Lot Nr. 245


Italienische Schule der Mitte des 18. Jahrhunderts


Italienische Schule der Mitte des 18. Jahrhunderts - Herbstauktion

Repräsentatives Portrait eines Fürsterzbischofs, unten rechts bezeichnet: F. L. p. V./A. A. C. et MPV., Öl auf Leinwand, ca. 197 x 130 cm, prächtiger geschnitzter und blattvergoldeter Prunkrahmen, bekrönt von einem geistlichen Hut mit jeweils 10 Quasten und flankierenden Attributen des Weiheamtes: Bibel, doppeltes Vortragekreuz, Schwert und Mitra, Gesamthöhe ca. 273 x 191 cm (SLS) Ruf 4.000

Provenienz:
Aus einem Schloss in Oberösterreich

Der prunkvoll geschnitzte und blattvergoldete Rahmen wird bekrönt von einem Galero, einem geistlichen Hut mit breiter Krempe, von dem seitlich je 10 Quasten bzw. Finocchi herabhängen. Der mit rocailleförmigen Blütenornamenten dekorierte Prunkrahmen ist flankiert von Bibel und doppeltem Vortragekreuz zur heraldisch rechten, sowie Schwert und Mitra zur heraldisch linken Seite. Dies lässt darauf schließen, dass der Dargestellte die Würden eines Fürsterzbischofs besitzt. Die rote Chorkleidung mit roter über dem Rochett getragener Mozetta und rotem Birett mit drei sichtbaren Hörnern weisen den Dargestellten als Kardinal oder Apostolischen Legaten aus. Diese besondere Kombination ikonographischer Merkmale - die Attribute eines Fürsterzbischofs mit geistlichem Hut mit jeweils 10 Finocchi und dem Rot der Chorkleidung - lassen einen Salzburger Fürsterzbischof vermuten. Die Salzburger Erzbischöfe führen seit dem 12. Jahrhundert den Ehrentitel des legatus natus, des "geborenen Legaten", der anzeigt, dass die Legatenwürde ständig mit ihrem Bischofsstuhl verbunden ist, und sind deshalb berechtigt den Legatenpurpur zu tragen. Im rechten unteren Bildabschnitt sind antikisierende Spolien und Bücher erkennbar, sowie eine Urkunde - Hinweise, dass es sich um einen Förderer von Kunst und Wissenschaft und eventuell um einen Stifter handeln könnte. Die rechte Hand des Dargestellten deutet gen Himmel, Daumen und Mittelfinger zu einem X, dem Symbol für Jesus Christus, verkreuzt. Der Dargestellte ist vor einer prächtigen Architekturkulisse drapiert. Die in den Zwickeln des Torbogens dargestellten Flussgötter erwecken Erinnerungen an die Maler des Italienischen Rokoko, wie Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770).

Experte: MMag. Stefan L. Schnöll MMag. Stefan L. Schnöll
+43-664-8106100

Stefan.schnoell@dorotheum.at

10.11.2020 - 15:17

Erzielter Preis: **
EUR 14.050,-
Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-
Startpreis:
EUR 4.000,-

Italienische Schule der Mitte des 18. Jahrhunderts


Repräsentatives Portrait eines Fürsterzbischofs, unten rechts bezeichnet: F. L. p. V./A. A. C. et MPV., Öl auf Leinwand, ca. 197 x 130 cm, prächtiger geschnitzter und blattvergoldeter Prunkrahmen, bekrönt von einem geistlichen Hut mit jeweils 10 Quasten und flankierenden Attributen des Weiheamtes: Bibel, doppeltes Vortragekreuz, Schwert und Mitra, Gesamthöhe ca. 273 x 191 cm (SLS) Ruf 4.000

Provenienz:
Aus einem Schloss in Oberösterreich

Der prunkvoll geschnitzte und blattvergoldete Rahmen wird bekrönt von einem Galero, einem geistlichen Hut mit breiter Krempe, von dem seitlich je 10 Quasten bzw. Finocchi herabhängen. Der mit rocailleförmigen Blütenornamenten dekorierte Prunkrahmen ist flankiert von Bibel und doppeltem Vortragekreuz zur heraldisch rechten, sowie Schwert und Mitra zur heraldisch linken Seite. Dies lässt darauf schließen, dass der Dargestellte die Würden eines Fürsterzbischofs besitzt. Die rote Chorkleidung mit roter über dem Rochett getragener Mozetta und rotem Birett mit drei sichtbaren Hörnern weisen den Dargestellten als Kardinal oder Apostolischen Legaten aus. Diese besondere Kombination ikonographischer Merkmale - die Attribute eines Fürsterzbischofs mit geistlichem Hut mit jeweils 10 Finocchi und dem Rot der Chorkleidung - lassen einen Salzburger Fürsterzbischof vermuten. Die Salzburger Erzbischöfe führen seit dem 12. Jahrhundert den Ehrentitel des legatus natus, des "geborenen Legaten", der anzeigt, dass die Legatenwürde ständig mit ihrem Bischofsstuhl verbunden ist, und sind deshalb berechtigt den Legatenpurpur zu tragen. Im rechten unteren Bildabschnitt sind antikisierende Spolien und Bücher erkennbar, sowie eine Urkunde - Hinweise, dass es sich um einen Förderer von Kunst und Wissenschaft und eventuell um einen Stifter handeln könnte. Die rechte Hand des Dargestellten deutet gen Himmel, Daumen und Mittelfinger zu einem X, dem Symbol für Jesus Christus, verkreuzt. Der Dargestellte ist vor einer prächtigen Architekturkulisse drapiert. Die in den Zwickeln des Torbogens dargestellten Flussgötter erwecken Erinnerungen an die Maler des Italienischen Rokoko, wie Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770).

Experte: MMag. Stefan L. Schnöll MMag. Stefan L. Schnöll
+43-664-8106100

Stefan.schnoell@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 17.00
linz@dorotheum.at

+43 732 773132 74
Auktion: Herbstauktion
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 10.11.2020 - 15:17
Auktionsort: Linz
Besichtigung: 28.10. - 10.11.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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