Lot Nr. 1032


Bedeutende Deckelvase mit Frauenkopfhenkeln und Jagdszenen sowie bronze dorée Montierung,


Bedeutende Deckelvase mit Frauenkopfhenkeln und Jagdszenen sowie bronze dorée Montierung, - Antiquitäten (Möbel, Skulpturen, Glas, Porzellan)

Porzellan, bauchiger Deckel und Korpus mit breiten und feinen Goldrändern, 2 Reserven mit Jagden nach Johann Elias Ridinger, Deckel mit goldenem Spitzknauf, vorderseitig Reserve mit farbig gemalter Waldlandschaft und 2 Reitern zu Pferd, sie jagen einen fliehenden Hirsch, tiefer Hintergrund mit Stadt und Tafelbergen, rückseitig Konsole mit Erdsockel und stehendem Jäger, zu seinen Füßen 2 weiße und 1 brauner Jagdhund, beide Darstellungen sowie Baluster am Halsansatz mit feinsten, Schulter, Reserve und Abschluss mit großem gold gemalten Laub- und Bandelwerk schwarz schattiert, Baluster vorderseitig Reserve mit farbig gemalter Gruppe von Jägern, 1 Jäger zu Pferd, 2 Jäger zu Fuß die ein von Hunden gestelltes Wildschwein erlegen, im Hintergrund Schlossanlage, seitlich Tafelberge und 2 Jäger zu Pferd, rückseitig Konsole mit Erdsockel, rauchendem Jäger an einen Baumstamm gelehnt, daran hängt eine Jagdtasche, seitlich steht ein Treiber mit Stock, davor der erlegte Hirsch und 5 Jagdhunde, Henkel in barocker Form mit breiten und feinen Goldrändern, goldenen Akanthusblättern, Frauenköpfe mit feinem Inkarnat, auf Brust blaues Tuch, Sockel mit vergoldeter Montierung, Stand mit reliefiertem Lorbeerkranz getragen von 4 Putten, sie sitzen auf Volutenfüßen und Blattrocaillen, mittig Fruchtdolde und Blattkranz, Höhe 46 cm, Meißen, blaue Schwertermarke Mitte 19. Jh., Modellnr. E 163, Modell von Johann Joachim Kändler 1735–1740, nach Bemalung von Johann Georg Heintze um 1740 (Ru)

Lit.: Porzellan Sammlung Dresden, Führer durch die ständige Ausstellung im Zwinger, 1998, S 176, Abb. und Text: “Durch signierte Porzellandekore ist der Stil des in Meißen als Figuren- und Landschaftsmaler tätigen Johann George Heintze eindeutig identifizierbar. Er ist als Maler der Jagdszenen vor dem Hintergrund eines Tafelberges in der Sächsischen Schweiz mit der Darstellung des vermutlich 1731 von Johann Daniel Pöppelmann umgebauten Schlosses Friedrichsburg infrage kommt. Die von einer breiten, reichen Kartusche mit Laub- und Bandelwerk umrahmt ist. Die Gruppe der Jäger im Vordergrund, die ein von Hunden gestelltes Wildschwein erlegt, ist kompositorisch an Kupferstichen von Johann Elias Ridinger orientiert. Auch die großformatige Darstellung eines Jägers mit erlegtem Hirsch auf der Rückseite der Vase geht auf solche Vorlagen zurück. Heintze hatte ab 1740 die Kupferstichsammlung der Manufaktur zu betreuen, die 1742 neunzig Ridinger-Stiche als Zuwachs erhielt. 1748 wurde Heintze wegen schlechten Betragens und der Ausübung verbotener Hausmalerei auf der Festung Königsstein arretiert, wo er weiterhin Porzellan der Manufaktur zu bemalen hatte. 1750 floh er von dort und war danach zeitweise für die Porzellanmanufaktur des Kaufmanns Wegely in Berlin tätig.” Lit.: Porzellansammlung im Zwinger, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1988, Titelbild des Kataloges;

Expertin: Ursula Rohringer Ursula Rohringer
+43-1-515 60-382

ursula.rohringer@dorotheum.at

19.10.2016 - 15:00

Schätzwert:
EUR 45.000,- bis EUR 60.000,-

Bedeutende Deckelvase mit Frauenkopfhenkeln und Jagdszenen sowie bronze dorée Montierung,


Porzellan, bauchiger Deckel und Korpus mit breiten und feinen Goldrändern, 2 Reserven mit Jagden nach Johann Elias Ridinger, Deckel mit goldenem Spitzknauf, vorderseitig Reserve mit farbig gemalter Waldlandschaft und 2 Reitern zu Pferd, sie jagen einen fliehenden Hirsch, tiefer Hintergrund mit Stadt und Tafelbergen, rückseitig Konsole mit Erdsockel und stehendem Jäger, zu seinen Füßen 2 weiße und 1 brauner Jagdhund, beide Darstellungen sowie Baluster am Halsansatz mit feinsten, Schulter, Reserve und Abschluss mit großem gold gemalten Laub- und Bandelwerk schwarz schattiert, Baluster vorderseitig Reserve mit farbig gemalter Gruppe von Jägern, 1 Jäger zu Pferd, 2 Jäger zu Fuß die ein von Hunden gestelltes Wildschwein erlegen, im Hintergrund Schlossanlage, seitlich Tafelberge und 2 Jäger zu Pferd, rückseitig Konsole mit Erdsockel, rauchendem Jäger an einen Baumstamm gelehnt, daran hängt eine Jagdtasche, seitlich steht ein Treiber mit Stock, davor der erlegte Hirsch und 5 Jagdhunde, Henkel in barocker Form mit breiten und feinen Goldrändern, goldenen Akanthusblättern, Frauenköpfe mit feinem Inkarnat, auf Brust blaues Tuch, Sockel mit vergoldeter Montierung, Stand mit reliefiertem Lorbeerkranz getragen von 4 Putten, sie sitzen auf Volutenfüßen und Blattrocaillen, mittig Fruchtdolde und Blattkranz, Höhe 46 cm, Meißen, blaue Schwertermarke Mitte 19. Jh., Modellnr. E 163, Modell von Johann Joachim Kändler 1735–1740, nach Bemalung von Johann Georg Heintze um 1740 (Ru)

Lit.: Porzellan Sammlung Dresden, Führer durch die ständige Ausstellung im Zwinger, 1998, S 176, Abb. und Text: “Durch signierte Porzellandekore ist der Stil des in Meißen als Figuren- und Landschaftsmaler tätigen Johann George Heintze eindeutig identifizierbar. Er ist als Maler der Jagdszenen vor dem Hintergrund eines Tafelberges in der Sächsischen Schweiz mit der Darstellung des vermutlich 1731 von Johann Daniel Pöppelmann umgebauten Schlosses Friedrichsburg infrage kommt. Die von einer breiten, reichen Kartusche mit Laub- und Bandelwerk umrahmt ist. Die Gruppe der Jäger im Vordergrund, die ein von Hunden gestelltes Wildschwein erlegt, ist kompositorisch an Kupferstichen von Johann Elias Ridinger orientiert. Auch die großformatige Darstellung eines Jägers mit erlegtem Hirsch auf der Rückseite der Vase geht auf solche Vorlagen zurück. Heintze hatte ab 1740 die Kupferstichsammlung der Manufaktur zu betreuen, die 1742 neunzig Ridinger-Stiche als Zuwachs erhielt. 1748 wurde Heintze wegen schlechten Betragens und der Ausübung verbotener Hausmalerei auf der Festung Königsstein arretiert, wo er weiterhin Porzellan der Manufaktur zu bemalen hatte. 1750 floh er von dort und war danach zeitweise für die Porzellanmanufaktur des Kaufmanns Wegely in Berlin tätig.” Lit.: Porzellansammlung im Zwinger, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1988, Titelbild des Kataloges;

Expertin: Ursula Rohringer Ursula Rohringer
+43-1-515 60-382

ursula.rohringer@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Antiquitäten (Möbel, Skulpturen, Glas, Porzellan)
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.10.2016 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 19.10.2016