auf Holz, 124 x 118 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Weinmüller, München, 1974 (als Niederländische Schule, 17. Jahrhundert);
Privatsammlung, Deutschland;
Auktion, Christie’s, Amsterdam, 9. Mai 2001, Lot 130 (als Christiaen van Couwenbergh)
 
Literatur:
W. C. Maier-Preusker, Christiaen van Couwenbergh (1604–1667), in: Wallraf Richartz Jahrbuch, Bd. 52, 1991, S. 193f., Nr. A5, Abb. 35 (als Christiaen van Couwenberg, datiert um 1655/57)
 
Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000128811 verzeichnet (als Christiaen van Couwenbergh).

Das vorliegende Gemälde beruht auf einem auf Leinwand gemalten Bild desselben Themas von Christiaen van Couwenbergh in den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique in Brüssel (Inv.-Nr. 6763). Beide Darstellungen sind als ähnlich theatralisch aufgefasste Komposition wiedergegeben, wobei die Figurengruppe jeweils in eine Pyramide eingeschrieben ist. Während im Brüsseler Bild eine gewisse Distanziertheit zwischen den Figuren zu bemerken ist, mutet ihre Anordnung im vorliegenden Gemälde viel bewegter an. Anders als in der biblischen Erzählung erscheint die Tochter des Pharaos hier als unbekleidete Badende und ähnelt darin der Darstellung einer antiken Göttin.

Christiaen van Couwenbergh gehörte gemeinsam mit Leonard Bramer (1596–1674) und Michiel van Mierevelt (1566–1641) zu den wichtigsten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Delft tätigen Künstlern. Am bekanntesten ist er für seine großen Wandgemälde mit Allegorien und mythologischen Szenen, die von majestätischen, lebensgroßen Aktfiguren bevölkert sind. Er erhielt zahlreiche Aufträge aus dem Haus Oranien zur Ausstattung der Paläste in Honselersdijk, Nieuburg und Noordeinde, doch sein bedeutendstes Projekt war die Mitwirkung an der Dekoration des Oranjezaal im Huis ten Bosch in Den Haag, wo er mit allen großen holländischen Malern seiner Zeit, darunter Gerrit van Honthorst und Jacob Jordaens, zusammenarbeitete.

Als ursprünglich aus Mechelen kommender Sohn eines Silberschmieds und Kunsthändlers ging Couwenbergh in der Werkstatt von Johan van Nes in die Lehre, wo sich sein Stil von dem seine frühen Jahre bestimmenden Einfluss der Utrechter Caravaggisten wie Hendrick ter Brugghen, Dirck van Baburen und Gerrit van Honthorst weg- und hin zu einer klassizistischeren Auffassung entwickelte. Einer Vermutung zufolge, der nicht alle Kunsthistoriker zustimmen, wurde Couwenbergh möglicherweise auch in Italien ausgebildet.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 26.000,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Christiaen van Couwenbergh


(Delft 1604–1667 Keulen)
Die Auffindung des Mosesknaben,
monogrammiert und datiert rechts oben: CB·F- / 1640,
Öl auf Holz, 124 x 118 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Weinmüller, München, 1974 (als Niederländische Schule, 17. Jahrhundert);
Privatsammlung, Deutschland;
Auktion, Christie’s, Amsterdam, 9. Mai 2001, Lot 130 (als Christiaen van Couwenbergh)
 
Literatur:
W. C. Maier-Preusker, Christiaen van Couwenbergh (1604–1667), in: Wallraf Richartz Jahrbuch, Bd. 52, 1991, S. 193f., Nr. A5, Abb. 35 (als Christiaen van Couwenberg, datiert um 1655/57)
 
Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000128811 verzeichnet (als Christiaen van Couwenbergh).

Das vorliegende Gemälde beruht auf einem auf Leinwand gemalten Bild desselben Themas von Christiaen van Couwenbergh in den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique in Brüssel (Inv.-Nr. 6763). Beide Darstellungen sind als ähnlich theatralisch aufgefasste Komposition wiedergegeben, wobei die Figurengruppe jeweils in eine Pyramide eingeschrieben ist. Während im Brüsseler Bild eine gewisse Distanziertheit zwischen den Figuren zu bemerken ist, mutet ihre Anordnung im vorliegenden Gemälde viel bewegter an. Anders als in der biblischen Erzählung erscheint die Tochter des Pharaos hier als unbekleidete Badende und ähnelt darin der Darstellung einer antiken Göttin.

Christiaen van Couwenbergh gehörte gemeinsam mit Leonard Bramer (1596–1674) und Michiel van Mierevelt (1566–1641) zu den wichtigsten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Delft tätigen Künstlern. Am bekanntesten ist er für seine großen Wandgemälde mit Allegorien und mythologischen Szenen, die von majestätischen, lebensgroßen Aktfiguren bevölkert sind. Er erhielt zahlreiche Aufträge aus dem Haus Oranien zur Ausstattung der Paläste in Honselersdijk, Nieuburg und Noordeinde, doch sein bedeutendstes Projekt war die Mitwirkung an der Dekoration des Oranjezaal im Huis ten Bosch in Den Haag, wo er mit allen großen holländischen Malern seiner Zeit, darunter Gerrit van Honthorst und Jacob Jordaens, zusammenarbeitete.

Als ursprünglich aus Mechelen kommender Sohn eines Silberschmieds und Kunsthändlers ging Couwenbergh in der Werkstatt von Johan van Nes in die Lehre, wo sich sein Stil von dem seine frühen Jahre bestimmenden Einfluss der Utrechter Caravaggisten wie Hendrick ter Brugghen, Dirck van Baburen und Gerrit van Honthorst weg- und hin zu einer klassizistischeren Auffassung entwickelte. Einer Vermutung zufolge, der nicht alle Kunsthistoriker zustimmen, wurde Couwenbergh möglicherweise auch in Italien ausgebildet.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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