Lot Nr. 720


Arman *


Arman * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Nizza 1928–2005 New York)
Ohne Titel, 2005, signiert (eingeritzt) Arman, Unikat, Akkumulation von Uhren, Uhren in Kunstharz gegossen, 180 x 130 x 9 cm , Plexiglassbox

Das Werk wird mit der Nummer APA # 8400.05.013 in den Arman Studio Archives, New York geführt.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Jonathan Zebina

Viele von Armans frühen Skulpturen befassen sich mit der Befremdlichkeit von Objekten, die in Massenproduktion hergestellt werden. Indem er solche Gegenstände bündelt, lenkt Arman den Blick des Betrachters von ihrem eigentlichen Zweck fort und stellt sie stattdessen als unendlich oft reproduzierte Formen vor. Sie bekommen so scheinbar eine tiefere Bedeutung, die durch Modernisierungsprozesse aber verloren gegangen ist. In den Jahren von 1959 bis 1962 entwickelte er einen eigenen Stil durch Ansammlungen von identischen, sofort erkennbaren Objekten, die man am treffendsten als Krempel bezeichnen könnte. An diesem Thema arbeitete er bis ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts immer wieder und schuf dabei Zusammenstellungen von Objekten in Plexiglaskästen oder Müllsammlungen (französisch “poubelles”), die er in Kunstharz goss.
Diese Sammlungen wurden auf vielfältige Weise erweitert: Werkzeuge, Möbel, Autoteile, Schmuck und natürlich Musikinstrumente in verschiedenen Stadien der Zerlegung, oder Uhren wie in dem vorliegenden Werk.
Arman war enttäuscht von den müllproduzierenden Exzessen der neuen, materialistischen Welt und verstand seine Kunstwerke daher als eine neue Möglichkeit zur Beschreibung der Gesellschaft, die ihn umgab. Außerdem richtete er den Blick auf ein neues Ästhetik-Konzept. Es stand im Gegensatz zum abstrakten Expressionismus und zur klassischen Bildhauerei, an denen sich die Intellektuellen in der Kunstszene damals orientierten. Arman zielte darauf ab, Kunst und Alltag in Berührung zu bringen, daher benutzte er Objekte, mit denen normale Menschen etwas anfangen konnten. Er war Frankreichs Antwort auf den amerikanischen Pop-Art-Trend und ist unter Umständen der Bewegung des Nouveau Réalisme zuzurechnen.

(http://dayoftheartist.com, www.visual-arts-cork.com, www.artfinding.com)



“Als Zeitzeuge der heutigen Gesellschaft war ich schon immer tief in den Kreislauf von Produktion, Konsum und Zerstörung eingebunden.”
(Arman)

Aus der Schumacher Sammlung Teil I

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

26.11.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Arman *


(Nizza 1928–2005 New York)
Ohne Titel, 2005, signiert (eingeritzt) Arman, Unikat, Akkumulation von Uhren, Uhren in Kunstharz gegossen, 180 x 130 x 9 cm , Plexiglassbox

Das Werk wird mit der Nummer APA # 8400.05.013 in den Arman Studio Archives, New York geführt.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Jonathan Zebina

Viele von Armans frühen Skulpturen befassen sich mit der Befremdlichkeit von Objekten, die in Massenproduktion hergestellt werden. Indem er solche Gegenstände bündelt, lenkt Arman den Blick des Betrachters von ihrem eigentlichen Zweck fort und stellt sie stattdessen als unendlich oft reproduzierte Formen vor. Sie bekommen so scheinbar eine tiefere Bedeutung, die durch Modernisierungsprozesse aber verloren gegangen ist. In den Jahren von 1959 bis 1962 entwickelte er einen eigenen Stil durch Ansammlungen von identischen, sofort erkennbaren Objekten, die man am treffendsten als Krempel bezeichnen könnte. An diesem Thema arbeitete er bis ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts immer wieder und schuf dabei Zusammenstellungen von Objekten in Plexiglaskästen oder Müllsammlungen (französisch “poubelles”), die er in Kunstharz goss.
Diese Sammlungen wurden auf vielfältige Weise erweitert: Werkzeuge, Möbel, Autoteile, Schmuck und natürlich Musikinstrumente in verschiedenen Stadien der Zerlegung, oder Uhren wie in dem vorliegenden Werk.
Arman war enttäuscht von den müllproduzierenden Exzessen der neuen, materialistischen Welt und verstand seine Kunstwerke daher als eine neue Möglichkeit zur Beschreibung der Gesellschaft, die ihn umgab. Außerdem richtete er den Blick auf ein neues Ästhetik-Konzept. Es stand im Gegensatz zum abstrakten Expressionismus und zur klassischen Bildhauerei, an denen sich die Intellektuellen in der Kunstszene damals orientierten. Arman zielte darauf ab, Kunst und Alltag in Berührung zu bringen, daher benutzte er Objekte, mit denen normale Menschen etwas anfangen konnten. Er war Frankreichs Antwort auf den amerikanischen Pop-Art-Trend und ist unter Umständen der Bewegung des Nouveau Réalisme zuzurechnen.

(http://dayoftheartist.com, www.visual-arts-cork.com, www.artfinding.com)



“Als Zeitzeuge der heutigen Gesellschaft war ich schon immer tief in den Kreislauf von Produktion, Konsum und Zerstörung eingebunden.”
(Arman)

Aus der Schumacher Sammlung Teil I

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 26.11.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.11. - 26.11.2014