Dieser Maskentyp, 'Kpelie-' oder 'Kodal-Maske' genannt, ist eine der bekanntesten Masken der Senufo. Sie werden häufig von Initiations-Gruppen und bei Begräbnissen getanzt. 'Kpelie-Masken' können verschieden geformte Aufsätze auf ihrem Scheitel tragen.
Die hier präsentierte 'Kpelie-Maske' trägt einen 'Calao-Vogel' (Hornraben), das'heilige Tier' der Senufo, mit ausgebreiteten Flügeln. Sonst zeigt diese, relativ kleine 'Kpelie-Maske' alle charakteristischen Eigenheiten dieses Typs: die symmetrischen Fortsätze an beiden Seiten des Masken-Gesichts, die spitz zulaufende Stirn, geschlitzte Augen, eine lange, schmale, konkav gewölbte Nase, Narben-Tattoos auf beiden Wangen, den runden, vorgezogenen, kleinen Mund mit Zahnreihen und einem angedeuteten Lippenpflock von der Unterlippe zum spitzen Kinn. Ob die beiden 'Beine' unten Teile von Opfertieren (Hühner oder Hammel) symbolisieren, oder ob sie abstrahierte 'Zöpfe' darstellen, ist in der Fachliteratur immer noch umstritten. Richtige 'Beine' sind es jedenfalls nicht.
Die Maske ist aus hartem, braunem Holz geschnitzt und an ihrer Vorderseite schwarzbraun gefärbt. Sie zeigt eine gute Patina außen und innen(!), leichten Farbabrieb an erhabenen Stellen und nur kleine Altersschäden (ein Riss im rechten Flügel des Vogels und minimale Abbrüche am hinteren Rand).
1. Hälfte 20. Jh.; H: 25 cm. (ME)

Literatur: 'Senufo. Die Kunst der Elfenbeinküste' von Hans-Joachim Koloß und Till Föster, Museunm für Völkerkunde Berlin, Abb. 28, 29; 'Trésors de Cote d'Ivoire'von Francois Neyt, Abb. 84, 86, 87.