Lot No. 292


Nordegg, Sepp,


Nordegg, Sepp, - Autographs

Bühnenbildner und Theatertechniker, 1913 - 1984. Sammlung zur Theatergeschichte, über 4000 Blätter mit Bühnenbilder- und Kostümentwürfen Nordeggs und anderer Künstler, Skizzen und Detailzeichnungen, technische Zeichnungen, Bühnenpläne, Textbücher, Programme, Besetzungszettel, zahlreiche Originalphotographien, Tonträger, Projektio nsplatten sowie Korrespondenz, ca. 240 e. bzw. masch. Schreib en m. U., Wien, Salzburg Berli n, New York, Toronto u. a., meist 1940-1975, künstlerische Korrespondenz, Verträge, Amts schreiben und technische Korrespondenz, versch. Umfang, tw. links gelocht und geheftet, vorwiegend 4to.

Der bedeutende Bühnenbildner und Theatertechniker Sepp Nord egg (eigentlich Josef Friedrich Tullio) fungierte von 1948 - 1973 als technischer Direktor des Burgtheaters und übernahm zeitweise die technische Betreuung der Salzburger und der Bregenzer Festspiele. Sepp Nordegg, der ab 1961 eine Professur an der Akademie der bildenden Künst innehatte und früh mit seiner neuartigen Lichtregie für Aufsehen sorgte, wird von Friedrich Heer wohl zurecht als "Planer und Konstrukteur eines heutigen Welttheaters" bezeichnet: Seine zuerst Wiener Burgtheater realisierte und die Bühnentechnik weltweit revolutionier ende Erfindung der Drehzylinderbühne sichert Sepp Nordegg einen dauerhaften Platz in der Geschichte des modernen Theaters. Lit: J. Mayerhöfer (Hg.), Sepp Nordegg. Theatertechniker Bühnenbildner. Zu seinem 60. Geburtstag (= Biblos-Schriften, Bd. 76), Wien 1973; Collection Sepp Nordegg. Bühnenbild-Kostüm-Technik. Ausstellungskatalog, Schloss Grafenegg, 1986. Herzstück der "Collection Sepp Nordegg" sind die Blätter mit Bühnenbilder- und Kostümentwürfen in verschieden en Techniken und Formaten. Unter den ausführenden Künstle rn finden sich neben Sepp Nordegg selbst Teo Otto, Oskar Strnad, Leo Passetti, Emil Pirchan, Stefan Hlawa mit einer größeren Anzahl von Arbeiten, sowie diverse andere Künstler mit wenigen Entwürfen bzw. Einzelblättern, darunter Caspar Neher, SchneiderSiemmsen, Zimmermann, Butz, Fenneker, Halleger, Kolar, Stupica und andere; meist Aquarelle bzw. aquarellierte oder lavierte Feder- und Bleistiftzeichnungen, Mischtechniken etc., tw. unter Passepartout in ca. 35 Halbleinenmappen und ca. 20 Ringmappen einliegend. Besonderes Interesse dürfen weiters die zahlreichen, mehrere hundert Bühnenpläne beanspruchen. Hier handelt es sich überwiegend um Tuschezeichnungen auf Papier bzw. Transparentpapier, Farbplänen, Kopien etc., Grundrisse und Aufrisse, tw. mit zugehöriger Korrespondenz, und schriftlichen Ausstellungsanweisungen, versch. Großformate gerollt und gefaltet. Ergänzt wird die Collection durch eine umfangreiche und aussagekräftige Photodokumentation (Bühnenbilder, Kostüme, zahlreiche Aufführungs- und Rollenphotos, etc., meist in Alben, weiters Dias und Negative) sowie durch eine Sammlung von Textbüchern und Theaterbüchern (tw. mit handschriftlichen Regieanweisungen), eine Sammlung von Tonträgern (Magnetbänder) und eine Zeitungsausschnittssammlung zu Kritiken und Theaternachrichten. Der umfangreiche Schriftwechsel Nordeggs enthält u.a. Schreiben folgender Personlichkeiten: Herbert v. Karajan, Friedrich Heer, Emil Pirchan, Caspar Neher, Betrand Goldberg, Don Smith, Willard Bellman, Kaom Kanamori, Donald Gansleger, Hans Sondheimer, Jean-Pierre Ponnelle, Clemens Kraus, Kurt Hemmerling, Herbert List, Heinrich Drimmel, Erich Pabst, Ambrosius Humm, Rudolf Heinrich, Fritz Butz, Leon Epp, Nathaniel Memil, Heinrich Schnitzler, Sibille Butz, Ruodi Barth, Harry Bruckwitz, Rita Streich, Ernst Bassermann, Ludwig Sievert, Teo Otto, Ernst Aufesser, Hanna Jordan u.v.a., weiters Typoskripte Nordeggs zum Wiederaufbau des Burgtheaters und zur Neuplanung der Burgtheaterbühne. Die höchste Wertschätzung, die Sepp Nordegg in der Welt der Bühne genoss, illustriert eindrucksvoll ein Brief von Herbert Karajan: „… Anlässlich des Abschlusses der heurigen Arbeit drängt es mich, Ihnen meinen Dank zu sagen für eine Arbeit, die in geradezu makelloser Harmonie zwischen uns angefangen, durchgeführt und beendet wurde, die eine der erfreulichsten Erfahrungen meiner ganzen Laufbahn bleiben wird …“ (Wien, 30. August 1962). Besonders Interesse darf auch die Sammlung von ca. 500 Projektionsplatten (meist Glas, selten Kunststoff, versch. Formate, meist 13 x 18 cm) beanspruchen. Das von Remigius Geyling (Ausstattungsvorstand und Bühnenbildner des Burgtheaters von 1922 – 1946) entwickelte Verfahren zur Projektion von Diapositiven auf einen Rundhorizont wurde erstmals bei der Aufführung von „Peer Gynt“ (1925) verwendet (beide Originalplatten vorhanden). Die Platten sind am Rand meist beschrieben und können so einzelnen Produktionen zugeordnet werden. Der besondere Reiz der „Collection Sepp Nordegg“ liegt sicher in ihrer Geschlossenheit und in der umfassenden Dokumentation einzelner Inszinierungen die teilweise in Entwurf, Bild, Text, Ton und Photographie vollständig dokumentiert sind. Hervorrangendes Quellenmaterial zur österreichischen Theatergeschichte. (Die Ausfolgung der umfangreichen Sammlung ist am Auktionstag nicht möglich; bzw. nur nach Terminverinbarung).

Specialist: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389

books@dorotheum.at

02.12.2014 - 14:00

Starting bid:
EUR 50,000.-

Nordegg, Sepp,


Bühnenbildner und Theatertechniker, 1913 - 1984. Sammlung zur Theatergeschichte, über 4000 Blätter mit Bühnenbilder- und Kostümentwürfen Nordeggs und anderer Künstler, Skizzen und Detailzeichnungen, technische Zeichnungen, Bühnenpläne, Textbücher, Programme, Besetzungszettel, zahlreiche Originalphotographien, Tonträger, Projektio nsplatten sowie Korrespondenz, ca. 240 e. bzw. masch. Schreib en m. U., Wien, Salzburg Berli n, New York, Toronto u. a., meist 1940-1975, künstlerische Korrespondenz, Verträge, Amts schreiben und technische Korrespondenz, versch. Umfang, tw. links gelocht und geheftet, vorwiegend 4to.

Der bedeutende Bühnenbildner und Theatertechniker Sepp Nord egg (eigentlich Josef Friedrich Tullio) fungierte von 1948 - 1973 als technischer Direktor des Burgtheaters und übernahm zeitweise die technische Betreuung der Salzburger und der Bregenzer Festspiele. Sepp Nordegg, der ab 1961 eine Professur an der Akademie der bildenden Künst innehatte und früh mit seiner neuartigen Lichtregie für Aufsehen sorgte, wird von Friedrich Heer wohl zurecht als "Planer und Konstrukteur eines heutigen Welttheaters" bezeichnet: Seine zuerst Wiener Burgtheater realisierte und die Bühnentechnik weltweit revolutionier ende Erfindung der Drehzylinderbühne sichert Sepp Nordegg einen dauerhaften Platz in der Geschichte des modernen Theaters. Lit: J. Mayerhöfer (Hg.), Sepp Nordegg. Theatertechniker Bühnenbildner. Zu seinem 60. Geburtstag (= Biblos-Schriften, Bd. 76), Wien 1973; Collection Sepp Nordegg. Bühnenbild-Kostüm-Technik. Ausstellungskatalog, Schloss Grafenegg, 1986. Herzstück der "Collection Sepp Nordegg" sind die Blätter mit Bühnenbilder- und Kostümentwürfen in verschieden en Techniken und Formaten. Unter den ausführenden Künstle rn finden sich neben Sepp Nordegg selbst Teo Otto, Oskar Strnad, Leo Passetti, Emil Pirchan, Stefan Hlawa mit einer größeren Anzahl von Arbeiten, sowie diverse andere Künstler mit wenigen Entwürfen bzw. Einzelblättern, darunter Caspar Neher, SchneiderSiemmsen, Zimmermann, Butz, Fenneker, Halleger, Kolar, Stupica und andere; meist Aquarelle bzw. aquarellierte oder lavierte Feder- und Bleistiftzeichnungen, Mischtechniken etc., tw. unter Passepartout in ca. 35 Halbleinenmappen und ca. 20 Ringmappen einliegend. Besonderes Interesse dürfen weiters die zahlreichen, mehrere hundert Bühnenpläne beanspruchen. Hier handelt es sich überwiegend um Tuschezeichnungen auf Papier bzw. Transparentpapier, Farbplänen, Kopien etc., Grundrisse und Aufrisse, tw. mit zugehöriger Korrespondenz, und schriftlichen Ausstellungsanweisungen, versch. Großformate gerollt und gefaltet. Ergänzt wird die Collection durch eine umfangreiche und aussagekräftige Photodokumentation (Bühnenbilder, Kostüme, zahlreiche Aufführungs- und Rollenphotos, etc., meist in Alben, weiters Dias und Negative) sowie durch eine Sammlung von Textbüchern und Theaterbüchern (tw. mit handschriftlichen Regieanweisungen), eine Sammlung von Tonträgern (Magnetbänder) und eine Zeitungsausschnittssammlung zu Kritiken und Theaternachrichten. Der umfangreiche Schriftwechsel Nordeggs enthält u.a. Schreiben folgender Personlichkeiten: Herbert v. Karajan, Friedrich Heer, Emil Pirchan, Caspar Neher, Betrand Goldberg, Don Smith, Willard Bellman, Kaom Kanamori, Donald Gansleger, Hans Sondheimer, Jean-Pierre Ponnelle, Clemens Kraus, Kurt Hemmerling, Herbert List, Heinrich Drimmel, Erich Pabst, Ambrosius Humm, Rudolf Heinrich, Fritz Butz, Leon Epp, Nathaniel Memil, Heinrich Schnitzler, Sibille Butz, Ruodi Barth, Harry Bruckwitz, Rita Streich, Ernst Bassermann, Ludwig Sievert, Teo Otto, Ernst Aufesser, Hanna Jordan u.v.a., weiters Typoskripte Nordeggs zum Wiederaufbau des Burgtheaters und zur Neuplanung der Burgtheaterbühne. Die höchste Wertschätzung, die Sepp Nordegg in der Welt der Bühne genoss, illustriert eindrucksvoll ein Brief von Herbert Karajan: „… Anlässlich des Abschlusses der heurigen Arbeit drängt es mich, Ihnen meinen Dank zu sagen für eine Arbeit, die in geradezu makelloser Harmonie zwischen uns angefangen, durchgeführt und beendet wurde, die eine der erfreulichsten Erfahrungen meiner ganzen Laufbahn bleiben wird …“ (Wien, 30. August 1962). Besonders Interesse darf auch die Sammlung von ca. 500 Projektionsplatten (meist Glas, selten Kunststoff, versch. Formate, meist 13 x 18 cm) beanspruchen. Das von Remigius Geyling (Ausstattungsvorstand und Bühnenbildner des Burgtheaters von 1922 – 1946) entwickelte Verfahren zur Projektion von Diapositiven auf einen Rundhorizont wurde erstmals bei der Aufführung von „Peer Gynt“ (1925) verwendet (beide Originalplatten vorhanden). Die Platten sind am Rand meist beschrieben und können so einzelnen Produktionen zugeordnet werden. Der besondere Reiz der „Collection Sepp Nordegg“ liegt sicher in ihrer Geschlossenheit und in der umfassenden Dokumentation einzelner Inszinierungen die teilweise in Entwurf, Bild, Text, Ton und Photographie vollständig dokumentiert sind. Hervorrangendes Quellenmaterial zur österreichischen Theatergeschichte. (Die Ausfolgung der umfangreichen Sammlung ist am Auktionstag nicht möglich; bzw. nur nach Terminverinbarung).

Specialist: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
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Auction: Autographs
Auction type: Saleroom auction
Date: 02.12.2014 - 14:00
Location: Wien | Palais Dorotheum
Exhibition: 27.11. - 02.12.2014