(Berlin 1847–1935) Biergarten - Restaurationsgarten, 1900, signiert M Liebermann, Öl auf Leinwand, 46 x 51,5 cm, gerahmt, (PS)

Fotoexpertise:
Prof. Dr. Matthias Eberle, Berlin, 13.8.1995 (Kopie liegt vor)

Literatur:
Matthias Eberle, Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, München 1996, Band 2, Nr. 1900/20

Provenienz:
Sammlung Dr. Schwarz, Israel
Auktion Habsburg & Feldmann, New York, Mai 1989, Nr. 15

Die ersten Gemälde von Biergärten im Werk von Max Liebermann entstanden bereits in den frühen 1890er Jahren. Ihn faszinierte das gesellige Treiben im Freien, aber vor allem waren es die Lichtflecken, die das durch die Bäume fallende Sonnenlicht hervorruft. Liebermann studierte die Lichtwirkungen nicht nur auf dem Boden, sondern er übersetzte sie auch auf die Kleidung der Gäste und auf die Einrichtungsgegenstände des Gartenlokals. Der Biergarten stellte für den deutschen Impressionisten Liebermann eine Verbindung zwischen einem Genrestück und einer Landschaftsdarstellung dar. Das Gemälde zeigt ein Gartenlokal in Leiden, das durch die zahlreichen Sommeraufenthalte Liebermanns in Holland immer wieder zum Bildmotiv wird. Die vier Bäume, die mit breiten Pinselstrichen wiedergegeben werden, teilen das Werk in einen mehrfach vertikal gegliederten Raum, in dem sich die Figuren, zum Teil nur schemenhaft angedeutet, bewegen. Durch die Vertikalen wird das Auge des Betrachters in den Wirtsgarten, aber auch auf das bewegte Grün auf der rechten Seite gelenkt, auf das sich auch die Blicke der Biergartenbesucher wenden. Max Liebermann reduziert seine Farbpalette, bis auf das Rot, Blau und Weiß der dargestellten Menschen auf nur wenige erdige Braun- und Grüntöne. Durch die reduzierte Farbigkeit und die Spontaneität der Malerei vermag der Künstler den Blick des Betrachters direkt einzufangen.