(Gleichenberg 1885–1978 Graz)
„Dame in Ohrenfauteuil“, 1922/23, Öl auf Leinwand, 136 x 109 cm, gerahmt

Verzeichnet und abgebildet:
Otmar Rychlik, Alfred Wickenburg. Das künstlerische Werk 1905-1945, Monographie und Werkverzeichnis, Christian Brandstätter Verlagsgesellschaft, 1996, S. 57, eingetragen S. 219/ Ö30 (Abbildung in S/W)
Alfred Wickenburg. Monografie und Werkverzeichnis, Belvedere Wien, 2018, S. 106/ GE 49 (Abb. in Farbe)

Laut Werkverzeichnis ist das Gemälde auf der Rückseite signiert A. Wickenburg, was aufgrund der doppelten Leinwand nicht sichtbar ist.

Ausstellung:
Steirische Kunstschau und Wettbewerb für Roseggerdenkmal, Grazer Herbstmesse, Kunsthalle Graz, 29. August – 6. September 1925, Sammelausstellung
Alfred Wickenburg. Das Werk von 1905 bis 1945, Kunsthaus Muerz, Mürzzuschlag, 5. Juli - 31. August 1996
Alfred Wickenburg. Variation der Moderne, Museum der Moderne Salzburg, Rupertinum, 2. Oktober 2004 – 16. Jänner 2005

Literatur:
Steirische Kunstausstellung und Wettbewerb um das Rosegger-Denkmal, Grazer Herbstmesse, Kunsthalle Graz 1925, S. 25, Kat. Nr. 218
Außerhalb von Graz. Die Steirische Wochenpost, 18. 7. 1996 (mit Abb.)
Ein malender Weltmann, Neue Kronen Zeitung (Abendausgabe /Niederösterreich, Burgenland), 16. 7. 1996 (mit Abb.)
Maria Nievoll: Steirertum im Wettstreit der Ismer, in: Der Standard, 11. 7. 1996 (mit Abb.)
Schlacker: Alfred Wickenburg bei Maier. Kubismus auf gut steirisch, Tirol aktuell, Nr. 249, 21. 10. 1998 (mit Abb.)
Alfred Wickenburg, Variation der Moderne, Museum der Moderne Salzburg Rupertinum, Salzburg 2004, S. 20, 37, 156 (mit Abb.)

Provenienz:
Johannes Wickenburg (Sohn des Künstlers)
Privatsammlung, Kärnten

Die Dargestellte ist Hella Nemanitsch, eine gute Freundin der Familie Wickenburg. Sie wurde mehrmals von Alfred Wickenburg porträtiert, wie in den Bildern „Märchen" (Abb. S. 87) oder „Die Fahrt aufs Land" (Abb. S. 83). Blau, Gelb und Braun sind in ihrem Porträt die dominanten Farben. Der Hintergrund weist diffuse helle Farbnuan-cen und Schattierungen auf, während das Modell in kräftigeren Farben monumental, statuarisch und unbeweglich wie ein tektonisches Formgefüge erscheint. Trotz der starken Farb- und Richtungskräfte entsteht eine flächige Bildwirkung. Nur das Gesicht und die rechte, aufgestützte Hand treten aus dem Flächenkomplex hervor. Das Gestaltungsprinzip des Bildes zeigt Einflüsse des Kubismus, jedoch belegen Proportionen, Formenwahl und Farbgebung, wie eigenständig und reflektiert Wickenburg die bildnerischen Mittel als Ausdrucksträger einsetzte…

Elisabeth Enzinger in: Rychlik, 1996